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Zeitschrift für Rheumatologie – Supplement 1 - Deutsche ...

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POFR2-10<br />

Erhöhte Titer antinukleärer Antikörper sind kein prediktiver Faktor<br />

<strong>für</strong> die Entwicklung einer ANA-assoziierten Erkrankung<br />

im Verlauf in Abwesenheit initialer suggestiver klinischer Zeichen<br />

Dinser R. 1 , Braun A. 2 , Jendro MC. 2 , Engel A. 4<br />

1 Klinik <strong>für</strong> Innere Medizin und <strong>Rheumatologie</strong>, Justus-Liebig Universität<br />

Gießen, Kerckhoff -Klinik, 61231 Bad Nauheim, 2 Medizinische Klinik I, Universitätskliniken<br />

des Saarlandes, 66421 Homburg, 3 Praxis <strong>für</strong> <strong>Rheumatologie</strong>,<br />

70178 Stuttgart<br />

Untersuchungsziel: Ermitteln, ob Patienten mit einem erhöhten Titer<br />

von antinukleären Antikörpern (ANA) und keinen Anzeichen einer<br />

ANA-assoziierten Erkrankung eine solche Erkrankung im Verlauf entwickeln<br />

werden.<br />

Methodik: Patienten mit ANA-Titern von mindestens 1:320 und fehlender<br />

Reaktivität gegen extrahierbare nukleäre Antigene wurden<br />

durch eine Datenbankrecherche des immunologischen Labors der<br />

Universitätskliniken Homburg im Zeitraum von 1998 und 2002 identifi<br />

ziert. Nach Aktenlage zu diesem Indexzeitpunkt wurden Patienten<br />

mit aktiver ANA-assoziierter Erkrankung ausgeschlossen. Die restlichen<br />

Patienten wurden zwischen 2004 und 2005 zu einer Nachuntersuchung<br />

gebeten.<br />

Ergebnisse: 81 Patienten wurden nach einem medianen Follow-up<br />

von 34 Monaten untersucht. Eine ANA-assoziierte Erkrankung wurde<br />

in 10 Patienten gefunden: 3 Patienten mit Kollagenose, 2 mit Autoimmunhepatitis,<br />

2 mit rheumatoider Arthritis, 1 mit Multipler Sklerose,<br />

2 mit Tumorerkrankungen. Einziger prädiktiver Faktor assoziiert mit<br />

der Entwicklung einer defi nierten ANA-assoziierten Erkrankung war<br />

der Verdacht auf eine solche Erkrankung durch den zum Indexzeitpunkt<br />

behandelnden Arzt. In Abwesenheit eines initialen klinischen<br />

Verdachts entwickelten 3 von 56 Patienten eine ANA-assoziierte Erkrankung,<br />

wohingegen 7 von 25 Patienten mit initialem Krankheitsverdacht<br />

eine defi nierte ANA-assoziierte Erkrankung bekamen.<br />

Schlussfolgerung: In Abwesenheit eines klinischen Verdachts haben<br />

erhöhte ANA-Titer einen niedrigen prädiktiven Wert von 5% <strong>für</strong> die<br />

Entwicklung einer ANA-assoziierten Erkrankung in den folgenden<br />

3 Jahren.<br />

POFR2-11<br />

Behandlung des therapierefraktären Morbus Wegener mit monoklonalen<br />

Antikörpern gegen CD52 (Alemtuzumab/Mabcampath) <strong>–</strong> eine<br />

Kasuistik<br />

Sander O. 1 , Chehab G. 1 , Iking-Konert C. 1 , Kobbe G. 2 , Schneider M. 1<br />

1 Rheumazentrum Klinik <strong>für</strong> Endokrinologie, Diabetologie und <strong>Rheumatologie</strong>,<br />

Heinrich-Heine Universität Düsseldorf, 2 Klinik <strong>für</strong> Hämatologie, Onkologie<br />

und Klinische Immunologie, Heinrich-Heine Universität Düsseldorf<br />

Bei einer jetzt 49jährigen Patientin wurde 1996 bei fl orider granulomatöser<br />

Sinusitis, Sattelnase, pulmonalen Rundherden, Nachweis von<br />

c-ANCA klinisch und histologisch ein M. Wegener gesichert. Eine<br />

systemische Th erapie mit Steroiden, Co-Trimoxazol und Azathioprin<br />

(AZA) führte zur Rückbildung der pulmonalen Rundherde, eine neue<br />

Organmanifestation zeigte sich seitdem nicht. Dennoch gab es einen<br />

weiteren Progress der Kopfk linik. Trotz Cyclophosphamid (CYC)<br />

(Leukozytopenie) und MTX (toxische Hepatitis), lokalen Steroidinjektionen,<br />

Radiatio mit 58Gy und Dekompressionsoperation, CYC-<br />

Hochdosistherapie mit Stammzellasservation kam es zu einem weiter<br />

einschmelzenden Prozeß der rechten Orbita mit Erblindung und einer<br />

Manifestation an der linken Orbita. Steroide, TNF-alpha-Inhibitoren<br />

und low Dose CYC konnten die Erkrankung über 3 Jahre konsolidieren.<br />

Bei Visusverschlechterung wurde die Erkrankung durch monatlich<br />

AZA-Hochdosis-Th erapie kombiniert mit Steroidpulsen über<br />

2 Jahre kontrolliert. Im Sommer 05 erblindete die Patientin. Die Ergänzung<br />

der Th erapie um Infl iximab führte zur drastischen Besserung mit<br />

Wiedererlangung des Visus <strong>für</strong> 4 Wochen. Danach kam es erneut zur<br />

