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Zeitschrift für Rheumatologie – Supplement 1 - Deutsche ...

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S28<br />

Abstracts<br />

erneut zu Gelenkschwellungen. Die MTX-Dosis wurde von 15 auf<br />

20mg/Woche erhöht. Eine Reduktion der Prednisolondosis auf unter<br />

20mg/d war in den folgenden Wochen nicht möglich, so daß im Dezember<br />

Adalimumab 40mg/14d ergänzt wurde. Zwei Monate später<br />

entwickelte die Patientin orale Ulzerationen, weshalb die Methotrexat-<br />

Th erapie beendet wurde. Es wurde statt dessen Lefl unomid gegeben.<br />

Nach zwischenzeitlicher Besserung kam es im Oktober 2005 zum erneuten<br />

Schub. Röntgenologisch zeigten sich nun Erosionen im Bereich<br />

der rechten Hand. Die Th erapie mit Adalimumab wurde beendet und<br />

auf Etanercept gewechselt. Trotzdem persistierten Schmerzen, Schwellungen<br />

und erhöhte CrP- und BSG-Werte. Im November erhielt die Patientin<br />

Rituximab 2x1g im Abstand von 14 Tagen. Lefl unomid 10mg/d,<br />

Prednisolon 10mg/d und Ibuprofen wurden belassen. Nebenwirkungen<br />

traten nicht auf. Ende Dezember berichtete die Patientin erstmals über<br />

eine deutliche Verbesserung. Diese hält bis heute (6 Monate nach Infusion)<br />

an. Der DAS 28 verringerte sich von 7,0 vor Th erapie auf aktuell<br />

3,0. Prednisolon konnte auf 2,5 mg/d reduziert werden, Ibuprofen wird<br />

nur noch bedarfsweise eigenommen.<br />

Nach unserem Kenntnisstand ist dies der erste Bericht über die erfolgreiche<br />

Th erapie eines Patienten mit rheumatoider Arthritis mit der<br />

Kombination von Rituximab und Lefl unomid.<br />

PODO2-3<br />

Das pfl anzliche Rheumapräparat STW 1 hat antioxidative Eff ekte<br />

Hartwich A. 1 , Germann I. 1 , Kelber O. 2 , Müller J. 2 , Weiser D. 2 , Heinle H. 1<br />

1 Institut <strong>für</strong> Physiologie, Universität Tübingen, 2 Wissenschaftliche Abteilung,<br />

Steigerwald Arzneimittelwerk GmbH, Darmstadt<br />

Klinische Daten belegen die Wirksamkeit von STW 1 (Phytodolor®)<br />

bei entzündlichen Erkrankungen des Bewegungsapparates (1). Typisch<br />

<strong>für</strong> pfl anzliche Antirheumatika ist die Beteiligung antioxidativer Mechanismen<br />

am Wirkmechanismus, die die Bildung freier Radikale in<br />

entzündetem Gewebe, einen wichtigen Pathomechanismus bei entzündlichen<br />

Erkrankungen, hemmen. Daher sollte untersucht werden,<br />

inwieweit STW 1 und die in diesem Kombinationspräparat enthaltenen<br />

Einzelextrakte aus Zitterpappel, Eschenrinde und Goldrute auch antioxidative<br />

Wirkungen aufweisen.<br />

Als Testsysteme wurden einerseits der radikalische Zerfall von 2,2’<br />

Azobis-amidinopropan-dihydrochlorid (AAPH) gewählt, andererseits<br />

die Stimulierung von isolierten Blutleukozyten durch Zymosan, wobei<br />

in beiden Systemen die Radikalproduktion durch Luminol-verstärkte<br />

Chemilumineszenz gemessen wurde. In der AAPH-Reaktion zeigte<br />

Esche die stärkste, Goldrute die geringste radikalabfangende Wirkung.<br />

Die Wirkung im Kombinationspräparat setzte sich rein additiv<br />

aus denen der Einzelextrakte zusammen. Im zellulären System wurde<br />

vor allem die stimulierte Radikalproduktion, weniger die basale, durch<br />

STW 1 und die drei enthaltenen Extrakte gehemmt. Dabei zeigte die<br />

quantitative Auswertung, dass STW 1 deutlich stärker inhibiert als<br />

die Summe der Einzelextrakte, dass also supraadditive Wirkungen im<br />

Kombinationspräparat vorliegen dürft en.<br />

STW 1 (Phytodolor®) hat demnach radikalabfangende Wirkungen,<br />

die <strong>für</strong> die Wirksamkeit des Arzneimittels bei entzündlichen Erkrankungen<br />

des Bewegungsapparates mit verantwortlich sein dürft en.<br />

Hieran sind sowohl additive als auch synergistische Wirkungen seiner<br />

Komponenten beteiligt.<br />

(1) Soeken KL, Clin J Pain 2004;20:13-8<br />

| <strong>Zeitschrift</strong> <strong>für</strong> <strong>Rheumatologie</strong> · <strong>Supplement</strong> 1 · 2006<br />

