Zeitschrift für Rheumatologie – Supplement 1 - Deutsche ...
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Methodik: Von 1997 bis 2000 wurden 42 DUROM-Cups an 35 Patienten<br />
mit rheumatoider Arthritis implantiert. Das mittlere Alter bei<br />
OP betrug 61,4 Jahre (26w/9m). Die Patienten wurden präoperativ sowie<br />
3, 12 und >60 Monate postoperativ klinisch und röntgenologisch<br />
prospektiv untersucht. Das mittlere follow up betrug 73,1 (range 12,1)<br />
Monate.<br />
3 (4 DUROM-Cups) Patienten verstarben, 3 gingen verloren. Insgesamt<br />
wurden 35 DUROM-Cups nachuntersucht.<br />
Eine Schulter war präoperativ LDE-Stadium III, 28 LDE IV und 6<br />
Schultern LDE V.<br />
Die klinische Bewertung erfolgte anhand des Constant-Scores, röntgenologisch<br />
wurden anhand von true-ap und axialen Aufnahmen die<br />
Parameter nach Rydholm und Sjögren sowie nach Johnson et al. bestimmt.<br />
Ergebnisse: Schwere postoperative Komplikationen traten nicht auf.<br />
Keine DUROM-Cup zeigte eine Lockerung, einmal traten Osteolysen<br />
unterhalb der Prothese auf. An zwei Schultern erfolgte 10 bzw. 21 Monate<br />
postOP die Ergänzung mit einer Glenoidprothese. Eine DUROM-Cup<br />
wurde 12 Monate postOP gegen eine kleinere Größe ausgetauscht. Eine<br />
Patientin erlitt nach einem Sturz eine subcapitale Humerusfraktur die<br />
konservativ unter Varisierung der DUROM-Cup folgenlos ausheilte.<br />
Der mittlere Constant-Score stieg signifi kant von präOP 20,8 auf 47,2<br />
3 Monate postOP, auf 57,2 6 Monate post OP und auf 64,4 zur letzen<br />
Evaluation (73,1 Monate). Schmerzen wurden <strong>für</strong> 6 Cups mit moderat<br />
angegeben, kein Patient berichtete über starke schmerzen. 29 Patienten<br />
hatten keine oder nur geringe Schmerzen. Die ADL-Bewertung und<br />
die Kraft - und Bewegungsprüfung war ebenfalls signifi kant verbessert.<br />
Röntgenologische war in keinem Fall (bis auf die varisierte Prothese<br />
nach Sturz) eine Stellungsänderung der DUROM-Cup gegenüber dem<br />
proximalen Humerus im Sinne einer Lockerung zu erkennen. Osteolysen<br />
unterhalb der Cup traten an einer Patientin auf. 22 Schultern (63%)<br />
zeigten eine Zunahme der Kranialisierung >3mm und 11 (31,4%) eine<br />
Zunahme der Glenoidtiefe >3mm.<br />
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der zementierten DUROM-Cup als<br />
Hemiarthroplastik bei Patienten mit rheumatoider Arthritis sind vielversprechend;<br />
Lockerungen traten nicht auf, es besteht eine deutliche<br />
Schmerzreduktion und Funktionsverbesserung. Die DUROM-Cup<br />
repräsentiert somit eine weitere Th erapieoption der rheumatischen<br />
Schulter, insbesondere auch bei ausgedehnten Cuff -Rupturen und osteoporotischem<br />
Knochen.<br />
PODO3-4<br />
Bestimmung der Assoziation von CCP-Antikörpern und<br />
radiologischer Progression bei Patienten mit rheumatoider Arthritis<br />
unter Etanercept-Therapie<br />
Roßbach A., Drynda S., Kekow J.<br />
Klinik <strong>für</strong> <strong>Rheumatologie</strong>, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg<br />
Antikörper gegen zyklisch citrullinierte Peptide (CCP) treten sehr<br />
früh im Verlauf einer rheumatoiden Arthritis (RA) auf. Im Vergleich<br />
zum Rheumafaktor gelten diese Antikörper als sehr spezifi sch <strong>für</strong> eine<br />
RA und als ein prädiktiver Marker <strong>für</strong> die Unterscheidung zwischen<br />
schweren und milden Formen der RA. In einer retrospektiven Analyse<br />
wurde bei RA-Patienten unter einer TNF-Blocker-Th erapie (Etanercept<br />
(ETN)) die radiologische Progression der Gelenkdestruktion<br />
in Abhängigkeit von CCP-Antikörperspiegeln analysiert und die diagnostische<br />
Wertigkeit der CCP-Antikörper als prädiktiver Marker <strong>für</strong><br />
das Ansprechen auf die Th erapie beurteilt.<br />
In die Untersuchung wurden 54 Patienten mit gesicherter RA<br />
(43 weibl./11 männl., Alter 51,8±11,5 Jahre) mit einer mittleren<br />
Krankheits dauer von 10,3±8,5 Jahren eingeschlossen. Vor der Einstellung<br />
auf ETN (2x25mg/Woche) waren die Patienten bereits mit 1-4 verschiedenen<br />
DMARDs therapiert worden. Die Beurteilung der radiologischen<br />
Veränderungen erfolgte über den modifi zierten Sharp-van der<br />
Heijde Score (TSS) anhand der Röntgenaufnahmen von Händen und<br />
Vorfüßen zum Zeitpunkt der Th erapieeinstellung auf ETN und nach 12<br />
