Zeitschrift für Rheumatologie – Supplement 1 - Deutsche ...
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PODO1-16<br />
Weidenrinde bei Rheuma:<br />
Radikalfängereigenschaften als Wirkmechanismus?<br />
Germann I. 1 , Kelber O. 2 , Müller J. 2 , Heinle H. 1 , Weiser D. 2<br />
1 Physiologisches Institut, Universität Tübingen, 2 Wissenschaftliche Abteilung,<br />
Steigerwald Arzneimittelwerk GmbH, Darmstadt<br />
Sowohl bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises als auch<br />
bei der Arthritis spielt die Freisetzung freier Radikale eine wichtige<br />
Rolle <strong>für</strong> die entzündlichen Schädigung des Gewebes (1). Daher sollten<br />
die Radikalfängereigenschaft en von STW 33 I (Proaktiv®), einem<br />
standardisierten Weidenrindenextrakt mit erwiesener therapeutischer<br />
Wirkung bei diesen Erkrankungen, mit denen von Teufelskrallenextrakt<br />
und Brennnesselblätterextrakt verglichen werden, die ebenfalls<br />
bei entzündlichen Erkrankungen des Bewegungsapparates eingesetzt<br />
werden.<br />
Hierzu wurden die drei Extrakte in drei Modellen untersucht: Erstens<br />
im Modell der 2,2´-Azobis(2-amidinopropan)hydrochlorid (AAPH)-<br />
Reaktion, die unterschiedliche Spezies von freien Radikalen freisetzt,<br />
zweitens im Modell der Xanthinoxidase (XOD)-Reaktion, die Superoxid-Anionen<br />
freisetzt, drittens in einem Gewebe-Modell (Schweinelungenpräparat),<br />
in dem aktivierte Makrophagen <strong>für</strong> die Radikalbildung<br />
verantwortlich sind.<br />
Der Weidenrindenextrakt STW 33-I (4 μg/ml) verzögerte die durch<br />
AAPH ausgelöste Luminol-verstärkte Lumineszenz ebenso deutlich<br />
wie 4 μM Trolox. Der Teufelskrallenextrakt (4 μg/ml) war zu<br />
2 μM Trolox äquivalent, der Brennesselblätterextrakt (13,2 μg/ml) zu<br />
0,1 μM Trolox. Bei der XOD-Reaktion betrug die IC50 von STW 33-I<br />
4,7 μg/ml. Der Teufelskrallenextrakt zeigte eine IC50 von 11,4 μg/ml,<br />
der Brennesselblätterextrakt von 60,0 μg/ml. Ähnliche Diff erenzen traten<br />
auch im Gewebe-Modell auf.<br />
Diese Ergebnisse stimmen mit denen früherer Untersuchungen zu<br />
Weidenrindenextrakt überein (2) und zeigen, dass dieser sehr viel deutlichere<br />
Radikalfängereigenschaft en hat als Teufelskrallen- oder Brennnesselblätterextrakt,<br />
was möglicherweise eine besondere Bedeutung<br />
dieses Wirkmechanismus <strong>für</strong> seine klinische Wirksamkeit aufzeigt.<br />
(1) Darlington LG, Stone TW, 2001, Br J Nutr 85:251-69;<br />
(2) Rohnert U et al.,1998, Z Naturforsch [C] 53;233-40<br />
PODO1-17<br />
Wirksamkeit von Hagebuttenpulver bei Patienten mit Arthrose <strong>–</strong><br />
ein systematischer Review<br />
Rossnagel K., Roll S., Willich SN.<br />
Institut <strong>für</strong> Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie,<br />
Charité - Universitätsmedizin Berlin<br />
Studienziel: Das Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, ob Hagebuttenpulver<br />
bei der Behandlung von Patienten mit Arthrose wirksam ist.<br />
Methoden: Eine systematische Literatursuche (Medline, Embase,<br />
Cochrane Collaboration Library) wurde durchgeführt. Stichworte<br />
waren die Begriff e „Rosehip“ oder „Rose Hip“ oder “Hagebutte“ oder<br />
„Rosa Canina“ und „Ostheoarthritis“ oder „Arthritis“ oder „Arthrose“.<br />
Alle verfügbaren Veröff entlichungen bis einschliesslich Februar 2006<br />
wurden betrachtet. Als Studientyp wurden nur randomisierte kontrollierte<br />
Studien (RCTs) eingeschlossen.<br />
Ergebnisse: Zwei doppelblinde, randomisierte Studien wurden identifi<br />
