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Zeitschrift für Rheumatologie – Supplement 1 - Deutsche ...

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Verfügung, können mit ärztlich erhobenen Daten fusioniert und <strong>für</strong><br />

die weitere Th erapieentscheidung genutzt werden. Dies trägt erheblich<br />

zur Prozessoptimierung und Qualitätsverbesserung in der Patientenversorgung<br />

bei. Die modulare Struktur der Soft ware befähigt einen<br />

Einsatz auch in anderen medizinischen Bereichen.<br />

TABELLE 1: MEDIAN UND SPANNWEITE;<br />

SCORE TABLET PC PAPIER-PFB SRHO# P*<br />

87,5<br />

86,1<br />

FFbH<br />

(14,7-100,0) (13,9-100,0) 0,988 0,725<br />

Berechneter HAQ 0,71 (0,37-2,8) 0,75 (0,36-2,8) 0,985 0,829<br />

SF-36 körperliche 38,5<br />

39,2<br />

Summenskala<br />

(19,6-50,2) (21,2-52,9) 0,821 0,943<br />

SF-36 psychische Sum- 44,7<br />

44,8<br />

menskala<br />

(27,4-57,2) (28,9-57,8) 0,733 0,600<br />

BASDAI (SpA Pat.) 5,0 (0,7-7,2) 4,8 (0,7-7,3) 0,991 0,642<br />

SLAQ (SLE Pat.) 33 (22-40) 32 (21-40) 0,835 0,111<br />

#bivariate Korrelation Spearman Rho (SRho); * Wilcoxon Rank Test<br />

PODO1-5<br />

Frühdiagnose von Arthritiden und Spondyloarthritiden in<br />

Niedersachsen<br />

Mattussek S. 1 , Zeh S. 1 , Zeidler H. 2 , Hülsemann J L. 2<br />

1 Regionales Kooperatives Rheumazentrum Hannover e.V.,<br />

2 Medizinische Hochschule Hannover, Abteilung RheumatologiE<br />

Hintergrund: In Deutschland werden Patienten mit einer entzündlichrheumatischen<br />

Erkrankung in der Regel spät oder überhaupt nicht von<br />

ihrem Hausarzt zum Rheumatologen überwiesen. Verschiedene Studien<br />

haben gezeigt, dass eine frühe Diagnosestellung und Behandlung<br />

zu einem günstigeren Krankheitsverlauf und einem besseren Outcome<br />

führen.<br />

Ziel: Um die Versorgung betroff ener Patienten zu verbessern, wurde<br />

2004/2005 das Projekt „Frühdiagnose von Arthritiden und Spondyloarthritiden<br />

in Niedersachsen“ gestartet, an dem sich 26 internistische<br />

und 6 orthopädische Rheumatologen beteiligen. Die teilnehmenden<br />

Rheumatologen haben in ihrer Praxis oder Ambulanz eine Frühdiagnosesprechstunde<br />

eingerichtet, in die Hausärzte Patienten mit Verdacht<br />

auf eine frühe Arthritis oder Spondyloarthritis (AD < 2 Jahre) gemäß<br />

defi nierter Kriterien überweisen können, und gewährleisten, dass Patienten<br />

innerhalb von 14 Tagen einen Untersuchungstermin erhalten.<br />

Methodik: Die Hausärzte wurden im Rahmen von 10 regionalen Fortbildungsveranstaltungen<br />

über das Projekt informiert und mit den von<br />

der Projektgruppe „Früharthritissprechstunde“ der AG Regionaler<br />

Kooperativer Rheumazentren der DGRh entwickelten Zuweisungskriterien<br />

vertraut gemacht. Die Zuweisung zum Rheumatologen erfolgt<br />

mittels eines standardisierten Anmeldebogens, sofern die Kriterien <strong>für</strong><br />

eine frühe Arthritis oder Spondyloarthritis erfüllt sind. Bestätigt sich<br />

dieser Verdacht beim Rheumatologen, so wird der Patient in eine kontinuierliche<br />

