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Zeitschrift für Rheumatologie – Supplement 1 - Deutsche ...

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S56<br />

Abstracts<br />

Schlussfolgerung: Sowohl der Einsatz von IFN-β als auch IFN-α ermöglicht<br />

eine eff ektive Th erapie der Lupusnephritis im MRL-Faslpr<br />

Mausmodell, <strong>–</strong> in Zukunft vielleicht auch <strong>für</strong> eine Subgruppe von SLE<br />

Patienten mit Nierenbeteiligung eine spezifi schere -immunmodulatorische-<br />

Th erapieoption.<br />

POFR2-7<br />

Therapeutische Antikoagulation bei Antiphospholipid-Syndrom:<br />

Schwierigkeiten im Monitoring<br />

Scholz U., Siegemund A.<br />

Labor Dr. Reising-Ackermann und Partner Leipzig, Praxis <strong>für</strong> Blutgerinnungsstörungen<br />

/ HämophiliE<br />

Einleitung: Patienten mit Antiphospholipid-Syndrom und erforderlicher<br />

oraler Anti-koagulation sind häufi g durch das Auft reten von<br />

Komplikationen der medikamentösen Th erapie gekennzeichnet. Dabei<br />

sind sowohl erneute thromb-embolische Ereignisse, als auch Blutungen<br />

möglich. Ursächlich hier<strong>für</strong> sind schwankende Quick/INR-Werte, welche<br />

durch die Interferrenzen der Antikörper mit dem verwendeten Reagenz<br />

zu Laboranalytik entstehen.<br />

Methodik: Es wurden insgesamt 48 Patienten mit Antiphospolid-<br />

Syndrom (primär und sekundär) und thrombembolischen Ereignis<br />

eingeschlossen. Erhoben wurde die Anamnese zu Rezidivereignissen<br />

und Blutungen. Außerdem wurde das Monitoring der oralen Antikoagulation<br />

und die verwendeten Labormethoden zur Bestimmung von<br />

Quick und/ oder INR untersucht. In einer prospektiven Untersuchung<br />

wurde bei auff älligen Patienten ein standardisiertes Monitoring durchgeführt<br />

um die Einstellung der oralen Antikoagulation zu optimieren<br />

und Komplikationen zu vermeiden.<br />

Ergebnisse: Bei 32 von 40 Patienten waren Verlaufskontrollwerte zu<br />

Quick und INR auff ällig, welche bereits zu 11 Blutungen und 2 Rezidivthrombembolien<br />

unter oraler Antikoagulation führten. Unter standardisierten<br />

Bedingungen des Monitorings (Zeitpunkt der Abnahme,<br />

vergleichbare Prä- und Analytik der Labormethoden, mindestens 14tägige<br />

Kontrolle) konnte eine erhebliche Verbesserung der Einstellung<br />

auf die orale Antikoagulation ohne erneute Komplikationen erfolgen.<br />

Insbesondere ein Selbstmonitoring der Patienten führte zu sehr guten<br />

Ergebnissen.<br />

Schlussfolgerung: Patienten mit Antiphospholipid-Syndrom und<br />

notwen diger oraler Antikoagulation können durch ein standardisiertes<br />

Monitoring eine eff ektive Antikoagulation erreichen. Dieses ist aufgrund<br />

der hohen Komplikationsrate zwingend erforderlich und kann<br />

zu Optimierung der medikamentösen Th erapie beitragen.<br />

POFR2-8<br />

Therapie und Langzeitverlauf einer Patientin mit CINCA-Syndrom<br />

Blank N., Max R., Lorenz HM.<br />

Innere Medizin-V, Sektion <strong>Rheumatologie</strong>, Universität Heidelberg<br />

Falldarstellung: Eine jetzt 19-jährige Patientin zeigt von Geburt an Fieberschübe,<br />

ein wechselndes urtikarielles makulopapulöses Exanthem<br />

an Stamm und Extremitäten, Lymphadenopathie, Splenomegalie und<br />

eine massive serologische Entzündungskonstellation (CRP 50-170 mg/<br />

l, BKS bis 80mm/h). Ab dem 2. Lebensjahr zusätzlich Schwellungen<br />

der Kniegelenke mit einem zunehmenden Streckdefi zit, Patellahypertrophie,<br />

Exostosen des distalen Femurs, Panuveitis mit Papillenöden,<br />

häufi ge massive Kopfschmerzen mit Übelkeit und Erbrechen. Bestätigung<br />

eines chronischen infl ammatorischen neuro-kutanen Arthritis<br />

Syndromes (CINCA, Synonym NOMID) durch Nachweis einer A439P<br />

Mutation im CIAS-1 Gen.<br />

Unter Basistherapie mit Azathioprin, Cyclosporin A und Methotrexat<br />

zeigte sich ein stabiler Verlauf der Uveitis. Fieber, Arthritis und Exanthem<br />

konnten ausschließlich durch hochdosierte Steroidstoßtherapien<br />

reduziert werden. Nach einer Glomerulonephritis im 12. Lebensjahr<br />

wurden Endoxaninfusionen und nachfolgend Mycophenolat mofetil<br />

| <strong>Zeitschrift</strong> <strong>für</strong> <strong>Rheumatologie</strong> · <strong>Supplement</strong> 1 · 2006<br />

