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Zeitschrift für Rheumatologie – Supplement 1 - Deutsche ...

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S52<br />

Abstracts<br />

Immunhistochemisch kann die lymphomatoide Granulomatose den<br />

peripheren T- Zell-Lymphomen zugeordnet werden. In der Literatur<br />

wird ein mittleres Überleben bei Patienten mit malignem Mittelliniengranulom<br />

von ca. 9 Jahren angegeben. Die Tatsache, das unser Patient<br />

bereits 12 1/2 Jahre mit dieser Erkrankung lebte, ließ Zweifel an der<br />

primären Diagnose aufk ommen. Dass immer wieder Schubsymptome<br />

eintraten, ist am ehesten der intermittierenden Immunsuppression<br />

ohne remissionserhaltende Th erapie anzuschuldigen.<br />

In der jetzigen akuten Phase wählten wir eine Induktionstherapie aus<br />

Kortisonbolusgabe und Azathioprin in einer Dosierung von 5 mg/<br />

kg KG. Eine erneute Schubsymptomatik ließ sich bisher nicht nachweisen.<br />

PODO4-13<br />

Manifestation einer Riesenzellarteriitis während eines stationären<br />

Aufenthaltes<br />

Sander O., Chehab G., Schneider M.<br />

Rheumazentrum Klinik <strong>für</strong> Endokrinologie, Diabetologie und <strong>Rheumatologie</strong>,<br />

Heinrich-Heine Universität Düsseldorf<br />

Uns ist bisher kein Fall bekannt, der die Zeitspanne von Symptomfreiheit<br />

und normalen systemischen Entzündungsparametern bis zum<br />

Vollbild einer Riesenzellarteriitis dokumentieren konnte.<br />

Eine 75jährige Patientin wurde wegen akuten starken Rückenschmerzen,<br />

die in Bauch und Flanke ausstrahlten, stationär aufgenommen.<br />

Es waren zahlreiche Begleiterkrankungen bekannt: Polyposis<br />

intestinalis, eine monoklonale Gammopathie unklarer Signifi kanz<br />

(IgG Lamda), ein Diabetes mellitus Typ II mit diabetischer Mikro- und<br />

Makroangiopathie, Retinopathie und Neuropathie sowie eine 2-Gefäß-<br />

KHK mit Z. n. Vorderwandinfarkt 1984. In umfangreicher Diagnostik<br />

konnten Myocard- und Darmischämien ausgeschlossen werden. Es<br />

wurden frische osteoporotische Sinterungsfrakturen an verschiedenen<br />

BWK gesichert. Unter parenteralen Bisphosphonaten, Physiotherapie<br />

und Analgesie waren die Beschwerden gut rückläufi g, die Patientin<br />

wieder mobil. Ein Plasmozytom war zudem radiologisch wie histologisch<br />

nicht nachweisbar.<br />

Vor der geplanten Entlassung zeigte die Patientin dann erstmals erhöhte<br />

systemische Entzündungsparameter ohne klinisches Korrelat.<br />

Die Werte verdoppelten sich alle 2 Tage, eine Infektfokus konnte nicht<br />

gesichert werden.<br />

Nach 6 Tagen beklagte die Patientin erstmals Kopfschmerzen und am<br />

7. Tag Schläfenschmerzen. Das CRP war mittlerweile auf 11 mg/dl angestiegen<br />

ohne Anzeichen eines anderen Fokus. Dopplersonographisch<br />

konnte eine umschriebene echoarme Wandverdickung des Stirnastes<br />

der linken A. temporalis mit Gefäßokklusion über 1cm gesehen werden<br />

sowie eine echoarme segmentale Wandverdickung der A. axillaris<br />

beidseits. Der Visus war rechts mit 0,6 und links mit 0,4 zu den Vorbefunden<br />

vermindert. Histologisch konnte eine Riesenzellarteriitis in<br />

dem betroff enen Segment mit subtotaler Gefäßlumenstenose gesichert<br />

werden.<br />

Es erfolgte eine umgehende Steroidtherapie mit initial 100mg Prednisolon<br />

und 1mg/kg an den Folgetagen. Die systemischen Entzündungsparameter<br />

waren rasch normalisiert, die Kopfschmerzen sistierten und<br />

der Visus besserte sich auf 0,8/0,6.<br />

Eine fl oride Riesenzellarteriitis entwickelt sich off ensichtlich in wenigen<br />

Tagen. Acht Tage nach dem letzten Nachweis eines normalen<br />

CRP und zwei Tage nach den ersten subjektiven Beschwerden konnte<br />

eine hochfl oride Vaskulitis dokumentiert werden, die bereits zu sonographisch<br />

nachweisbaren Wandverdickungen, beginnendem Gefäßverschluss<br />

und (reversibler) Visus minderung geführt hatte.<br />

| <strong>Zeitschrift</strong> <strong>für</strong> <strong>Rheumatologie</strong> · <strong>Supplement</strong> 1 · 2006<br />

PODO4-14<br />

Sonographie und F-18-FDG PET in der Diff erenzierung von Polymyalgia<br />

rheumatika und Vaskulitis der großen Gefäße<br />

Sander O. 1 , Georgiadis E. 1 , Hautzel H. 2 , Ostendorf B. 1 , Schneider M. 1<br />