rheumatologische Mitbehandlung und in eine 24-monatige<br />

Verlaufsstudie einbezogen. Das Projekt wird vom Rheumazentrum<br />

Hannover wissenschaft lich begleitet und evaluiert.<br />

Ergebnisse: Bis zum 31.03.2006 hatten 16 Rheumatologen insgesamt<br />

131 Patienten in ihrer Frühdiagnosesprechstunde gesehen. Bei 57 Patienten<br />

(43%) lag eine Arthritis oder Spondyloarthritis vor. 37 von ihnen<br />

(28%) litten an einer frühen Arthritis bzw. Spondyloarthritis; davon<br />

wurden 28 Patienten (21%) in die Studie aufgenommen. Ihre Anamnesedauer<br />

betrug im Mittel 5,6 Monate. Bei 13 Patienten (10%) wurde eine<br />

andere entzündlich-rheumatische Erkrankung diagnostiziert; bei 61<br />

Patienten (47%) lag keine entzündlich-rheumatische Erkrankung vor.<br />

In 88 Fällen hatten die Hausärzte auf dem Anmeldebogen den Verdacht<br />

auf eine frühe Arthritis geäußert, der sich durch den Rheumatologen<br />

bei 37 Fällen (42%) bestätigte. Der geäußerte Verdacht auf eine frühe<br />

Spondyloarthritis bestätigte sich in 31% der Fälle. Die ersten Ergebnisse<br />

der Verlaufsdaten nach 6 Monaten Behandlungsdauer ergaben bei<br />

den Patienten mit einer frühen Arthritis eine deutliche Reduktion der<br />

Krankheitsaktivität (DAS, BSG, RADAI) und der Schmerzintensität<br />

(NRS) und eine Zunahme der Funktionskapazität (FFbH).<br />

Schlussfolgerungen: Der hohe Anteil nicht bestätigter Verdachtsfälle<br />

einer frühen Arthritis oder Spondyloarthritis und der hohe Prozentsatz<br />

von Patienten mit einer nicht entzündlich-rheumatischen Erkrankung<br />

verdeutlichen die Schwierigkeit, die Hausärzte bei der Identifi zierung<br />

der Zielgruppe haben. Es ist daher nach geeigneten Wegen zu suchen,<br />

die Hausärzte zu unterstützen, die Diagnostik entzündlich-rheumatischer<br />

Erkrankungen zu verbessern und mehr Sicherheit im Umgang<br />

mit den Zuweisungskriterien zu gewinnen. Es ist auch zu diskutieren,<br />

wie die Nutzung der Frühdiagnosesprechstunden gesteigert werden<br />

kann.<br />

Das Projekt wird von Abbott GmbH & Co. KG durch einen unrestricted<br />

grant gefördert.<br />

PODO1-6<br />

Vergleich von Patienten mit etablierter (radiografi scher) und früher<br />

(prä-radiografi scher) ankylosierender Spondylitis (AS) in einer<br />

Kohorte aus der Berliner Klinik <strong>für</strong> entzündlichen Rückenschmerz<br />

Brandt HC., Haibel H., Spiller I., Song IH., Appel H., Rudwaleit M., Sieper J.<br />

Medizinische Klinik I, <strong>Rheumatologie</strong>, Charité Universitätsmedizin Berlin,<br />

Campus Benjamin Franklin<br />

Hintergrund: Zur frühzeitigen und gezielten Einleitung einer adäquaten<br />

Th erapie ist es essentiell, die Diagnose einer axialen Spondyloarthritis<br />

(SpA) so früh wie möglich zu stellen (1).<br />

Bisher existieren wenige Daten über Patienten mit früher, prä-radiografi<br />

scher AS. In dieser Untersuchung vergleichen wir die Charakteristika<br />

von Patienten mit neu diagnostizierter etablierter und früher AS.<br />

Methoden: Patienten mit chronischen Rückenschmerzen wurden zu<br />

einer auf entzündlichen Rückenschmerz spezialisierten rheumatologischen<br />

Poliklinik überwiesen, wo nach Aufarbeitung die Diagnosestellung<br />

erfolgte. Die Patientengruppe mit neu diagnostizierter sicherer<br />

axialer SpA wurde weiter in etablierte und frühe axiale AS aufgeteilt<br />

und beide Gruppen analysiert.<br />

Ergebnisse: In 45,4% von 350 gesammelten Fällen konnte die Diagnose<br />

einer sicheren axialen SpA gestellt werden. Von diesen 159 Patienten<br />

wurden 49,7% als frühe AS (n=79) und 50,3% als etablierte AS (n=80)<br />

klassifi ziert.<br />

Positivität <strong>für</strong> HLA-B27 und das Vorliegen von entzündlichem Rückenschmerz-charakter<br />

(IBP) waren <strong>für</strong> beide Gruppen sehr ähnlich:<br />

87,5% HLA-B27+ und 85% IBP+ bei etablierter AS, 83,5% HLA-B27+<br />

und 87,5% IBP+ bei früher AS. Auch hinsichtlich extraspinaler Manifestationen<br />

und/oder einer positiven Familienanamnese gab es keine<br />

deutlichen Unterschiede (56,3% bei etablierter und 67,1% bei früher<br />

AS), was auch <strong>für</strong> die Krankheitsaktivität galt (BASDAI 4,1 <strong>für</strong> beide<br />

Gruppen).<br />

Die Entzündungsparameter jedoch waren signifi kant (p=0.007) häufi<br />

ger bei etablierter AS (67.9%) verglichen zur frühen AS erhöht (47.4%)<br />

und die frühe AS wies einen niedrigeren BASFI (bessere Funktion) auf<br />

(2.8 versus 3.6).<br />

Die mittlere Krankheitsdauer war in beiden Gruppen immer noch<br />

lang: 4,6 Jahre bei der frühen AS und 10,7 Jahre bei etablierter AS.<br />

Schlussfolgerung: Klinische und demografi sche Parameter einschließlich<br />

des klinisch defi nierten Krankheitsaktivitätsindex BASDAI waren<br />

<strong>für</strong> beide Gruppen sehr ähnlich, was darauf hindeutet, dass AS und<br />

frühe AS dieselbe Erkrankung repräsentieren und als zum selben<br />

Krankheitskontinuum gehörend einzuordnen sind.<br />

Nur Entzündungsparameter und BASFI wiesen <strong>für</strong> beide Gruppen unterschiedliche<br />

Werte auf.<br />

(1) Sieper J, Rudwaleit M. Ann Rheum Dis. 2005 May; 64: 659-63.<br />

<strong>Zeitschrift</strong> <strong>für</strong> <strong>Rheumatologie</strong> · <strong>Supplement</strong> 1 · 2006 | S23

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