Zeitschrift für Rheumatologie – Supplement 1 - Deutsche ...
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S32<br />
Abstracts<br />
zu erstellen, das die komplette Patientendokumentation einer rheumatologisch-osteologischen<br />
Ambulanz übernehmen kann.<br />
Im Jahr 2004 wurden <strong>für</strong> die <strong>Rheumatologie</strong> & Osteologie erste Dokumentationsbögen<br />
(u.a. DAS28, FFbH, HAQ) und neue Parameter (Osteodensitometrie)<br />
eingefügt sowie die Labordaten unter rheumatologisch-osteologischem<br />
Aspekt völlig umgestaltet. Danach konnte die<br />
Patienten dokumentation in der Ambulanz ab Januar 2005 komplett auf<br />
EMIL umgestellt werden. Im ersten Jahr führte dies wegen des notwendigen<br />
Nachtragens der klinischen Daten der Patienten in Dispensaire<br />
zu einer erheblichen Mehrarbeit; mittlerweile sind aber mehr als 4000<br />
rheumatologisch-osteologische Patienten erfasst. Die Dokumentation<br />
einschl. aller Arztbriefe erfolgt nunmehr ausschließlich über dieses<br />
System.<br />
Neben der kontinuierlichen Datenerfassung wurde in diesem Jahr das<br />
Rheuma-Profi l von EMIL durch Anpassung der Datenfelder weiterentwickelt.<br />
Ebenso wurden weitere Instrumente der Qualitätssicherung<br />
eingefügt (Dokumentationsbögen wie BASDAI, BASFI, BASMI, SLE-<br />
DAI u.a.). Bis zum Ende des Jahres soll eine Schnittstelle zur Kerndokumentation<br />
geschaff en werden.<br />
Das Rheuma-Profi l von EMIL stellt ein fl exibles und benutzerfreundliches<br />
Instrument <strong>für</strong> eine optimale Patientendokumentation in einer<br />
Klinik-Ambulanz dar, insbesondere auch im Hinblick auf die Nutzung<br />
<strong>für</strong> wissenschaft liche Fragestellungen sowie zur Qualitätssicherung in<br />
der <strong>Rheumatologie</strong> einschl. Fortführung der Kerndokumentation.<br />
(Projekt gefördert durch die Arbeitsgemeinschaft Regionaler Kooperativer<br />
Rheumazentren in der DGRh)<br />
PODO2-14<br />
Untersuchungen zu synovialen und peripheren B-Zellen bei Patienten<br />
mit rheumatoider Arthritis<br />
Jung N. 1 , Engel L. 1 , Seifert J. 3 , Hardung A. 2 , Ignazewski M. 1 , Passon D. 1 ,<br />
Rubbert A. 1<br />
1 Med Klinik I, Universität Köln, 2 Eduardus Krankenhaus Köln, 3 Evangelisches<br />
Krankenhaus Düsseldorf<br />
Hintergrund: Der erfolgreiche Einsatz von B-zelldepletierenden monoklonalen<br />
Antikörpern bei der rheumatoiden Arthritis (RA) legt nahe,<br />
dass B-Zellen in der Pathogenese der RA eine wesentliche Bedeutung<br />
zukommt. Bisher fi nden sich jedoch nur wenige Untersuchungen zur<br />
Charakterisierung synovialer B-Zellen bei Patienten mit RA.<br />
Methode: 12 Patienten mit refraktärer RA wurde im Rahmen einer<br />
therapeutischen Synovektomie Synovialgewebe entnommen und enzymatisch<br />
Einzelzellsus-pensionen gewonnen. Nach Anfärbung mit<br />
Fluorochrom-konjugierten monoklonalen Antikörpern wurden die<br />
synovialen B-Zellen mit peripheren B-Zellen hinsichtlich der Expression<br />
von Oberfl ächenmarkern verglichen. Patienten mit Osteoarthritis<br />
dienten als Kontrolle.<br />
Ergebnisse: Die Mehrzahl der untersuchten Patienten zeigen im<br />
Vergleich zum peripheren Blut eine Akkumulation von B-Zellen<br />
(CD19+CD20+) im Synovialgewebe. Synoviale B-Zellen zeigen im<br />
Vergleich zu peripheren B-Zellen eine vermehrte Expression des IL6-<br />
Rezeptors. Es zeigt sich eine signifi kant geringere Expression von CD38<br />
und IgD auf den synovialen im Vergleich zu den peripheren B-Zellen.<br />
Interessanterweise fi ndet sich auf synovialen B-Zellen eine signifi kant<br />
vermehrte Expression von CD80 und CD86.<br />
Zusammenfassung: Unsere Untersuchungen konnten eine Akkumulation<br />
von B-Zellen bei den meisten Patienten mit RA zeigen. Dabei<br />
handelt es sich vornehmlich um memory B-Zellen mit verminderter<br />
Expression von CD38 und IgD. Die Hochregulation der kostimulatorischen<br />
Antigene CD80 und CD86 auf synovialen B-Zellen legt nahe,<br />
dass synovialen B-Zellen bei der Initiierung und Aufrechterhaltung der<br />
Aktivierung von T-Zellen eine wesentliche Rolle haben<br />
| <strong>Zeitschrift</strong> <strong>für</strong> <strong>Rheumatologie</strong> · <strong>Supplement</strong> 1 · 2006<br />
