Zeitschrift für Rheumatologie – Supplement 1 - Deutsche ...
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S82<br />
Abstracts<br />
fötalen und adulten Geweben als auch in Tumorzell-Linien nachzuweisen<br />
und mittels Real-Time PCR zu quantifi zieren. Um die Proteinase 3<br />
selbst zu detektieren, wurden Immunoblots und immunhistochemische<br />
Untersuchungen an fötalen und adulten Geweben durchgeführt.<br />
Ergebnisse: Unsere Expressionsstudien ergaben, dass PR3-mRNA<br />
nicht nur im Knochenmark und in Geweben mit hämatopoetischen<br />
Stammzellen nachzuweisen war. So konnte PR3-mRNA in zahlreichen<br />
fötalen Organen und Tumorzell-Linien nachgewiesen werden. Diese<br />
Befunde konnten durch die immunologische Detektion der PR3 in diesen<br />
Geweben bestätigt werden.<br />
Schlussfolgerungen: Unsere Resultate zeigen, dass die PR3-Expression<br />
nicht nur auf myeloide Zellen reduziert ist sondern auch in nicht-hämatopoetischen<br />
Zellen exprimiert wird. Insbesondere die Expression<br />
in fötalen Organen und Tumoren, weißt auf wichtige zusätzliche physiologische<br />
und pathophysiologische Funktionen im Rahmen der Embryonalentwicklung<br />
und Tumorgenese hin. Die neu entdeckten (patho-)physiologische<br />
Rolle dieses Proteins lassen auch die Pathogenese<br />
der Wegener’schen Granulomatose und die Enstehung bestimmter Tumoren<br />
in einem neuen Licht erscheinen.<br />
POFER-24<br />
Advanced glycation endproducts bedingen eine funktionelle Einschränkung<br />
osteoblastärer Zellen<br />
Hein GE. 1 , Müller A. 1 , Franke S. 1 , Mückley T. 2 , Roth A. 3 , Wolf G. 1 , Siggelkow<br />
H. 4 , Hellmich D. 1<br />
1 Klinik <strong>für</strong> Innere Medizin III, Friedrich-Schiller-Universität Jena, 2 Klinik <strong>für</strong><br />
Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Friedrich-Schiller-Universität<br />
Jena, 3 Orthopädische Klinik des „Rudolf Elle“ Krankenhauses Eisenberg,<br />
4 Gastroenterologie & Endokrinologie, Georg-August-Universität Göttingen<br />
Hintergrund: Advanced glycation endproducts (AGE`s) sind chemische<br />
Modifi kationen von Proteinen durch Carbohydrate bzw. deren<br />
metabolische Intermediate, die während der so genannten Maillard-<br />
Reaktion gebildet werden. Die Generation von AGE`s ist ein zwangsläufi<br />
ger Prozess in vivo. Ihre Generation wird aber verstärkt u. a. durch<br />
oxydativen Stress.<br />
Jeder Osteoporose liegt pathogenetisch ein gestörtes Knochenremodelling<br />
zugrunde.<br />
Es ist bekannt, dass AGE`s die Proliferation und Diff erenzierung diff erenter<br />
Zellen und auch deren Funktionalität beeinfl ussen. AGE-Rezeptoren<br />
sind an osteoblastären Zellen gesichert worden.<br />
Fragestellung: In den vorliegenden Untersuchungen sollte geprüft werden,<br />
ob AGE-BSA die funktionelle Kapazität von osteoblastären Zellen<br />
in vitro beeinfl ußt. Immortalisierte osteoblastäre Zellen eines 21 Jahre<br />
alten Mannes mit Osteosarkom (HOS-58-Zellen) wurden <strong>für</strong> die Untersuchungen<br />
eingesetzt. Die Hälft e der Zellen wurde mit Ascorbinsäure,<br />
1,25(OH)2D3 und Beta-Glycerolphosphat stimuliert. Nach Inkubation<br />
mit entweder glykiertem BSA (AGE-BSA) oder nicht glykiertem<br />
BSA (Co-BSA) wurde die Genexpression von Osterix, Osteocalcin und<br />
alkalischer Phosphatase mittels PCR gemessen.<br />
Resultate: Alkalische Phosphatase: Sowohl in den unstimulierten als<br />
auch in den stimulierten Zellen führte die Inkubation mit AGE-BSA<br />
zu einer signifi kanten Hemmung der Genexpression.<br />
Osteocalcin: Unter unstimulierten Bedingungen war die Genexpression<br />
durch die AGE-BSA-Inkubation nicht beeinfl usst. In den stimulierten<br />
Zellen zeigte die Osteocalcin-Genexpression allerdings eine<br />
signifi kante Reduktion.<br />
Osterix: Eine AGE-Inkubation führte unter unstimulierten Konditionen<br />
nur zu einer leichten Hemmung der Genexpression, in den stimulierten<br />
Kulturen war dieser Eff ekt signifi kant.<br />
Zusammenfassung: Im Gegensatz zu nicht-glykiertem BSA ist AGE-<br />
BSA in der Lage, die Genexpression wichtiger osteoformativer Proteine<br />
zu hemmen.<br />
Auf diesem Wege könnte also der Prozeß der Knochenformation im<br />
„bone remodeling“ gestört werden. Die Intensität der Hemmung ist<br />
