Tagungsband zur 56. Jahrestagung der Kanzlerinnen und Kanzler ...

Nordrhein-Westfalen1. Allgemeine Situation des LandesDer Koalitionsvertrag der vor gut einem Jahr gewählten rot-grünen Landesregierung desLandes Nordrhein-Westfalen befasst sich im Abschnitt „Bildung“ unter anderem mit derständig steigenden Nachfrage von Studienbewerberinnen und Studienbewerbern. Diessowie der doppelte Abiturjahrgang 2013 und die Aussetzung der Wehr- und Zivildienstpflichtstellen die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen aktuell vor bisher nicht gekannteHerausforderungen.Diese Herausforderungen werden von den Universitäten angenommen – auch wenndiese schwierig zu meistern sein werden, da die Zeiten der Schuldenbremse allgegenwärtigsind.Die allgemeine Entwicklung der Landesplanung geht dahin, Studienplätze von den Universitätenan die Fachhochschulen zu verlagern. Ziel ist es, das derzeitige Verhältnis von70 zu 30 auf 60 zu 40 zu verändern. Dies könnte ein Teil der geplanten größeren Steuerungder Hochschulen in Nordrhein-Westfalen durch das Land sein. Das Ministerium fürInnovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen möchte, lautder „Eckpunkte zur Weiterentwicklung des nordrhein-westfälischen Hochschulrechts“,zukünftig eine für die gesamte Hochschullandschaft verbindliche, strategische Planungdes Landes (Landeshochschulentwicklungsplan) vorlegen. Auch diesbezüglich müssensich die Universitäten auf veränderte Rahmenbedingungen einstellen.Neben den „Eckpunkten zum Hochschulzukunftsgesetz“ werden derzeit aufmerksamund auch mit einem Stück Besorgnis die Entwicklungen der HIS GmbH verfolgt. DieZukunft der HIS GmbH ist aufgrund beihilferechtlicher Fragen, die derzeit bei der europäischenKommission anhängig sind, unklar. Alle Universitäten bemühen sich, ihre EDVzu aktualisieren und für den laufenden Betrieb funktionsfähig zu sein.Ein weiteres Thema der Universitäten des Landes Nordrhein-Westfalen ist die Ziel- undLeistungsvereinbarung V. Das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschungdes Landes Nordrhein-Westfalen hat wiederum einen Musterentwurf entworfen und denUniversitäten vorgelegt. Sie soll für die Haushaltsjahre 2014 und 2015 gelten. Es sollenneue gesellschaftlich politische Themen, wie die Inklusion, Diversity und Nachhaltigkeitaufgegriffen werden. Auch soll das Teilzeitstudium manifestiert werden.70