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Zeitschrift für Rheumatologie – Supplement 1 - Deutsche ...

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S60<br />

Abstracts<br />

POFR4 Posterpräsentation: Vaskulitiden,<br />

Kasuistiken, Osteologie<br />

POFR4-1<br />

EULAR/EUVAS Empfehlungen zur Durchführung klinischer und/oder<br />

therapeutischer Studien bei systemischen Vaskulitiden<br />

Hellmich B. 1 , Flossmann O. 2 , Gross WL. 3 , Luqmani R. 1 , on behalf of the<br />

EULAR vasculitis study group. 4<br />

1 Poliklinik <strong>für</strong> <strong>Rheumatologie</strong>, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein,<br />

Campus Lübeck, 2 Department of Nephrology, University of Cambridge,<br />

Cambridge, UK, 3 Department of Rheumatology, Nuffi eld Orthopaedic<br />

Centre, Oxford, UK, 4 EULAR/EUVAS<br />

Hintergrund: Die Ergebnisse therapeutischer Studien bei systemischen<br />

Vaskulitiden waren in der Vergangenheit oft nur mit Einschränkungen<br />

vergleichbar, da sich das Studiendesign, Krankheitsdefi nitionen und<br />

Outcomeparameter häufi g in wesentlichen Punkten unterschieden.<br />

Ziel: des Projekts war die Entwicklung von Empfehlungen zur Durchführung<br />

klinischer Studien bei systemischen Vaskulitiden.<br />

Methoden: Unter Schirmherrschaft der Europäischen Rheumaliga<br />

(EULAR) und der europäischen Vaskulitisstudiengruppe (EUVAS)<br />

wurde eine Expertengruppe bestehend aus Rheumatologen, Nephrologen,<br />

Internisten, einem klinischen Epidemiologen und Vertreten<br />

der Gesundheitsbehörden aus 5 europäischen Ländern und den USA<br />

gebildet. Unter Anwendung der EULAR-Empfehlungen zur Leitlinienentwicklung<br />

wurden 15 Th emen <strong>für</strong> eine systematische Literatursuche<br />

über eine modifi zierte Delphi-Technik identifi ziert. Basierend auf<br />

den Ergebnissen der systematischen Literaturanalyse wurden von der<br />

Gruppe unter Einbeziehung der Expertenmeinung Empfehlungen zur<br />

Durchführung klinischer und/oder therapeutischer Studien bei systemischen<br />

Vaskulitiden entwickelt.<br />

Ergebnisse: Die systematische Literatursuche ergab, dass nur <strong>für</strong> die mit<br />

antineutrophilen zytoplasmatischen Antkörpern (ANCA) assoziierten<br />

Vaskulitiden ein ausreichender Grad der Evidenz vorlag, der die Formulierung<br />

von validen Empfehlungen zulässt. Es wurde daher entschieden<br />

die Empfehlungen auf ANCA-assoziierte Vaskulitiden zu fokussieren<br />

und Vaskulitis-spezifi sche Aspekte in den Vordergrund zu stellen. Die<br />

Empfehlungen nehmen zu den folgenden Aspekten klinischer Studien<br />

bei systemischen Vaskulitiden Stellung: Defi nition der Krankheitsbilder,<br />

Defi nition von Krankheits- und Aktivitätssstadien, Erfassung<br />

und Messung des Outcomes, Ein- und Ausschlusskriterien, Studiendesign<br />

einschliesslich einer Defi nition relevanter Endpunkte und die Anwendung<br />

von Biomarkern. Als Stadien der Krankheitsaktivität wurden<br />

die Begriff e „Remission“, „Ansprechen“, „refraktäre Erkrankung“, „geringe<br />

Krankheitsaktivität“ und „Rezidiv“ defi niert. Th emengebiete mit<br />

noch geringer Evidenz wurden in einem Forschungsplan als Ziele <strong>für</strong><br />

zukünft ige Untersuchungen zusammengefasst.<br />

Schlussfolgerungen: Basierend auf einer systematischen Literaturanalyse<br />

und Expertenmeinung wurden Empfehlungen zur Durchführung<br />

von klinischen Studien bei ANCA-assoziierten Vaskulitiden entwickelt.<br />

Darüberhinaus identifzierte das Expertengremium einen dringenden<br />

Bedarf an methodisch gut geplanten klinischen Studien bei<br />

nicht-ANCA-assoziierten systemischen Vaskulitiden.<br />

POFR4-2<br />

Rolle des Makrophagen migrationsinhibierenden Faktors in der<br />

Pathogenese der Sklerodermie<br />

Becker H., Maaser C., Willeke P., Schotte H., Domschke W., Gaubitz M.<br />

Medizinische Klinik und Poliklinik B, Universitätsklinikum Münster<br />

Zielsetzung: Einer gesteigerten Zytokinsekretion wird <strong>für</strong> die Entwicklung<br />

der Fibrose und der Gefäßveränderungen bei der Sklerodermie<br />

eine wesentliche Rolle zugeschrieben. In Hautbiopsien fi ndet sich eine<br />

vermehrte Expression des Makrophagen migrationsinhibierenden<br />

| <strong>Zeitschrift</strong> <strong>für</strong> <strong>Rheumatologie</strong> · <strong>Supplement</strong> 1 · 2006<br />

