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Zeitschrift für Rheumatologie – Supplement 1 - Deutsche ...

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POFR3-12<br />

Autologe periphere Blutstammzelltransplantation (autoPBSCT) in<br />

der Behandlung therapierefraktärer Autoimmunerkrankungen <strong>–</strong> Ergebnisse<br />

einer monozentrischen Pilotstudie und Literaturübersicht<br />

Kötter I. 1 , Henes J. 1 , Amberger CC. 1 , Günaydin I. 1 , Daikeler T. 2 , Koch S. 1 ,<br />

Faul C. 1 , Kanz L. 1<br />

1 Abt Innere Medizin II, Universitätsklinikum Tübingen, 2 Abteilung <strong>Rheumatologie</strong>,<br />

Universitätsklinkum Basel, Schweiz<br />

Einleitung: Obwohl die meisten Autoimmunerkrankungen gut behandelt<br />

werden können, sind 10-30% auch durch die neuen immunsuppressiven<br />

Th erapien nicht ausreichend beherrschbar. Für diese Patienten<br />

bietet die autoPBSCT eine Möglichkeit der langfristigen Suppression<br />

der Grunderkrankung, eventuell sogar Chance der Heilung.<br />

Patienten und Methoden: 1997 bis 2006 wurden 15 Patienten mit einer<br />

therapierefraktären Autoimmunerkrankung einer autoPBSCT zugeführt.<br />

9 Systemische Sklerodermie (SSC), 4 systemische Vaskulitis (1<br />

Wegener`sche Granulomatose, 1 Churg Strauss Syndrom, 1 Takayasu<br />

Arteriitis, 1 Polychondritis mit Aortitis), 1 Arthritis Psoriatica und 1<br />

SRP-positive Polymyositis (PM) mit Lungenbeteiligung. Altersmedian<br />

(4 Männer, 11 Frauen) 33 Jahre. Stammzell-Mobilisierung: Cyc 4000<br />

mg/m2 und G-CSF. CD34+ Stammzell- Selektion. Konditionierung:<br />

Cyc (200 mg/kgKG plus ATG 20 mg/kg. Der PM Patient erhielt zusätzlich<br />

eine Ganzkörperbestrahlung mit 12 Gy.<br />

Ergebnisse SSC: ein Todesfall (ARDS)- trotz eindeutiger Kontraindikationen<br />

(PAH 50 mm Hg und TLCO < 50%) PBSCT auf Wunsch<br />

der Patientin. Bei den anderen 8 Lungenfunktion stabilisiert, im<br />

HR-CT Lungenfi brose leicht gebessert. Rodnan Skin Score gebessert<br />

von 14,8 auf 8,8. Nach 3,9 Jahren alle immer noch in stabiler Teilremission.<br />

Vaskulitiden: 2 komplette, 2 gute Teilremissionen, BVAS<br />

von 12 auf 4 gefallen. Mittlere Nachbeobachtungszeit 3,5 Jahre. PsorA:<br />

8 Monate in Remission, dann Rezidiv, mit MTX über 2 Jahre beherrscht.<br />

Inzwischen unter Etanercept und MTX erneut Remission.<br />

PM: 18 Monate nach PBSCT keine Myositisaktivität und Th erapie<br />

(CK Abfall von 3600 U/l auf 105 U/l, Lungenfunktion stabilisiert. Auto-<br />

AK: in 11 Fällen nachweisbar, verschwanden nach PBSCT in 7, traten im<br />

Verlauf intermittierend ohne Rezidiv wieder auf. Immunrekonstitution<br />

u. Tox.: CD3+/CD4+ Lymphozyten im Median nach 12 Monaten (6-14)<br />

normalisiert, CD3/CD8+ nach maximal 3 Monaten. In 4 Fällen CMV-<br />

oder EBV- Reaktivierung (5-7 Monate nach PBSCT). Transplantationsassoziierte<br />

Mortalität (TRM) 6%.<br />

Diskussion: Die autoPBSCT ist gut durchführbar und in der Behandlung<br />

therapieresistenter Autoimmunerkrankungen eff ektiv. Bei Arthitiden<br />

kommt es allerdings regelhaft nach 8-14 Monaten zum Rezidiv.<br />

Die TRM kann aufgrund der vorliegenden Ergebnisse und der international<br />

inzwischen etwa 800 transplantierten Patienten (überwiegend<br />

MS und SSC) gegen 0 reduziert werden. Auff ällig: verzögerte Immunrekonstitution<br />

im Vergleich zu anderen autoPBSCT (z.B. NHL) mit<br />

einer erhöhten Rate an Virus-Reaktivierungen.<br />

POFR3-13<br />

Immunadsorption bei einem therapierefraktären Patienten mit<br />

adulten M. Still<br />

Rech J. 1 , Dechant C. 1 , Kallert S. 1 , Schauenberg P. 1 , Kalden J R. 1 , Frischmuth<br />

N. 2 , Manger B. 1<br />

1 2 Medizinische Klinik III, Unversität Erlangen<strong>–</strong>Nürnberg, Dialysezentrum<br />

