Zeitschrift für Rheumatologie – Supplement 1 - Deutsche ...
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S24<br />
Abstracts<br />
PODO1-7<br />
Multiple Spondylitiden mit segmentaler Aortitis als Form einer<br />
axialen Psoriasis-Arthropathie (PsA)<br />
Witt MN., Schewe S.<br />
Rheuma-Einheit der Medizinischen Poliklinik der LMU<br />
Wir berichten den Fall einer 27-jährigen Patientin mit langjähriger<br />
Psoriasis vulgaris. Seit 04/03 bestehen rezidivierend Rückenschmerzen<br />
der BWS und Schmerzen der linken Schulter. Die Entzündungszeichen<br />
(CRP) sind intermittierend erhöht, Rheumafaktor und HLA-B27<br />
sind negativ. Eine initiale MRT-Untersuchung der BWS und LWS zeigt<br />
multiple Spondylodiszitiden der BWK 4 <strong>–</strong> 8. Vor diesem Hintergrund<br />
wurde durch die Orthopäden bei V.a. eine infektiöse Genese eine offene<br />
Biopsie an BWK6 durchgeführt. Das Ergebnis zeigt nur eine unspezifi<br />
sche Entzündungsreaktion, eine antibiotische Th erapie führte<br />
zu keiner Beschwerdebesserung. Seit 06/04 Betreuung in der Rheuma-<br />
Einheit. Die MRT-Untersuchung im zeitlichen Verlauf zeigt eine Progredienz<br />
der entzündlichen BWS-Veränderungen mit jetzt Beteiligung<br />
des periossären Sehnen- und Bandapparates sowie einem segmentalen<br />
Übergreifen der Entzündung bis auf die Aorta. Außerdem stellen sich<br />
nun auch entzündliche Veränderungen einzelner LWKs sowie eine<br />
ISG-Arthritis dar.<br />
Differentialdiagnose: Aus unserer Sicht sind multiple Spondylitiden<br />
im Sinne einer axialen PsA bei Psoriasis vulgaris die wahrscheinlichste<br />
Ursache der entzündlichen LWS- und BWS-Veränderungen. Da<strong>für</strong><br />
spricht neben der neu aufgetretenen ISG-Arthritis auch der Nachweis<br />
der bei Patienten mit axialer PsA häufi g vorhandenen entzündlichen<br />
Mitbeteiligung der umgebenden Sehnen-und Bandstrukturen (MRT-<br />
Bilder der BWS/LWS initial, im Verlauf und unter Th erapie). Bemerkenswert<br />
ist dabei das segmentale Übergreifen der Enzündung auf die<br />
Aorta. Diff erentialdiagnostisch ist auch eine chronisch rezidivierende<br />
multifokale Osteomyelitis (CRMO) vom vertebralen Typ zu diskutieren.<br />
Gegen eine CRMO spricht allerdings die Mitbeteiligung extraössärer<br />
Sehnen-Band-Strukturen, die bei der CRMO lediglich in einzelnen<br />
Kasuistiken beschrieben ist. Eine infektiöse oder neoplastische<br />
Genese ist angesichts des mittlerweile langen Verlaufs, der multilokulären<br />
Lokalisation der entzündlichen Veränderungen sowie der bereits<br />
auswärts durchgeführten Biopsie ohne richtungsweisenden Befund<br />
sehr unwahrscheinlich (Übersicht über klinische Charakteristika mit<br />
der Diff erentialdiagnose von CRMO, SAPHO und PsA)<br />
Therapie: Bei Progredienz der Klinik mit Übergreifen der Entzündung<br />
bis auf die Aorta wurde eine Th erapie mit Infl iximab begonnen, darunter<br />
zeigte sich im Verlauf eine deutliche Besserung der Beschwerden<br />
mit einem Rückgang der Entzündungszeichen und einem rückläufi gen<br />
Befund im MRT (Diskussion der Th erapie der axialen PsA einschließlich<br />
TNF-Blocker).<br />
PODO1-8<br />
Vergleich des basdai und des modifzierten basdai (mini-basdai) zur<br />
Erfassung der Krankheitsaktivität bei Patienten mit ankylosierender<br />
Spondylitis ohne periphere Manifestationen<br />
Song IHS., Rudwaleit MR., Sieper JS.<br />
Med. Klinik I, <strong>Rheumatologie</strong>, Charité Campus Benjamin-Franklin<br />
Hintergrund: Bei der Ankylosierenden Spondylitis (AS) ohne periphere<br />
Symptome könnte der BASDAI zu gering eingeschätzt werden<br />
aufgrund eines niedrigen Scores der Fragen 3 und 4.<br />
Ziel: Vergleich des BASDAI mit einem modifi zierten BASDAI (ohne<br />
Fragen 3 und 4), hier mini-BASDAI genannt.<br />
Methoden: Analyse einer AS-Beobachtungskohorte (228 Patienten<br />
