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Gerontopsychiatrisch veränderte Menschen im Krankenhaus ...

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ent/innen abgaben. Das waren Räume, Wachsäle, in denen zwanzig bis<br />

dreißig Patient/innen sterbend <strong>im</strong> Bett lagen, eine grauenhafte Situation.<br />

Und so haben wir angefangen, zunächst mit der Institutsambulanz aus dem<br />

stationären Bereich hinauszugehen. Dann haben wir vom Ministerium unsere<br />

erste Modellförderung bekommen, um dieses ambulante Versorgungssystem<br />

auszubauen und zu systematisieren. Und dabei sind wir auf Problembereiche<br />

aufmerksam geworden. Und so wurde die Idee des Konsiliar- und<br />

Liaisondienstes einerseits geboren und noch ein drittes Modellprojekt angestoßen,<br />

ein außerhalb des klinischen Betriebes sich befindendes Haus zur<br />

Prävention und Früherkennung von psychischen Störungen <strong>im</strong> Alter. Wir<br />

versuchen damit, nicht nur die Versorgung der <strong>Menschen</strong> zu ändern, sondern<br />

auch die Einstellung der Bevölkerung zum Altern und zu psychischen<br />

Erkrankungen.<br />

Volker Panzer: Herr Gallinat, Sie sind der Manager dieses Projektes. Was<br />

mir heute Morgen aufgefallen ist, dass sich dieses für die Versorgung der<br />

Kranken so positive Projekt auch noch rechnet. Wie funktioniert das in Wirklichkeit?<br />

Friedhelm Gallinat: Wir haben hier best<strong>im</strong>mt nicht ein Projekt entwickelt,<br />

das uns mit ein bisschen Personaleinsatz riesige Gewinne produziert. Die<br />

beste Phase, in der das vielleicht noch denkbar war, war die Modelllaufzeit,<br />

wo die Kosten vom Ministerium getragen wurden und wir nur die Einsparungen<br />

hatten, nämlich wir haben Leistungen in Anspruch nehmen können, wir<br />

hatten Qualitätsverbesserungen, wir hatten weniger externe Konsile, brachte<br />

uns eine Ersparnis von etwa 15.000 bis 18.000 € <strong>im</strong> Jahr. Die aktuellen Kosten<br />

des Konsiliar- und Liaisondienstes mit etwa 170.000 € <strong>im</strong> Jahr fielen<br />

aber eben nicht an. Als die Frage nach einer Übernahme des Konsiliar- und<br />

Liaisondienstes nach Modellende anstand, fingen wir an zu rechnen. Allerdings<br />

muss ich sagen, das Wichtigste war, dass wir uns einig waren, wir<br />

müssen es in jedem Falle weitermachen, wir können es nicht abbauen, weil<br />

das zu einem ganz großen Verlust in der Qualität unseres Hauses führen<br />

würde. Wir waren erfreut, dass auch die Krankenkassen diese Einstellung<br />

teilten. Als wir dann in die Pflegesatzverhandlungen einstiegen und sagten,<br />

wir brauchen hier mehr Budget, da haben die Kassenvertreter gesagt: ‚Wieso<br />

mehr Budget? Ihr seid doch jetzt unter DRG-Bedingungen und Ihr könnt<br />

doch die Mehrerlöse, die diese Tätigkeit abwirft, einfach durch höhere Codierung<br />

erzielen’. Das haben wir dann geprüft, weil wir das nicht so ohne<br />

weiteres geglaubt haben. Wir haben mal die Konsilscheine von zwei Mona-<br />

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