Erblindung. Trotz weiterer Infl iximab-Gaben kam es durch eine me-<br />

ningeale Mitbeteiligung zum Präkoma bei beginnender Einklemmung.<br />

Nach Ausschluss einer Infektion und eines Malignoms entschlossen<br />

wir uns zur Th erapie mit Alemtuzumab, einem gentechnisch in Hamsterovarzellen<br />

hergestellten humanisierten monoklonalen IgG1-kappa-<br />

AK gegen CD52. Die Th erapie erfolgte in Analogie zur Behandlung<br />

refraktärer Lymphome mit 1 mg über 3h i.v. an Tag1, 10mg über 3h i.v.<br />

an Tag2, 30mg über 3h i.v. an Tag 3 und 30mg s.c. Mo-Mi-Fr in Woche<br />

2-4 (kum. 343mg). Bei zu erwartender Zytokinfreisetzung wurden<br />

prophylaktisch Steroide, Antihistaminika sowie Paracetamol gegeben.<br />

Zur Infektprophylaxe dauerhaft Co-Trimoxazol, Valaciclovir und Fluconazol.<br />

In der jetzt 5 monatigen Überwachung nach der Th erapie kam<br />

es zu einer Zystitis, die ambulant antibiotisch behandelt werden konnte.<br />

Andere Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet. Die Zielzellen<br />

waren zwischenzeitig im peripheren Blut nicht nachweisbar. Der Allgemeinzustand<br />

der Patientin besserte sich deutlich, sie konnte rasch<br />

in die ambulante Betreuung entlassen werden. Die Steroiddosis wurde<br />

bei weiterhin normalisierten systemischen Entzündungsparametern<br />

auf inzwischen 10 mg Prednisolon reduziert. <strong>–</strong> Die craniale MRT zeigt<br />

eine Konsolidierung.<br />

Unter Beachtung der potentiellen Risiken kann Alemtuzumab eine<br />

sinnvolle Ergänzung der Th erapie bei katastrophalen Verläufen eines<br />

Morbus Wegener nach Versagen anderer Optionen darstellen.<br />

POFR2-12<br />

Multiple atypische Osteonekrosen bei systemischem Lupus erythematodes<br />

- eine Kasuistik<br />

Scholz R. 1 , Scholz U. 0<br />

1 Orthopädische Klinik und Poliklinik, Universitätsklinikum Leipzig AöR,<br />

2 Praxis <strong>für</strong> Blutgerinnungsstörungen / Hämophilie; Labor Dr. Reising-<br />

Ackermann und Partner Leipzig<br />

Einleitung: Für den systemischen Lupus erythematodes (sLE)ist eine<br />

Häufung thrombembolischer Ereignisse mit einer deutlich höheren<br />

Rate an Myokard-infarkten, cerebro-vaskulären Insulten und tiefen<br />

Venenthrombosen bekannt. Da<strong>für</strong> werden die bei diesen Patienten<br />

gehäuft auft retenden Antiphospholipid-syndrome oder zusätzliche<br />

thrombophile Marker verantwortlich gemacht. Ziel der kasuistischen<br />

Darstellung hier, ist der Hinweis auf Art von atypischen Osteonekrosen<br />

im metaphysären Bereich der langen Röhrenknochen, die auch multilokulär<br />

auft reten können.<br />

Methodik: Es wird eine Fallbeschreibung aus klinischen, laborchemischen<br />

und radiologischen Daten vorgenommen. Die hämostaseologische<br />

Diagnostik umfasste hereditäre (Prothrombin (G20210A)-,<br />

Faktor V (R506Q)-Mutation) und erworbene (Antiphospholipid-Antikörper,<br />

Protein C, Protein S, Antithrombin III, Fibrinogen, Faktor<br />

VIII) Th rombophilieparameter sowie Fibrinolyseparameter (t-PA,<br />

PAP, alpha-2-Antiplasmin und PAI).<br />

Ergebnis: Bei einer 21jährigen Patientin mit systemischen Lupus erythematodes<br />

wurde im Jahr 2001 eine aseptische Osteonekrose des distalen<br />

rechten Femurs und der rechten proximalen Tibia festgestellt.<br />

Diese fi elen im Rahmen der Diagnostik einer exsudativen Kniegelenksschwellung<br />

auf. Im weiteren Verlauf traten an mehreren anderen Lokalisationen<br />

ebenfalls derartige atypische Osteonekrosen auf. Diese betreff<br />

en regel mäßig die Metaphyse langer Röhrenknochen. Sie entgehen<br />

der nativen Röntgendiagnostik auch im längerfristigen Verlauf und<br />

sind lediglich im Kernspintomogramm gut darstellbar. Ihre Konfi guration<br />

ist unregelmäßig, am ehesten noch als spindelförmig zu bezeichnen.<br />

Die Epiphysen sind nicht betroff en, die Ausbreitung intramedullär<br />

ist diff erent. Die hämostaseo-logische Diagnostik zeigte keinen Anhalt<br />

<strong>für</strong> eine Th rombophilie oder Fibrinolysestörung. Insbesondere lies sich<br />

bei der Patientin kein sekundäres Antiphospholipidsyndrom sichern.<br />

Aktuell ist zusätzlich noch eine Mond-beinnekrose (diese in typischer<br />

Ausprägung mit nativradiologischer Darstellung) aufgetreten.<br />

Schlussfolgerung: Derartige aseptische Osteonekrosen mit atypischer<br />

Ausprägung bei Kollagenosen sind bisher nicht beschrieben. Bei unklaren<br />

Arthralgien bzw. Periarthropathien sollte an die Möglichkeit<br />

<strong>Zeitschrift</strong> <strong>für</strong> <strong>Rheumatologie</strong> · <strong>Supplement</strong> 1 · 2006 | S57

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