Marienpark Stuttgart<br />

Hintergrund: Die Ätiologie und Pathogenese des adulten Morbus Still<br />

sind weiterhin unbekannt. Klinisch können mannigfaltige Symptome<br />

auft reten und zahlreiche Organsysteme befallen. Als klassisch gilt die<br />

Trias mit Fieber, charakteristischer Hautauschlag und Gelenkbeteiligung.<br />

Die Th erapie des Morbus Still beinhaltet üblicherweise, nicht<br />

<strong>–</strong>steroidale Antiphlogistika, Kortikosteroide, Immunsuppressiva, IL-6<br />

und IL-1 Antagonisten sowie anti-TNF Blocker.<br />

Wir berichten über eine 33 Jahre junge Frau bei der 1999 die Diagnose<br />

eines adulten M. Still gestellt wurde. Trotz eines breiten Einsatzes von<br />

Immunsuppressiva (Azathioprin, Kortikosteroide, Lefl unomid) und<br />

anti-TNF Blockern (Etanercept, Adalimumab, Infl iximab) zeigte sich<br />

die Erkrankung stets aktiv. Bereits nach wenigen Wochen unter anti-<br />

TNF Blockern verloren diese ihre Wirkung. Aufgrund dieser Tatsache<br />

sowie aufgrund von Krankheitsprogression entschlossen wir uns die<br />

Patienten mittels Immunadsorption zu behandeln.<br />

Methoden: Eine selektive Immunadsorption, mittels eines wieder verwendbaren<br />

Absorbers, wurde an vier aufeinander folgenden Tagen<br />

durchgeführt. Es wurde jeweils das zweifache Plasmavolumen behandelt.<br />

Insgesamt wurde die Immunadsorption dreimal im Abstand von<br />

4 Wochen und nach einem erneuten Rückfall wöchentlich <strong>für</strong> 12 Wochen<br />

durchgeführt. Kortikosteroide wurden niedrigdosiert begleitend<br />

gegeben.<br />

Ergebnis: Nach den ersten 3 Zyklen der Behandlung zeigte sich eine<br />

klinische Besserung die über insgesamt 4 Monate anhielt. Nach dem<br />

erneuten Beginn der Immunadsorption, im wöchentlichen Abstand<br />

zeigte sich Initial zuerst eine Verschlechterung dann jedoch nach weiteren<br />

zwei Wochen eine dramatische Besserung der Beschwerdesymtpomatik.<br />

Zu diesem Zeitpunkt wurden erneut anti-TNF Blocker gestartet<br />

und konnten so die Erkrankung, diesmal ohne Wirkungsverlust<br />

der anti-TNF Blocker, über nun 6 Monate stabilisieren.<br />

Zusammenfassung: Die Immunadsorption ist unserer Meinung nach,<br />

ein therapeutischer Ansatz in der Behandlung des adulten M. Still und<br />

gibt zudem die Möglichkeit die nachlassende Wirkung von anti-TNF<br />

Blockern zu überwinden.<br />

POFR3-14<br />

Entwicklung eines Minimal-Standards zur Evaluation von Patienten<br />

mit Juveniler Systemischer Sklerodermie<br />

Foeldvari I. 1 , Chaitow J. 2 , Davidson J. 2 , Higgins G. 2 , Lehman T. 2 , Reiff A. 2 ,<br />

Russo R. 2 , Zulian F. 2<br />

1 Kinder- und Jugendrheumatologie am AK EIlbek, 2 Univ. Kinderkl.<br />

Einleitung: Juvenile Systemische Sklerodermie (jSSc) ist eine seltene<br />

Erkrankung. Zum jetzigen Zeitpunkt existieren nur retrospektive Daten<br />

bezüglich Organbeteiligung und Verlauf der Erkrankung. Es wurde<br />

bisher kein standardisiertes Verfahren zur Evaluation der Organbeteiligungen<br />

entwickelt.<br />

Ziele: Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines Minimal-Standards<br />

zur Evaluation der Organbeteiligung bei jSSc sowie die Etablierung<br />

und Verfolgung einer jSSc-Inzeptionskohorte. Im Rahmen der Anwendung<br />

der standardisierten Evaluation werden prospektiv Daten<br />

bezüglich Organ_beteiligung und Veränderungen in der Organbeteiligung<br />

gesammelt.<br />

Methoden: Eine Gruppe interessierter Kinder- und Jugendrheumatologen<br />

hat im Rahmen von zwei workshops und mehreren E-mail-Diskussionsrunden<br />

einen Konsensus bezüglich der Datenerhebung und<br />

Studienmethoden erreicht.<br />

Ergebnisse: Für jedes beteiligte Organsystem wurde ein Konsensus<br />

erzielt bezüglich der körperlichen Untersuchung, diagnostischer Verfahren<br />

und Untersuchungsintervallen, die <strong>für</strong> die Patientenversorgung<br />

angemessen sind. Ein Mindest-Schema <strong>für</strong> Patientenevaluation und<br />

Verlaufskontrollen wurde festgelegt, mit der Voraussetzung, dass alle<br />

diagnostischen Verfahren möglichst weltweit in allen kinderrheumatologischen<br />

Zentren durchführbar sind. Zusätzliche Tests wurden optional<br />

vorgeschlagen, wo diese durchführbar sind. Die Betonung lag auf<br />

der Erfassung von quantitativen Daten. Eine internationale, multizentrische<br />

und prospektive Studie ist in Planung. Der Datensatz <strong>für</strong> diese<br />

Studie wird vorgestellt werden.<br />

Zusammenfassung: Ein Minimal-Standard <strong>für</strong> die Anfangs- und Folgeuntersuchungen<br />

bei jSSc wurde vorgeschlagen. Auf dieser Basis wird<br />

eine Inzeptionskohorte entwickelt. Patientendaten werden in einer internationalen<br />

Studie prospektiv gesammelt. Die Ergebnisse dieser Stu-<br />

<strong>Zeitschrift</strong> <strong>für</strong> <strong>Rheumatologie</strong> · <strong>Supplement</strong> 1 · 2006 | S71

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