mit und ohne periphere Arthritis) und einer AS-Population aus einer<br />
NSAR-Studie (373 Patienten ohne periphere Arthritis). Berechnung<br />
des mini-BASDAI: (Frage 1 + Frage 2) + Mittelwert von (Fragen 5 +6)<br />
geteilt durch 3.<br />
Ergebnisse: Beobachtungskohorte: die Diff erenz zwischen dem<br />
Mittelwert des originalen BASDAI (3,94) und dem Mittelwert des<br />
| <strong>Zeitschrift</strong> <strong>für</strong> <strong>Rheumatologie</strong> · <strong>Supplement</strong> 1 · 2006<br />
mini-BASDAI (4,72) betrug 0,78 (p=0,000). Die globale Patienteneinschätzung<br />
(patient global) betrug 5,04. Wenn nur die AS-Patienten<br />
ohne Arthritis und Enthesitis ausgewählt wurden (70,6%), betrug die<br />
Diff erenz zwischen dem Mittelwert des originalen BASDAI (3,62)<br />
und dem des mini-BASDAI (4,53) 0,91 (p= 0,000). In dem Fall betrug<br />
die globale Patienteneinschätzung 4,82. Weiterhin war es so, dass zusätzliche<br />
31 AS-Patienten (47,7%) einen BASDAI≥4 erreichten, wenn<br />
der mini-BASDAI statt des originalen BASDAI verwendet wurde<br />
(Mc Nemar-Test, p = 0,001).<br />
NSAR-Kohorte: die Diff erenz zwischen dem Mittelwert des originalen<br />
BASDAI zu Baseline (4,76) und dem des mini-BASDAI zu Baseline<br />
(5,57) betrug 0.81, die globale Patienteneinschätzung betrug 6,23. Unter<br />
der Behandlung mit NSAR <strong>für</strong> 12 Wochen zeigte der mini-BASDAI<br />
eine bessere „sensitivity to change“ (45,1% vs 26,3%). Wenn der mini-<br />
BASDAI verwendet wurde, konnte die “eff ect size“ von etwa 0,69 (originaler<br />
BASDAI) auf 0,88 (mini-BASDAI) vergrößert werden.<br />
Schlussfolgerung: Bei AS-Patienten ohne periphere Manifestationen<br />
führt die Verwendung des originalen BASDAI eher zu einer Unterschätzung<br />
der Krankheitsaktivität. Dies konnte durch eine bessere<br />
Korrelation der globalen Patienteneinschätzung mit dem mini-BAS-<br />
DAI verglichen mit dem originalen BASDAI gezeigt werden.<br />
PODO1-9<br />
Surgical Treatment of C1 Subluxation in Rheumatoid Arthritis<br />
Patients.<br />
Vestermanis V., Aksisks I., Andersone D., Karklins E.<br />
P.Stradins Clinical University Hospital<br />
Introduction: Th e aim of the presentation is to compare diff erent fi xation<br />
techniques in patients with severe C1 subluxation with neurologic<br />
impair ment.<br />
Material/Method: 14 patients with C1 subluxation were operated during<br />
2003-2006. 10 of them suff ered from severe neck pain (group A).<br />
In 4 patients myelopathy (RANAWAT IIIA) due to the narrowing of the<br />
posterior atlanto-axial interval or invagination of C2 odontoid process<br />
was diagnosed (2 patients) (group B). All patients demonstrated high<br />
grade of rheumatoid arthritis activity. Patients with neck pain underwent<br />
C1-C2 posterior fi xation with elastic cables (5 cases) and APOFIX<br />
hooks (5 cases). 4 patients with spinal cord compression underwent<br />
posterior decompression by resection of C1 arch and cervicoocipital<br />
fi xation.<br />
Results: Reliefe of neck pain in the group A was achieved in 8 patients.<br />
In one patient (fi xation with cables) secondary dislocation of C1<br />
occured with following tetraplegy. One patient complained for persistance<br />
of neck pain. In the group B in 3 patients the neurologic defi cit<br />
regressed. In one case the implant must be removed bacause of wound<br />
infection.<br />
Conclusions: 1. Surgical treatment of rheumatoid arthritis patients with<br />
C1 subluxation provides pain reliefe and regress of neurologic defi cit.<br />
2. In patients with neck pain without neurologic defi cit posterior C1-C2<br />
fi xation with hooks is safer as fi xation with cables.<br />
3. In patients with narrowing of posterior atlanto-axial interval with or<br />
without invagination of odontoid process, resection of posterior arch<br />
of C1 and cervicoocipital fi xation is required.