Tagungsband zur 56. Jahrestagung der Kanzlerinnen und Kanzler ...

56. Jahrestagung der Kanzlerinnen und Kanzler der Universitäten DeutschlandsDr. Marina FrostVorsitzende des Bundesarbeitskreises Dienst- und Tarifrecht18.10.2012Seite 7 von 10historischen Beständen, Kenntnis der historischen Schreibgeräte und Beschreibstoffe, paläographischeKenntnisse zur Entzifferung der Hand-/Schriften, Sprachkenntnisse (klassischesLatein, Mittellatein, Altfranzösisch, Altgriechisch etc.); Normdatenformate (Personen, Körperschaften),Kenntnis historischer Nachweisinstrumente (z.B. biographische), Urheberrecht, Bestandserhaltung.Beispielvorgang Ersterschließung Wissenschaftler-Nachlass: Die Bibliothek erhält denbislang unbekannten Nachlass eines bedeutenden 1850 verstorbenen Juristen - ein Sammelsuriumvon Briefen, Notizen, Skripten, Broschüren, Fotografien etc., ungeordnet in Kartons. NachSichtung, Vorsortierung und Prüfung der Benutzbarkeit erfolgt die Erfassung in der Nachlass-Datenbank. Dabei werden Datensätze für die Einzelstücke angelegt und inhaltlich erschlossen,Personen- und Körperschaftssätze angelegt bzw. redigiert. Der Nachlass wird konservatorischbegutachtet und sachgerecht verpackt. Einzelstücke werden auf ihre Reparaturbedürftigkeit hinuntersucht und ggf. zur Restaurierung weitergeleitet. Die Nachlass-Datenbank wird gepflegt,der Nachlass an ein Zentralregister gemeldet. Die Recherchemöglichkeit für die Benutzer wirdüber die Homepage zur Verfügung gestellt und ständig ergänzt und aktualisiert. Der Nachlasswird auf Anfrage zur Benutzung bereitgestellt, der Benutzer beraten. Eine evtl. Tiefenerschließungdurch einen Fachwissenschaftler schließt sich der Ersterschließung an.Ziel / Ergebnis: Nachweis und Bereitstellung eines Wissenschaftler-Nachlasses für die Forschung.7. Arbeitsvorgang Koordination DigitalisierungswerkstattEinzeltätigkeiten: Auswahl, Betrieb und Pflege von technischem Gerät, z.B. Spiegelreflexkamera,Buchscanner für verschiedene Formate bis A0, Diascanner, Scanroboter zur Massenproduktion,Grazer Buchtisch, Nachbearbeitungsstationen; Kommunikation mit internationalenHerstellerfirmen; Koordinierung der Geräteauslastung; Workflowentwicklung und -optimierung;Projektdigitalisierung mit Steuerung des Banddurchlaufs und Auswahl des je nach Material jeweilsgeeigneten Digitalisierungsverfahrens, Qualitätskontrolle; Auftragsdigitalisierung von derBeratung bis zur Erteilung der Reproduktionsgenehmigung; bei Altbestandsdigitalisierung konservatorischangemessener Umgang mit empfindlichen, teils sehr angegriffenen historischenMaterialien (Handschriften und Frühdrucken) unter Abstimmung mit Restauratoren.Anforderungen / erforderliche bibliothekarische Kenntnisse: Bibliographieren, Bestandsermittlung,konservatorisches Grundlagenwissen, Umgang mit historischen Bestand zzgl.EDV, Gerätetechnik, Fotografie, Urheberrecht.Beispielvorgang Auftragsbearbeitung: Ein Kunde bestellt Kopien oder Digitalisate von Bildernund Texten aus einer Veröffentlichung zur Reproduktion in einem Werk.Nachbibliographierung fehlerhafter Angaben und ggf. Bestellkorrektur bzw. Umleitung desKunden an andere besitzende Institution. Identifizierung der gewünschten Daten, Prüfung undEntscheidung über die Art der Reproduktion bzw. Verweigerung, z.B. bei Papierzerfall u. ä.Erstellung Kostenvoranschlag gemäß Bibliotheksgebührenordnung. Nach Beauftragung durchden Kunden Auftragserledigung; Rechnungsstellung mit Erteilung einer schriftlichen Nutzungsgenehmigungunter Anwendung geltenden Urheberrechts. Abschließend Aufbereitung der gewünschtenDaten (Kopie, Datei, CD, File) zum postalischen oder elektronischen Versand.Ziel/Ergebnis: Bearbeitung eines Digitalisierungsauftrags mit Reproduktionsgenehmigung.152