Zeitschrift für Rheumatologie – Supplement 1 - Deutsche ...
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S44<br />
Abstracts<br />
POFR1-10<br />
Anwendungsbeobachtung zur Evaluierung der Sicherheit und<br />
Wirksamkeit von Etanercept bei der Behandlung von Patienten mit<br />
rheumatoider Arthritis (RA)<br />
Löschmann PA. 1 , Meng T. 1 , Röther E. 2 , Meier L. 3 , Schneider P. 4 , Richter C. 5 ,<br />
Kekow J. 6<br />
1 2 3 Wyeth Pharma GmbH, Münster, Villingen-Schwenningen, Hofheim,<br />
4 5 6 Brüderkrankenhaus, Olsberg, Stuttgart, Otto-von-Guericke Universität,<br />
Vogelsang/Gommern<br />
Hintergrund: Untersuchung der Sicherheit und Wirksamkeit von<br />
Etanercept (2x25 mg sc) zur Behandlung der RA unter Routinebedingungen.<br />
Patienten & Methodik: In 471 Zentren wurde eine prospektive Anwendungsbeobachtung<br />
über 12 Wochen durchgeführt. Dokumentiert<br />
wurden alle <strong>für</strong> eine Th erapie mit Etanercept geeigneten Patienten.<br />
Insgesamt wurden 2,228 Patienten eingeschlossen. Das mittlere Alter<br />
der Patienten (73% Frauen) lag bei 53±13 Jahren, die mittlere Krankheitsdauer<br />
bei 10±9 Jahren und die mediane Anzahl vorangehend verabreichter<br />
DMARDs bei 3 Präparaten.<br />
Ergebnisse: Etanercept wurde fast ausschließlich angewendet wie in<br />
der Fachinformation empfohlen. Der Anteil der Patienten mit Selbstapplikation<br />
(bzw. durch medizinische Laien) stieg während der Beobachtungsphase<br />
kontinuierlich an (von 29 auf 91%), während der<br />
Anteil des medizinischen Personals zurückging (von 71 auf 9%). Die<br />
Gesamtrate von Reaktionen an der Einstichstelle lag bei 22% und war<br />
bei Patienten mit Selbstapplikation geringfügig höher als bei Patienten<br />
mit Applikation durch medizinisches Personal. Der DAS28 fi el während<br />
der Beobachtung um 2,3 ± 1,3 von 6,3 ± 1,2 auf 4,0 ± 1,4 Punkte ab.<br />
Insgesamt erzielten 86% der Patienten nach 12 Wochen eine „gute“ oder<br />
„mäßige“ DAS-Verbesserung und 17% eine DAS-Remission. Auch die<br />
anderen Wirksamkeitsparameter erbrachten konsistente Resultate im<br />
Sinne einer klinischen Verbesserung. Die Inzidenzraten über 12 Wochen<br />
<strong>für</strong> UEs, UEs mit möglichem Kausalzusammenhang zu Etanercept<br />
und SUEs lagen bei 14%, 10% und 2%. Zwei Patienten starben an<br />
Pneumonie bzw. Herzversagen (kein Kausalzusammenhang). Für 25<br />
Patienten (1%) wurden SUEs mit möglichem Kausalzusammenhang<br />
dokumentiert; zumeist Infektionen, Atemwegserkrankungen oder<br />
Hauterkrankungen. Eine Tuberkulose trat nicht auf; die Malignom-<br />
bzw. Lymphomfälle wurden nicht im Kausalzusammenhang zu Etanercept<br />
gesehen. Generell entsprach das Sicherheitsprofi l von Etanercept<br />
dem derzeitigen Wissensstand.<br />
Schlussfolgerungen: In Ergänzung zu den Zulassungsstudien unterstreichen<br />
die Resultate dieser Anwendungsbeobachtung die Sicherheit,<br />
Wirksamkeit und Praktikabilität von Etanercept zur Behandlung der<br />
RA auch in der täglichen Praxis.<br />
Key words:<br />
Rheumatoide Arthritis, Biopharmazeutika, TNF-alpha-Blocker, Etanercept,<br />
Aktivitätsscore, Anwendungsbeobachtung<br />
POFR1-11<br />
Diagnostische Wertigkeit von YKL-40 bei Patienten mit rheumatoider<br />
Arthritis unter Etanercept-Therapie<br />
Drynda S., Roßbach A., Kekow J.<br />
Klinik <strong>für</strong> <strong>Rheumatologie</strong>, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg<br />
CCP-Antikörper (CCP-AK)werden als ein prädiktiver Marker <strong>für</strong> die<br />
Unterscheidung zwischen schweren und milden Formen der RA genannt.<br />
YKL-40, das humane Knorpelglykoprotein 39, wurde als ein<br />
Biomarker <strong>für</strong> den Abbau von Gelenkknorpel identifi ziert. In der vorliegenden<br />
Studie wurde die Bedeutung dieser beiden Laborparameter<br />
<strong>für</strong> die Prädiktion des radiologischen Verlaufes von RA-Patienten unter<br />
einer Etanercept (ETN)-Th erapie analysiert.<br />