PODO2-15<br />
Fall einer Enthesitis-imitierenden kutanen Tuberkulose<br />
Blank N., Max R., Lorenz H.-M.<br />
Innere Medizin-V, Sektion <strong>Rheumatologie</strong>, Universität Heidelberg<br />
Falldarstellung: Ein 23-Jahre junger Mann aus Nepal stellt sich mit<br />
einer prallen Schwellung am rechten Innenknöchel, symmetrischen<br />
Schwellungen im Bereich der Ellenbeugen, einer diskreten Daktylitis<br />
des linken Kleinfi ngers und einer leichtgradigen Entzündungskonstellation<br />
vor. In einem Punktions versuch über dem Malleolus medialis<br />
konnte keine Flüssigkeit aspiriert werden, nach der Punktion entwickelte<br />
sich ein schmerzarmes Ulcus an der Punktionsstelle.<br />
Ein Jahr zuvor bestand eine Pneumonie, die unter Th erapie mit Ciprofl<br />
oxacin abgeklungen war. Seither hatte der Patient zwar wieder Sport<br />
getrieben aber sich noch nicht vollständig erholt.<br />
Aktuell war ein intracutaner Tuberkulin-Test mit 20 mm und Blasenbildung<br />
hochpositiv. Im aktuellen Röntgen-Th orax zeigen sich eine<br />
basale Pleuraschwarte und streifi ge Verdichtungen in allen Lungenabschnitten.<br />
In einer Biopsie aus dem Ulcusrand zeigen sich unspezifi<br />
sche histologische Veränderungen, in der Gewebekultur konnte<br />
Mycobacterium tuberculosis nachgewiesen werden. Die Diagnose einer<br />
primär pulmonalen Tuberkulose und einer postprimären kutanen<br />
Tuberkulose wurde gestellt. Unter einer Th erapie mit INH, Rifampicin<br />
und Pyrazinamid war das Ulcus innerhalb von 3 Monaten abgeheilt.<br />
Auch die Schwellungen in anderen Gelenkbereichen hatten sich im<br />
Verlauf vollständig zurückgebildet.<br />
Diskussion: 1. In diesem Fall imitiert eine kutane Tuberkulose ein Enthesitis-ähnliches<br />
Krankheitsbild.<br />
2. Der intrakutane Tuberkulin-Test ist ein geeigneter Screeningtest in<br />
unklaren Fällen. Nach einer Punktion einer unklaren Schwellung entstand<br />
ein exulzerierter kalter Abszeß.<br />
3. Aufgrund der geringen Erregerzahl sollte in fraglichen Fällen immer<br />
eine Gewebekultur angelegt werden.<br />
4. Die Diagnose einer Tuberkulose wird häufi ger bei Migranten aus<br />
Ländern mit einer höheren Prävalenz gestellt.<br />
5. Nach Literaturangaben zeigt sich eine tuberkulöse Gelenkbeteiligung<br />
häufi ger bei jungen Patienten. Neben einer bakteriellen Arthritis<br />
können auch reaktive Arthritiden zu bestehen.<br />
PODO2-16<br />
Rituximab bei TNF-Blocker und Interleukin 1-Rezeptor-Antikörper<br />
refraktärer Rheumatoider Arthritis<br />
Henes JC. 1 , Fritz J. 3 , Sauter G. 2 , Horger M. 3 , Richter C. 4 , Hartmann C. 4 , Kanz<br />
L. 1 , Kötter I. 1<br />
1 Medizinische Klinik, Abteilung II, Universitätsklinik Tübingen,<br />
2 Medizinische Klinik, Abteilung IV, Universitätsklinik Tübingen, 3 Radiologische<br />
Klinik, Universitätsklinik Tübingen, 4 Rheumatologische Praxis<br />
Ziel: Ziel dieser Studie ist es die Eff ektivität des CD 20-Antikörpers<br />
Rituximab bei der Behandlung therapierefraktärer Patienten mit Rheumatoider<br />
Arthritis zu beurteilen.<br />
Methoden: In diese retrospektiven Beobachtung wurden nur Patienten<br />
die im Vorfeld mindestens 2 TNF Blocker sowie <strong>–</strong> wenn möglich <strong>–</strong> den<br />
Interleukin-1 Rezeptorantagonisten Anakinra erhalten hatten, und<br />
darunter immer noch starke Aktivität ihrer Erkrankung zeigten, eingeschlossen.<br />
10 Patienten erhielten Rituximab als wöchentliche i.v. Infusion<br />
mit 375mg/m2 Körperoberfl äche über 4 Wochen, 4 Patienten 2x 1 g<br />
absolut in 14tägigem Abstand. Als Verlaufsparameter wurde der DAS<br />
28, sowie als Laborparameter der CRP- und BSG- Wert herangezogen.<br />
Die B-Zell-Rekonstitution wurde mittels FACS Analyse verfolgt. Der<br />
DAS 28 wurde im Verlauf 4 Wochen, 3 Monate sowie 6 Monate nach<br />
Einleiten der Th erapie erhoben.<br />
Ergebnisse: Es wurden 15 Patienten eingeschlossen. Das mittlere Alter<br />
der 13 Frauen und 2 Männer lag bei 60,5 Jahren (26<strong>–</strong>77 Jahre). 11 Patienten<br />
waren seropositiv, 4 seronegativ. Im Durchschnitt erhielten<br />
die Patienten im Vorfeld 4,8 (2<strong>–</strong>12) unterschiedliche DMARDs und