Faktors (MIF) [1]. MIF wird von Makrophagen, T-Lymphozyten, aktivierten<br />

Endothelien sowie Fibroblasten produziert und amplifi ziert<br />

Entzündungsmechanismen über eine Induktion proinfl ammatorischer<br />

Zytokine, wie z.B. Tumornekrosefaktor-alpha und Interleukin-6. Ziel<br />

unserer Untersuchungen war es, zu klären, welche Bedeutung MIF <strong>für</strong><br />

den systemischen Entzündungsprozess bei der Sklerodermie hat.<br />

Methoden: MIF wurde im Serum von 33 Patienten mit progressiver<br />

systemischer Sklerodermie und 33 alters- und geschlechtsentsprechenden<br />

gesunden Kontrollpersonen mit einem Enzymimmunoassay<br />

wie früher beschrieben [2] bestimmt. Korrelationen zum klinischen<br />

Verlauf, zur Th erapie und zu Laborbefunden wurden untersucht. Zur<br />

statistischen Auswertung wurden nichtparametrische Tests eingesetzt.<br />

Ergebnisse: Bei den untersuchten Patienten fanden sich erhöhte MIF-<br />

Spiegel (Median 27 ng/ml, Bereich 0,014-99,4) verglichen mit Kontrollen<br />

(9,7 ng/ml, 0,014-36,5; Mann-Whitney-U-Test, p=0,007). In<br />

der Untergruppe der Patienten mit CREST-Syndrom (n=9) wurden<br />

niedrige MIF-Werte gemessen, bei den übrigen Patienten zeigten sich<br />

bei positiven anti-Scl-70 (Topoisomerase I)-Antikörpern (Ak; n=16)<br />

tendenziell höhere MIF-Spiegel als bei negativen anti-Scl-70-Ak (n=8).<br />

Die MIF-Werte korrelierten mit den Spiegeln des C-reaktiven Proteins<br />

(n=33; Spearman-Rang-Test, p=0,02). Zusammenhänge mit der<br />

Krankheitsdauer, dem Vorliegen bestimmter Organmanifestationen<br />

oder mit der Th erapie wurden nicht beobachtet.<br />

Schlussfolgerungen: MIF wird bei der progressiven systemischen<br />

Sklero dermie im Rahmen der Akutphase-Reaktion vermehrt freigesetzt.<br />

MIF könnte insbesondere bei der entzündlich aktiven, anti-Scl-<br />

70-Ak assoziierten Erkrankung zur Induktion proinfl ammatorischer<br />

Zytokine und zur Schädigung der Endothelien in verschiedenen Organen<br />

beitragen.<br />

Literatur:<br />

1. Selvi E et al. Expression of macrophage migration inhibitory factor in<br />

diff use systemic sclerosis. Ann Rheum Dis 2003; 62: 460-4<br />

2. Maaser C et al. Ubiquitous production of macrophage migration inhibitory<br />

factor by human gastric and intestinal epithelium. Gastroenterology<br />

2002, 122: 667-80<br />

OFR4-3<br />

Die Ösophagusmanometrie als Erfolgskontrolle immunsuppressiver<br />

Therapie bei systemischer Sklerodermie<br />

Hartleb J., Gregor S., Götz M., Galle P R., Schwarting A.<br />

1. Medizinische Klinik, Johannes Gutenberg-Universität Mainz<br />

Die systemische Sklerodermie ist eine seltene, chronisch-entzündliche<br />

Erkrankung, bei der es zu einer Fibrosierung der Haut, der Gefäße und<br />

innerer Organe kommt.<br />

Die Ösophagusbeteiligung, als eine der häufi gsten extrakutanen Manifestationen,<br />

wird mit Hilfe der Ösophagographie und der Manometrie<br />

diagnostiziert.<br />

Ziel dieser Studie ist es, zu beurteilen, ob die Ösophagusmanometrie<br />

neben der diagnostischen Anwendung auch als objektives Messverfahren<br />

zur Verlaufsbeurteilung der Ösophagusbeteiligung und zur<br />

Erfolgskontrolle immunsuppressiver Th erapie bei systemischer Sklerodermie<br />

verwendet werden kann.<br />

Um dies zu überprüfen wurden 10 Patienten zu Beginn der Studie<br />

und ein Jahr darauf manometrisch untersucht, um mögliche Veränderungen<br />

zwischen 1. und 2. Messung festzustellen. Von diesen 10 Patienten<br />

wurden 6 im Untersuchungszeitraum immunsuppressiv therapiert,<br />

4 Patienten erhielten eine rein symptomatische Th erapie.<br />

Weiterhin wurde eine Ösophagographie durchgeführt und eine Einschätzung<br />

des Dysphagieschweregrades durch den Patienten erhoben.<br />

Die Ergebnisse zeigten, dass es unter immunsuppressiver Th erapie bei<br />

1 Patientin zu einer deutlichen Verbesserung der Manometriebefunde,<br />

bei 3 Patienten zu einem Gleichbleiben der Werte und bei 2 Patienten<br />

zu einer Verschlechterung kam.

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