PODO2-4<br />

Dokumentation der Versorgungssituation von Patienten mit<br />

chronischer Polyarthritis in Ostwestfalen-Lippe <strong>für</strong> das Jahr 2005<br />

Altenhöner T. 2 , Bonnemann C. 3 , Lakomek HJ. 1 , Christoph HJ. 3 , Scheibl EG. 3 ,<br />

Niederbiermann-Koczy G. 3 , Schmid A. 3 , Hagena FW. 3<br />

1 Klinik <strong>für</strong> <strong>Rheumatologie</strong>, Klinikum Minden, 2 Universität Bielefeld, Fakultät<br />

<strong>für</strong> Gesundheitswissenschaften, 3 Regionales kooperatives Rheumazentrum<br />

Ostwestfalen-Lippe e.V.<br />

Einleitung: Das Regionale kooperative Rheumazentrum Ostwestfalen-<br />

Lippe e.V. (OWL) ist ein gemeinnütziger Verein und gehört zur AG der<br />

Rheumazentren (AR) in der DGRh. Die Dokumentation erfolgt in Kooperation<br />

mit der Fakultät <strong>für</strong> Gesund-heitswissenschaft en der Universität<br />

Bielefeld und wird hier methodisch von der AG Epidemiologie &<br />

International Public Health begleitet. In dieser Analyse wer-den Daten<br />

<strong>für</strong> das Jahr 2005 gezeigt und den Ergebnissen der Kerndokumentation<br />

von 2003 gegenübergestellt. Ostwestfalen-Lippe umfasst etwa 1.65<br />

Millionen Ein-wohner im Alter ab 18 Jahren (Statistische Ämter des<br />

Bundes und der Länder, 2006). Die Prävalenz chronischer Polyarthritis<br />

in der Erwachsenenbevölkerung wird auf 0,2% bis 0,5% geschätzt (vgl.<br />

Zink et al. 2001). Für den Raum OWL kann von ca. 3300 bis 8250 Betroff<br />

enen ausgegangen werden.<br />

Methodik & Stichprobe: 2005 wurden in 4 Akutkliniken mit rheumatologischer<br />

Ambu-lanz und von 6 niedergelassenen Ärzten (davon<br />

5 inter nistisch rheumatologische Schwerpunktpraxen) in OWL alle<br />

Patienten mit chronischer Polyarthritis (M05, M06.0,-.8,-.9) erfasst.<br />

Insgesamt wurden 1727 Fälle dokumentiert (76% weiblich, Alter: M =<br />

59 Jahre). Nach dem DAS28 (Prevoo et al. 1995) wurde bei 43% der Patienten<br />

die Krankheit als „inaktiv“, bei 44% als „mäßig aktiv“ und bei<br />

13% als „sehr aktiv“ eingestuft . Nach den Kriterien des FFbH (Raspe et<br />

al. 1990) waren 58% der Stichprobe nicht bis kaum eingeschränkt, 23%<br />

litten unter mäßigen und 19% unter schweren Funktionseinschränkungen.<br />

Ergebnisse: Da in der Kerndokumentation auch rheumatische Erkrankungen<br />

außerhalb der Gruppen M05/M06 berücksichtigt werden,<br />

erfolgt der Vergleich anhand einer Gegenüberstellung der Anteile seropositiv<br />

und seronegativ klassifi zierter Fälle mit chronischer Polyarthritis.<br />

Der Anteil der M05-Patienten liegt in der Kerndokumentation<br />

mit 65% höher als in OWL (55%). Die Daten zur medikamentösen<br />

Versorgung weisen sehr hohe Übereinstimmungen auf. Etwa 10% der<br />

Patienten erhalten keine rheumaspezifi sche Basistherapie. MTX wird<br />

den meisten Polyarthritis-patienten verordnet (63%). Die Anteile <strong>für</strong><br />

Sulfasalazin, HCQ und Lefl unomid liegen zwischen 10% und 20%. Andere<br />

Medikamente, wie z.B. TNF-Blocker, bekommen weniger als 10%<br />

der Patienten. Während nach der Kerndokumen-tation weniger HCQ<br />

verordnet wurde, erhalten Patienten in OWL seltener TNF-Blocker.<br />

Zweifach-Kombinationen erhält ca. ein Viertel der Patienten (22%).<br />

Fazit: Dem Rheumazentrum OWL scheint es gelungen, die regionale<br />

Versorg ung valide zu erfassen. Aufgrund der weitgehenden Übereinstimmungen<br />

mit den Daten der Kerndokumentation kann eine hohe<br />

Repräsentativität der Versorgungsdaten angenommen werden. Einschränkungen<br />

der Vergleich barkeit resultieren aus der aus-schließlichen<br />

Berücksichtigung von M05- und M06-Fällen. Darüber hinaus<br />

enthält der Dokumentationsbogen des Rheumazentrums OWL drei<br />

optionale Variablen, mit denen fl exibel aktuellen Forschungsfragen<br />

nachgegangen werden kann.

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