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Zeitschrift für Rheumatologie – Supplement 1 - Deutsche ...

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POFR3-6<br />

Ergebnisse einer multinationalen Befragung zur Anwendung von<br />

Cyclosporin-A in der Behandlung von Uveitis assoziiert mit Juveniler<br />

Idiopathischer Arthritis<br />

Foeldvari I. 1 , Heiligenhaus A. 3 , Nielson S. 2 , Tzaribachev N. 2 , Quitsch J. 2 ,<br />

Dressler F. 2 , Hilario M. 2 , Wierk A. 1<br />

1 2 3 Kinder- und Jugendrheumatologie am AKE, Univ. Kinderkl., Uveitis-<br />

Zentrum<br />

Einleitung: Uveitis tritt auf bei 10-15% der Patienten mit Juveniler Idiopathischer<br />

Arthritis (JIA). Wenn die lokale Th erapie versagt, wird eine<br />

Basistherapie zur Kontrolle der Uveitis eingesetzt. Gegenwärtig gibt<br />

es keine kontrollierte Studie über die Wirksamkeit der Basistherapie.<br />

Cyclosporin-A (CSA) ist ein zugelassenes Medikament zur Behandlung<br />

der Uveitis.<br />

Ziel: Ziel der Befragung war die weltweite Erfassung der Eff ektivität<br />

von CSA bei der Behandlung von Uveitis assoziiert mit JIA.<br />

Methode: Kinder- und Jugendrheumatologen wurden weltweit über<br />

eine E-mail Befragung zur<br />

Anwendung und Eff ektivität von CSA bei Uveitis assoziiert mit JIA<br />

befragt.<br />

Ergebnisse: 30 Zentren haben geantwortet. Diese versorgen 481 Patienten<br />

mit Uveitis. Nur 12 Zentren haben CSA angewandt. Diese Zentren<br />

betreuen 193 Patienten mit Uveitis, davon wurde bei 44 Patienten<br />

CSA angewandt. Das Durchschnittsalter der Patienten war 12,95 Jahre.<br />

Die durch-schnittliche Zeitdauer zwischen Auft reten der Uveitis und<br />

JIA war 7,9 Monate (0-120 Monate). 81 von 88 Augen waren betroff en.<br />

Die Indikation zum Beginn der CSA-Th erapie war in 35 von 44 Fällen<br />

nur die Uveitis. Die durchschnittliche Zeitspanne zwischen Beginn der<br />

CSA-Th erapie und Diagnose der Uveitis war 38,7 Monate. 40 Patienten<br />

hatten ein nicht ausreichendes Ansprechen auf die lokale Th erapie. 33<br />

Patienten hatten ein nicht ausreichendes Ansprechen auf eine andere<br />

Basistherapie, meistens Methotrexat (20/33), vor dem Beginn der CSA-<br />

Th erapie gehabt.<br />

CSA wurde bei 5 Patienten als Monotherapie und in allen anderen Fällen<br />

als<br />

Kombinationstherapie mit einem anderen Basistherapeutikum begonnen.<br />

In 25 der 39 Fälle war dies Methotrexat. Die durchschnittliche Dosis<br />

von CSA war 3,61 mg/kg/Tag. Die durchschnittliche Th erapiedauer<br />

war 19,4 Monate (1-84). CSA wurde bei insgesamt 19 Patienten abgesetzt.<br />

In 2 Fällen wurde es wegen Remission, bei den anderen wegen<br />

nicht ausreichendem Ansprechen abgesetzt. Von den anderen 25 Patienten<br />

musste bei 5 Patienten zusätzlich ein Tumor Nekrosis Faktor Alfa<br />

Blocker dazugegeben werden.<br />

Lokale Steroid- Augentropfen konnten bei 16 Patienten reduziert und<br />

bei 9 Patienten abgesetzt werden. Die systemische Glukokortikoidgabe<br />

konnte bei 11 Patienten abgesetzt und bei 19 Patienten reduziert werden.<br />

6 Patienten haben eine nicht lebensbedrohliche Nebenwirkung<br />

entwickelt.<br />

Zusammenfassung: In 22 von 44 Fällen war CSA ineff ektiv. In den<br />

meisten anderen Fällen war es nur in Kombination mit anderen Basistherapien<br />

eff ektiv. CSA ist nicht die erste Wahl in der Th erapie von<br />

Uveitis assoziiert zu JIA.<br />

POFR3-7<br />

Ineff ektivität von Etanercept und Therapieerfolg mit Anakinra bei<br />

einem 19-jährigen TRAPS-Patienten mit einem TNFRSF1A-R92Q-<br />

Keimbahn-Defekt und somatischer CIAS1-A352S-Mutation<br />

Michels H. 1 , Emminger W. 3 , Kettner HO. 1 , Lohse P. 2<br />

1 Rheumaklinik <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche, Rummelsberger Anstalten,<br />

Garmisch-Partenkirchen, 2 Klinikum der Universität München, Institut <strong>für</strong><br />

Klinische Chemie, Großhadern, 3 Universitätsklinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendheilkunde<br />