und 24 Monaten. Die Serumkonzentrationen der CCP-Antikörper vor<br />
Beginn der Th erapie wurden mittels ELISA bestimmt (Immunoscan<br />
RA Mark 2, Euro-Diagnostika, Netherlands).<br />
Die mittlere jährliche Progressionsrate (TSS/Jahr) lag bei den 54 Patienten<br />
zu Studienbeginn bei 6,30±0,84. Unter Th erapie verringerte sich<br />
die Rate auf 2,98±0,93 im ersten und auf 3,46±1,92 im zweiten Jahr der<br />
Behandlung. CCP-Antikörper wurden bei 40 von 53 Patienten nachgewiesen,<br />
13 Patienten waren CCP-Antikörper negativ. Bei 20 Patienten<br />
mit sehr hohen CCP-Antikörper-Spiegeln (>1000 U/ml) wurde eine<br />
mittlere jährliche Progressionsrate von 8,80±1,35 ermittelt, die signifi<br />
kant höher lag als in der Gruppe der CCP-AK negativen Patienten<br />
mit 3,25±1,24 (p=0,008) und auch deutlich höher als in der Gruppe der<br />
moderat positiven Patienten (CCP-AK: 25-1000 U/ml) mit 5,78±1,39<br />
(p=0.139). Die mittlere Krankheitsdauer war in allen drei Gruppe nahezu<br />
identisch (10,00±1,42, 10,55±2,34, 10,45±2,42 Jahre). Unter der<br />
ETN-Th erapie konnte in allen drei Gruppen eine Besserung der Progressionsrate<br />
beobachtet werden. In der Gruppe der CCP-AK hoch positiven<br />
Patienten sank die Rate von 8,8±1,35 auf 4,3±1,37 und 4,3±2,97<br />
nach 12 und 24 Monaten. In der Gruppe der CCP-AK negativen Patienten<br />
reduzierte sich die Rate von 3,25±1,24 auf 1,38±1,17 und 2,2±2,72<br />
nach einem bzw. zwei Jahren. Unabhängig von der Präsenz von CCP-<br />
Antikörpern konnte unter ETN die radiologische Progressionsrate in<br />
allen Gruppen um ca. 50% reduziert werden.<br />
Die Ergebnisse unserer retrospektiven Analyse bestätigen die deutliche<br />
Assoziation von CCP-Antikörpern mit der radiologischen Progression.<br />
Hinsichtlich des radiologischen Verlaufes unter einer Etanercept-<br />
Th erapie sind CCP-Antikörper als prädiktiver Marker ungeeignet.<br />
PODO3-5<br />
Lumiracoxib 400 mg einmal täglich ist vergleichbar mit Indometacin<br />
50 mg dreimal täglich bei der Behandlung akuter Gichtanfälle<br />
RE Willburger 1 , J Derbot 2 , H Thurston 3 , S Litschig 3 , G Krammer 3 , A Kreiss 4<br />
1 Orthopädische Universitätsklinik, Bochum, Deutschland, 2 Isselburg,<br />
Deutschland, 3 Novartis Pharma AG, Basel, Schweiz, 4 Novartis Pharma<br />
GmbH, Nürnberg, DeutschlanD<br />
In einer ein-wöchigen, multizentrischen, randomisierten, doppelblinden,<br />
doppel-dummy Parallelgruppenstudie mit Lumiracoxib (n=118)<br />
im Vergleich zu Indometacin (n=117) bei Patienten mit akuten Gichtanfällen<br />
(Safety Population) wurde untersucht ob der selektive COX-2<br />
Hemmer Lumiracoxib im Vergleich zu Indometacin eine vergleichbare<br />
Wirkung aufweist.<br />
Die Patienten beurteilten die Schmerzintensität täglich vier Stunden<br />
nach der morgendlichen Einnahme der Studienmedikation unter Verwendung<br />
einer 5-stufi gen Likert Skala („keine Schmerzen“ - „extreme<br />
Schmerzen“) und führten darüber Tagebuch. Primäres Zielkriterium<br />
war Nicht-Unterlegenheit in der „Per-Protokoll“-Population in Bezug<br />
auf die mittlere Veränderung vom Basiswert der Schmerzintensität im<br />
Ziel-Gelenk über die Tage zwei bis fünf.<br />
Als sekundäre Zielparameter wurden u.a. das Ansprechen auf die Th erapie<br />
durch den Patienten und den Arzt beurteilt.<br />
In der „Per-Protokoll“-Population war Lumiracoxib (n=112) im Vergleich<br />
zu Indometacin (n=110) hinsichtlich des primären Endpunktes<br />
nicht-unterlegen. Die Tabelle zeigt die mittleren Veränderungen vom<br />
Basiswert der Schmerzintensität (LSM).<br />
Tabelle: Mittlere Veränderungen vom Basiswert der Schmerzintensität<br />
(LSM)<br />
Lumiracoxib 400 mg od (n=112) /Indometacin 50 mg tid (n=110)<br />
Tage 2-5: 1.29 / 1.29<br />
Tage 2-7: 1.47 / 1.50<br />
Beide Medikamente zeigten klinisch relevante Verbesserungen bei der<br />
ersten Schmerzbeurteilung, vier Stunden nach erster Einnahme der<br />
Studienmedikation. Die Zahl der Patienten die zu Beginn der Studie<br />
über starke oder extrem starke Schmerzen klagte, wurde in der Lumiracoxib<br />
Gruppe von 59 (52.7%) auf 30 Patienten (26.8%), und in der<br />
Indometacin Gruppe von 55 (50.0%) auf 32 (29.1%) verringert.<br />
<strong>Zeitschrift</strong> <strong>für</strong> <strong>Rheumatologie</strong> · <strong>Supplement</strong> 1 · 2006 | S35