Dosis-abhängig wobei mehrere Phasen der Diff erenzierung beeinfl usst<br />
| <strong>Zeitschrift</strong> <strong>für</strong> <strong>Rheumatologie</strong> · <strong>Supplement</strong> 1 · 2006<br />
werden. Der Eff ekt tritt off enbar erst unter einem lang dauernden Einfl<br />
uß von AGE-BSA auf die Zellen auf.<br />
POFER-25<br />
Die Proteinase 3 (PR3) als Autoantigen im Vascultitis-Tiermodell<br />
Relle M. 1 , Reifenberg K. 2 , Galle PR. 1 , Schwarting A. 1<br />
1 I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Uniklinikum Mainz, Mainz, 2 ZVTE der<br />
JoGu-Universität Mainz, Mainz<br />
Zielsetzung: Die Wegener sche Granulomatose(WG) ist eine organ-<br />
und lebensbedrohende Autoimmunerkrankung unbekannter Ätiologie.<br />
Zirkulierende Antikörper gegen die Serinprotease Proteinase 3<br />
(PR3) neutrophiler Granulozyten (ANCA, antineutrophil cytoplasmic<br />
antibodies) sind ein wichtiges krankheitsspezifi sches Merkmal der<br />
WG. Zum besseren Verständnis dieser Erkrankung und der Vaskulitiden<br />
insgesamt, wäre es wüschenswert ein verlässliches murines Vaskulitismodell<br />
zu etablieren.<br />
Methoden: Da nur wenig über das murine Homolog der humanen<br />
PR3 bekannt ist, war es notwendig die Expression der murinen PR3<br />
zu untersuchen. Ausgehend von den Expressiondaten der murinen<br />
PR3, wurde ein transgenes Mausmodell entwickelt. Hierbei wurde ein<br />
DNA-Konstrukt hergestellt, welches eine nierenspezifi sche Expression<br />
humaner PR3 in der Mausniere ermöglicht. Die Injektion anti-human<br />
PR3-spezifi scher Antikörper in die transgenen Tiere soll im weiteren<br />
Versuchsverlauf klären, ob PR3-spezisiche Autoantikörper (PR3-<br />
ANCA) direkt oder über ein zusätzliches infl ammatorisches Signal<br />
eine Glomerulonephritis auslösen können.<br />
Ergebnisse: Durch unsere Untersuchungen konnte gezeigt werden,<br />
dass sich das Expressionsmuster der murinen PR3 in wesentlichen<br />
Punkten von dem der humanen PR3 unterscheidet, woraus sich Funktionsunterschiede<br />
bezüglich der homologen Enzyme ableiten lassen.<br />
Mittlerweile stehen genügend Human-PR3-transgene Tiere zur weiteren<br />
Züchtung und Analyse bereit. Die Eff ekte einer ANCA-PR3-Interaktion<br />
infolge einer Injektion anti-human-PR3-spezifi cher Antikörper<br />
werden zur Zeit untersucht. Hierbei ist vor allem von Interesse,<br />
ob die Bindung der Antikörper an die glomerulär exprimierte PR3 zu<br />
morphologischen Veränderungen der Niere führt („Crescent-Formation“)<br />
und eine Nephritis auslöst.<br />
Schlussfolgerung: Unsere Untersuchungen zur Expression der Maus-<br />
PR3, sowie ein funktionierendes Vaskulitis-Mausmodell bieten das<br />
Rüstzeug zum besseren Verständnis der Pathologie der Wegener’schen<br />
Granulomatose und stellen die Basis zur Entwicklung einer Kausaltherapie<br />
dieser lebensbedrohlichen Erkrankung dar.<br />
POFER-26<br />
PDGF-BB induces TGF-β pathway gene expression<br />
in synovial fi broblasts <strong>–</strong> stronger eff ects in rheumatoid arthritis<br />
than in osteoarthritis<br />
Pohlers D. 1 , Beyer A. 2 , Koczan D. 3 , Wilhelm T. 2 , Thiesen HJ. 3 , Kinne RW. 1<br />
1 Arbeitsgruppe Experimentelle <strong>Rheumatologie</strong>, Klinik <strong>für</strong> Orthopädie,<br />
Friedrich-Schiller-Universität Jena, Eisenberg, 2 Leibniz Institut <strong>für</strong> Altersforschung<br />
<strong>–</strong> Fritz Lipmann Institut (FLI), Jena, 3 Institut <strong>für</strong> Immunologie,<br />
Universität Rostock, Rostock<br />
Diff erential gene expression was investigated in early-passage RA- and<br />
OA-SFB (n = 6 each) before/aft er stimulation with PDGF-BB using<br />
Aff ymetrix® arrays; mRNA/protein data were validated by real-time<br />
RT-PCR and/or western blots.<br />
Using Aff ymetrix® arrays, RA-SFB showed constitutive upregulation of<br />
components of the TGF-β/BMP-pathway TGF-β1, its receptor TβRI,<br />
the TGF-β binding proteins LTBP1/2, the TGF-β-releasing thrombospondin<br />
1 (Tsp1), and the smad-associated molecule SARA (foldchange<br />
between 1.2 and 3.4), but downregulation of BMP-7 and BMP-4<br />
(fold-change of 0.5 and 0.4). Constitutive upregulation of TGF-β1 and<br />
Tsp1 in RA-SFB was confi rmed by real-time PCR. Following PDGF-