Wien<br />

Beim TNF-Rezeptor-assoziierten periodischen Syndrom (TRAPS) gilt<br />

Etanercept als Th erapie der Wahl. Nicht ausreichend behandelte Pati-<br />

enten sind in ca. 20 % von einer AA-Amyloidose bedroht. Wir berichten<br />

über einen TRAPS-Patienten, der nicht auf Etanercept, jedoch auf<br />

Anakinra ansprach.<br />

Der jetzt 19-jährige Patient leidet seit dem Alter von 5 Tagen an einer<br />

episodischen Erkrankung mit urtikariellen Exanthemen, Fieber und<br />

ausgeprägter Akutphasereaktion. Im weiteren Verlauf kamen Bauchschmerzen,<br />

Hepatosplenomegalie, generalisierte Lymphknotenschwellungen,<br />

Konjunktivitiden, beidseitige Innenohrschwerhörigkeit und<br />

Gelenkkontrakturen (Ellbogen, Knie) hinzu.<br />

Nach negativen Untersuchungsergebnissen bezüglich eines Cryopyrinassoziierten<br />

periodischen Syndroms und eines Hyper-IgD-Syndroms<br />

wurde im Alter von 16 Jahren durch den Nachweis einer R92Q-Mutation,<br />

die von Exon 4 des TNFRSF1A-Gens kodiert wird, ein TRAPS<br />

diagnostiziert und eine Th erapie mit Etanercept begonnen, die aber<br />

weder die urtikariellen Exantheme noch die Akutphasereaktion ausreichend<br />

beeinfl ussen konnte. Da das klinische Bild auch MWS-/<br />

CINCA-typische Symptome aufwies, versuchten wir eine Th erapie mit<br />

Anakinra mit eindrucksvollem Erfolg innerhalb von Tagen. Eine nochmalige<br />

molekulargenetische Untersuchung führte zur Entdeckung einer<br />

somatischen Neumutation in Exon 3 des CIAS1-Gens, die in 5<strong>–</strong>10%<br />

aller kernhaltigen Zellen des peripheren Blutes nachweisbar war.<br />

POFR3-8<br />

Dauerhafter Therapieerfolg bei 2 Mädchen mit Kollagenose durch<br />

Anti-CD-20-Therapie<br />

Sengler C. 1 , Gellermann J. 2 , Roth J. 1 , Keitzer R. 1<br />

1 Klinik <strong>für</strong> Pädiatrie mit Schwerpunkt Pneumologie und Immunologie,<br />

Charité <strong>–</strong> Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow-Klinikum, 2 Klinik<br />

<strong>für</strong> Pädiatrie mit Schwerpunkt Nephrologie, Charité <strong>–</strong> Universitätsmedizin<br />

Berlin, Campus Virchow-Klinikum<br />

Die zielgerichtete Th erapie gegen B-Zellen mittels eines anti-CD-20-<br />

Antikörpers (Rituximab) ist eine neue Behandlungsoption bei Systemerkrankungen.<br />

Erfahrungen mit diesem Biologikum bestehen im<br />

Kindesalter bisher überwiegend bei onkologischen Krankheitsbildern;<br />

wir berichten über den erfolgreichen Einsatz bei 2 Mädchen mit Kollagenose.<br />

Fall 1: Bei einem 16½ Jahre alten Mädchen mit Sharp-Syndrom (ANA<br />

1:6400, U1-RNP-AK positiv) traten nach Absetzen der bisherigen immunsuppressiven<br />

Th erapie sowohl massive Blutungen im Rahmen der<br />

Menstruation als auch Nierenblutungen auf. Die Th rombozytenzahlen<br />

lagen zwischen 1000 und 5000/μl bei Aufnahme, die Hb-Werte zwischen<br />

6,0 und 7,8 g/dl. Die Th erapie bestand zunächst in intravenöser<br />

Gabe von Immunglobulinen sowie Einstellung auf ein Hormonpräparat<br />

zur Kontrolle des Zyklus. Beim 3. stationären Aufenthalt innerhalb<br />

von 6 Wochen wegen Blutungen erfolgte die Gabe von Rituximab<br />

(375 mg/m2), woraufh in die Th rombozytenzahlen rasch auf 64.000/μl<br />

anstiegen. In den letzten 10 Monaten war die Patientin in stabiler Remission<br />

hinsichtlich der Krankheitsaktivität mit Th rombozytenzahlen<br />

zwischen 200.000 und 300.000/μl.<br />

Fall 2: Ein 16½ jähriges Mädchen erkrankte an einem systemischen<br />

Lupus erythematodes (ANA 1:1280, anti-ds-DNA-AK 767 IE/ml) mit<br />

ausgeprägter hämolytischer Anämie (Hb 7,2 g/dl), Haut- (vaskulitische<br />

Effl oreszenzen an Händen und Fußsohlen)- und Nieren-Beteiligung<br />

(Protein/Kreatinin-Quotient 0,46 g/g). Die eingeleitete Th erapie mit<br />

Azathioprin, Prednisolon und Hydroxychloroquin zeigte zunächst<br />

ein Ansprechen in Form von Besserung der Leistungsfähigkeit, Hb-<br />

Anstieg (11,5 g/dl) und Rückgang des Protein/Kreatinin-Quotienten<br />

(0,32 g/g), jedoch kam es bald darauf zu einer zunehmenden Proteinurie<br />

(max. Protein/Kreatinin-Quotient 3,4 g/g, Biopsie WHO-Klasse<br />

VB), vaskulitischen Hauterscheinungen am Stamm und ZNS-Beteiligung<br />

(Wortfi ndungsstörungen, Krampfanfall). In der Folge bestand<br />

die Th erapie aus Mycophenolatmofetil, Steroidpulsen, monatliche i.v.<br />

Cyclophosphamid-Gaben sowie Plasmapherese. Bei mangelndem Ansprechen<br />

erfolgte letzlich die Gabe von Rituximab (6x), welches zu einer<br />

stabilen Remission führte.<br />

<strong>Zeitschrift</strong> <strong>für</strong> <strong>Rheumatologie</strong> · <strong>Supplement</strong> 1 · 2006 | S69

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