In die Untersuchung wurden 54 Patienten mit gesicherter RA<br />
(43 weibl./11 männl., mittleres Alter 51,8±11,5 Jahre) mit einer Krankheitsdauer<br />
von 10,3±8,5 Jahren (MW±SEM)eingeschlossen. Vor der<br />
| <strong>Zeitschrift</strong> <strong>für</strong> <strong>Rheumatologie</strong> · <strong>Supplement</strong> 1 · 2006<br />
Einstellung auf ETN (2x25mg/Woche) waren die Patienten bereits mit<br />
1-4 verschiedenen DMARDs therapiert worden. Die Beurteilung der<br />
radiologischen Veränderungen erfolgte über den modifi zierten Sharpvan<br />
der Heijde Score (TSS) anhand der Röntgenaufnahmen von Händen<br />
und Vorfüßen zum Zeitpunkt der Th erapieeinstellung und nach<br />
1 und 2 Jahren. Die YKL-40 Serumspiegel vor Beginn der Th erapie<br />
wurden mit einem EIA der (Quidel, USA (Normbereich 25-125 ng/ml))<br />
analysiert. Die Serumkonzentrationen der CCP-AK wurden mittels<br />
ELISA (Immunoscan RA Mark 2, Euro-Diagnostika, NL, cut-off 25<br />
U/ml) bestimmt.<br />
Die mittlere jährliche Progressionsrate (TSS/Jahr) lag bei den 54 Patienten<br />
zu Studienbeginn bei 6,30±0,84. Im Verlauf der Th erapie verringerte<br />
sich die Rate auf 2,98±0,93 im 1. und auf 3,46±1,92 im 2. Jahr<br />
der Behandlung. Die mittlere YKL-40 Konzentration der RA-Patienten<br />
(138,02±12,02 ng/ml) war im Vergleich zum Normbereich deutlich<br />
erhöht. CCP-AK wurden bei 40 von 53 Patienten nachgewiesen, 13<br />
Patienten waren negativ. Bei 20 Patienten mit sehr hohen CCP-AK-<br />
Spiegeln (>1000 U/ml) wurde eine mittlere jährliche Progressionsrate<br />
von 8,80±1,35 ermittelt, die signifi kant höher lag als in der Gruppe der<br />
CCP-AK negativen Patienten mit 3,25±1,24 (p=0,008). Im Gegensatz<br />
zu den CCP-AK wurde keine Assoziation der YKL-40-Werte mit der<br />
mittleren jährlichen Progressionsrate beobachtet. Im Gegensatz zu den<br />
CCP-AK refl ektierten die YKL-40 Spiegel dagegen die Krankheitsaktivität<br />
und korrelierten signifi kant mit BSG (r=0.388, p=0.009), DAS28<br />
(r=0.478, p=0,001) und CrP (r=0.412, p=0.005). Unabhängig von der<br />
Präsenz von CCP-AK konnte unter einer ETN-Th erapie die radiologische<br />
Progressionsrate im Mittel um ca. 50% reduziert werden. In der<br />
Gruppe der Patienten mit YKL-40 Werten 200 ng/ml (6,89±1,69 vor Th erapie, 4,33±1,72 und<br />
5,33±2,08 nach 1 bzw. 2 Jahren).<br />
Die vorliegenden Ergebnisse bestätigen die Assoziation der CCP-AK<br />
mit der radiologischen Progression. Im Gegensatz dazu spiegeln die<br />
YKL-40 Serumkonzentrationen die aktuelle Aktivität der Gelenkzerstörung<br />
bei der RA wider. Patienten mit hohen YKL-40 Konzentrationen<br />
unter einer ETN-Th erapie weisen einen schlechteren radiologischen<br />
Verlauf auf.<br />
POFR1-12<br />
CCP-AK ein neuer Verlaufsparameter der rheumatoiden Arthritis?<br />
Landmann T., Uppenkamp M., Bergner R.<br />
Medizinische Klinik A, Klinikum Ludwigshafen<br />
Einleitung: Antikörper gegen cyclisches citrulliniertes Peptid (CCP-<br />
AK) werden in der Diagnostik der rheumatoiden Arthritis eingesetzt.<br />
Ob die Höhe der CCP-AK eine Aussage über die Krankheitsaktivität<br />
zulässt oder im individuellen Verlauf als Aktivitätsparameter zu verwenden<br />
ist, ist derzeit unklar. Wir untersuchten retrospektiv Patienten<br />
mit rheumatoider Arthritis und positiven CCP-AK auf eine Korrelation<br />
zwischen Krankheitsaktivität und Höhe der CCP-AK.<br />
Material und Methodik: Bei 75 Patienten mit rheumatoider Arthritis<br />
wurden von 2003 bis 05/2006 311 Datensätze erfasst und ausgewertet.<br />
Untersucht wurden Morgensteifi gkeit (MS), Visuelle Analogskala<br />
(VAS), Swollen joints (SJ), Tender joints (TJ), DAS28, HAQ, Rheumafaktor<br />
(RF), CCP-AK, BKS und CRP. Bei 25 Patienten lagen ≥ 2 Datensätze<br />
vor. Wir untersuchten, ob die Höhe der CCP-AK als Verlaufsparameter<br />
zur Abschätzung der Aktivität verwendet werden kann.<br />
Ergebnis: Signifi kant korrelierten: CCP-AK mit DAS28 [n=112; r=0,19;<br />
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