gegeben, die Proteinurie war rückläufi g. Im weiteren Verlauf mehrere<br />

Hörstürze unter verschiedenen Basistherapien. Femurexostosen und<br />

Patellahypertrophie führten zu einer zunehmenden Gehbehinderung<br />

und wurden im 14. Lebensjahr chirurgisch abgetragen und eine Patellateilresektion<br />

durchgeführt. Unter Th erapie mit Anakinra erstmals<br />

Normalisierung der Entzündungskonstellation und Abklingen des Erythems<br />

und der Arthritis innerhalb eines Tages, im Verlauf jedoch von<br />

Tag zu Tag zunehmende schmerzhaft brennende Lokalreationen an<br />

den Injektionsstellen. Cephalgien und mehrere Hörstürze traten auch<br />

unter Anakinra auf. Unter Adalimumab mäßiger Rückgang der Entzündungskonstellation<br />

über 4 Wochen ohne ausreichende Besserung<br />

der klinischen Symptome. Keinerlei Besserung unter Th erapie mit Etanercept.<br />

Im weiteren Verlauf mehrere Th erapieversuche mit Anakinra,<br />

zuletzt unter einem intermittierenden Schema (3 Tage Injektion, 3 Tage<br />

Pause) tolerabel.<br />

Schlußfolgerungen: 1. Bei Verdacht auf ein CINCA-Syndrom kann der<br />

Nachweis einer CIAS-1 Mutation die Diagnose bestätigen.<br />

2. In Position 439 des CIAS-1 Proteines besteht ein „hot spot“ <strong>für</strong> Mutationen,<br />

die Mutationen A439V und A439T wurden in Patienten beschrieben.<br />

Unser Patient trägt die Mutation A439P.<br />

3. Arthritis, Exanthem und ZNS-Beteiligung sind refraktär gegenüber<br />

DMARD-Basistherapie.<br />

4. Unter Anakinra zeigt sich eine weitgehende Remission innerhalb<br />

von 1-2 Tagen, Adalimumab scheint teilweise wirksam zu sein, Etanercept<br />

ist unwirksam.<br />

5. Die ZNS-Beteiligung mit schweren Cephalgien und rezidivierenden<br />

Hörstürzen kann auch unter Th erapie mit Anakinra persistieren.<br />

6. Schwere kutane Lokalreaktionen können die Anwendung von Anakinra<br />

limitieren.<br />

POFR2-9<br />

Erfolgreicher Einsatz von Rituximab bei schweremVerlauf einer<br />

Purpura-Schoenlein-Henoch-Vaskulitis<br />

John DK. 1 , Jaspers C. 1 , Schmitz U. 3 , Gartung C. 2 , Radermacher J. 3 ,<br />

Lakomek HJ. 1<br />

1 Klinik <strong>für</strong> <strong>Rheumatologie</strong>, Klinikum Minden, 2 Abt. f. Allgem. Innere Medizin<br />

u. Hepato-/Gastroenterologie, Klinikum Minden, 3 Klinik <strong>für</strong> Nephrologie,<br />

Klinikum Minden<br />

Die Purpura Schoenlein-Henoch (PSH) ist die häufi gste Vaskulitis im<br />

Kindesalter mit teilweiser Manifestation bis ins frühe Erwachsenenalter.<br />

Der Verlauf ist meist selbst limitierend, schwere und protrahierte<br />

Fälle sind selten.<br />

Wir berichten über einen 17-Jährigen, der sich mit einer isolierten leukozytoklastischen<br />

Vaskulitis der Haut im Bereich der Unterschenkel<br />

und Füße vorstellte. Der Patient entwickelte trotz hochdosierter Kortikoid-Gabe<br />

(250 mg/die) eine intensiv-überwachungspfl ichtige hämorrhagische<br />

Duodenitis und trotzdem im weiteren Verlauf unter intravenöser<br />

Cyclophosphamid-Stoßtherapie und Immunglobulin-Gabe<br />

sowie 2-maliger Plasmapherese eine Progredienz des nephrotischen<br />

Syndroms mit einer minimalen Creatinin-Clearance von 37 ml/min.<br />

und maximaler Proteinurie von 9100 mg/Tag. Bioptisch wurde eine<br />

IgA-Nephropathie mit fokal-segmentaler mesangioproliferativer Glomerulonephritis<br />

gesichert. Bei weiterer hoher Krankheitsaktivität<br />

entschieden wir uns <strong>für</strong> eine Off -label-use-Th erapie mit Rituximab.<br />

Insgesamt wurde 4-mal Rituximab (375 mg/m2) im Abstand von einer<br />

Woche infundiert. Im Verlauf konnte die Endoxan-Bolustherapie<br />

(Gesamt-Dosis 4750 mg) nach 3 Monaten beendet werden und durch<br />

niedrigdosiertes Azathioprin (50 mg/Tag) ersetzt werden.<br />

Insgesamt zeigt sich jetzt ein stabiler Allgemeinzustand und ein rezidivfreier<br />

Verlauf bei normaler Creatinin-Clearance über 10 Monate.<br />

Dieser Kasus dokumentiert den erfolgreichen Einsatz von Rituximab<br />

bei einem schweren Verlauf der Purpura Schoenlein-Henoch mit nephrotischem<br />

Syndrom bei IgA-Nephropathie und gastrointestinaler<br />

sowie dermatologischer Beteiligung.

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