1 Rheumazentrum Klinik <strong>für</strong> Endokrinologie, Diabetologie und <strong>Rheumatologie</strong>,<br />

Heinrich-Heine Universität Düsseldorf, 2 Nuklearmedizinische Klinik<br />

(KME), Forschungszentrum Jülich, Heinrich-Heine Universität Düsseldorf<br />

In den letzten Jahren ist der Stellenwert der Sonographie und der<br />

Ganzkörper F-18-FDG Positronen Emissions Tomographie (PET) in<br />

der Diff erentialdiagnostik entzündlicher Systemerkrankungen stetig<br />

gewachsen. Ziel dieser Untersuchung ist die Beurteilung der Wertigkeit<br />

dieser Verfahren bei Patienten mit erhöhten systemischen Entzündungsparametern<br />

und polymyalgischen Beschwerden, die nicht<br />

off ensichtlich durch eine andere Erkrankung wie Infektionen oder eine<br />

Rheumatoide Arthritis erklärbar sind.<br />

Methode: Bei Patienten mit erhöhten systemischen Entzündungsparametern,<br />

die sich zur weiteren Abklärung in der <strong>Rheumatologie</strong> vorstellen,<br />

werden klinische Beschwerden wie proximal betonte Muskelschmerzen<br />

und Muskelschwäche, Gewichtsverlust, neu aufgetretene<br />

Kopfschmerzen oder Sehstörungen, die Sonographie der Temporalarterien<br />

und der Gefäße des Aortenbogens, die PET und vorliegende<br />

weitere Befunde (Histologie, Angiographie) ausgewertet.<br />

Ergebnis: In den letzten 24 Monaten konnten 160 Patienten ausgewertet<br />

werden. Bei 51 (32%) Patienten wurde sonographisch eine Vaskulitis<br />

der großen Gefäße diagnostiziert. Die in der Sonographie der Gefäße<br />

dargestellte entzündliche Wandverdickung konnte in histologischen<br />

Proben (der Temporalarterie) und der PET (des Aortenbogens) stets<br />

nachvollzogen werden. Andererseits konnte bei keinem Patienten ohne<br />

Wandveränderungen in der Sonographie klinisch, histologisch oder<br />

in der PET eine Vaskulitis der großen Gefäße nachgewiesen werden.<br />

Die Angiographie konnte bei unseren Patienten lediglich die resultierenden<br />

segmentalen Stenosen bzw. Verschlüsse nach längerem Verlauf<br />

darstellen. Kopfschmerzen, Sehstörungen und Gewichtsverlust korrelierten<br />

mit einem Temporalarterienbefall, die klinischen Parameter<br />

halfen aber nicht zwischen einer Arteriitis anderer Regionen und anderen<br />

Erkrankungen zu diff erenzieren. Bei 77 (48%) Patienten konnte<br />

im Rahmen der Diagnostik eine andere Diagnose gesichert werden, bei<br />

7 Patienten ein Malignom. Bei den verbleibenden 32 Patienten (20%)<br />

ist die klinische Diagnose einer PMR gerechtfertigt.<br />

Zusammenfassung: Sonographie und PET sind eine sinnvolle Ergänzung<br />

der rheumatologischen Diagnostik der Vaskulitiden großer<br />

Gefäße. Mit konsequentem Einsatz ist die Zahl früh entdeckter Fälle<br />

deutlich gestiegen.<br />

PODO4-15<br />

„<strong>Rheumatologie</strong> interaktiv“: Evaluation einer neuen Aus- und Weiterbildung<br />

<strong>für</strong> Studenten und Ärzte durch Team-basiertes Lernen<br />

Witt MN., Schewe S.<br />

Medizinische Poliklinik LMU, Rheuma-Einheit<br />

An der Rheuma-Einheit der LMU München wurden in 18 Monaten<br />

über 140 Studenten und über 60 Ärzte mit einer neuen Form der Aus-<br />

und Weiterbildung unterrichtet. Dabei wurden anhand eines fall-basierten<br />

Lernmodells zunächst multiple-choice-Fragen zu 3 typischen<br />

Fällen aus dem Gebiet der internistischen <strong>Rheumatologie</strong> individuell<br />

bearbeitet. Anschließend wurden die Antworten der Teilnehmer in<br />

Kleingruppen von maximal 6 Personen diskutiert und ggf. nochmal<br />

modifi ziert. Abschließend wurden die in der Kleingruppe gemeinsam<br />

erarbeiteten Antworten mit den Antworteten anderer Gruppen verglichen<br />

und unterschiedliche Antworten erneut diskutiert.<br />

Durch diesen Ansatz soll die im klinischen Alltag bewährte und regelmäßig<br />

praktizierte Diskussion unter Kollegen in eine Lehrveranstaltung<br />

übertragen werden. Gerade Studenten und junge Kollegen<br />

können so verschiedene Möglichkeiten der Entscheidungsfi ndung in<br />

Bezug auf Diagnostik und Th erapie nachvollziehen, die in der Praxis

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