ziert, die die Einschlusskriterien erfüllten. Beide Studien waren von<br />
guter methodischer Qualität (Jadad Score=5), aber zahlenmässig relativ<br />
klein (N=100 bzw. N=112). In beiden Studien wurde das Hagebuttenpulver<br />
LitoZin verwendet. In der ersten Studie (paralleles Design,<br />
Endpunkt 4 Monate) konnte gezeigt werden, dass Hagebuttenpulver<br />
im Vergleich zu Plazebo die Hüft fl exion verbessert (p=0,033) und eine<br />
Schmerzreduktion eintrat (p=0,035). In der zweiten Studie (crossover<br />
Design, Endpunkt 3 bzw. 6 Monate) wurde ebenfalls eine signifi kante<br />
Schmerzreduktion bei den Patienten, die zuerst Plazebo und dann Hagebuttenpulver<br />
einnahmen, berichtet (p=0,0078), ebenso verbesserte<br />
sich bei diesen Patienten die Gelenksteifi gkeit (p=0,0025). Beide Studien<br />
unterschieden sich deutlich in der Auswahl der Patienten.<br />
Schlussfolgerung: Hagebuttenpulver (LitoZin) zeigt in bisherigen Studien<br />
eine moderate Wirksamkeit bei Arthrosepatienten.<br />
PODO2 Posterpräsentation: Rheumatoide<br />
Arthritis I<br />
PODO2-1<br />
Integrierte Plattformlösung <strong>für</strong> medizinische Datenbanken in<br />
Patientenbehandlung und Forschung bei rheumatischen Erkrankungen<br />
<strong>–</strong> www.rheuma-scores.de<br />
Gees MM. 1 , Rusch S. 1 , Veit D. 1 , Struck C. 1 , Schuhmacher S. 1 , Peter HH. 2<br />
1 CwebRD, Universitätsklinik Freiburg, 2 Universitätsklinik Freiburg, Abt.<br />
<strong>Rheumatologie</strong> und Klinische ImmunologiE<br />
Die Erfassung und Nutzung von Daten ist im medizinisch-klinischen<br />
Umfeld essentieller Bestandteil ärztlicher wie wissenschaft licher Tätigkeit.<br />
Nicht nur in der Patientenbehandlung (Stichwort „Integrierte<br />
Versorgung“) sondern vor allem auch in der Forschung erhalten<br />
Netzwerke und Verbünde zunehmend höhere Stellenwerte. Ziel ist es,<br />
durch die dynamische, multizentrische Verbindung von Patientenbehandlung<br />
und Forschung Synergien frei zu setzen. Dazu wird technische<br />
Infrastruktur mit speziellen Systemanforderungen benötigt,<br />
vor allem bzgl. Sicherheit, Nutzer-Freundlichkeit, Skalierbarkeit sowie<br />
Finanzierbarkeit. Alle <strong>für</strong> das Arzt-Patienten System relevanten Daten<br />
(bereits vorhanden, bei der Interaktion erfasst, nach der Interaktion<br />
durch Auswertungen erzeugt, durch Dritte zugeliefert) werden in eine<br />
Datenbank-Plattform überführt und stehen dort <strong>für</strong> diverse Nutzer<br />
(vernetzt) zur Verfügung (online).<br />
- Forschung und Wissenschaft<br />
- Medizincontrolling (DRG, OP-Management, Beschaff ung)<br />
- Qualitätsmanagement (GMP, ISO 2001, etc.)<br />
- Gesundheitspolitik und Versorgungsevaluation<br />
- Patienteninformation<br />
- Studien<br />
- Vernetzte Medizin (Telemedizin, Integrierte Versorgung)<br />
- Ausbildung und Studium (Lernsysteme, Modelle)<br />
- Nachsorge (Reha-Maßnahmen, Anforderungen Dienste, Überweisungen)<br />
Wichtige ist die vernetzbare Datenaufb ereitung auf einer möglichst<br />
barriere-armen Plattform (Browser-basiert, Server-Client-Struktur,<br />
User-Role Management), die hohen Sicherheitsanforderungen sowie<br />
guten Skalierbarkeitsbedürfnissen („wachsende Netzwerke“) genügt.<br />
Denkbar ist darüber hinaus die vernetzte Nutzung von in ähnlichen<br />
Systemen bei der Interaktion anfallenden/Verwendeten Daten (online)<br />
zu diversen Zwecken:<br />
- Medizinische Benchmarks bei Behandlungspfaden/Operations-Methoden:<br />
- work-fl ow Optimierung (ggf. online)<br />
- Verbreiterung der Datenbasis <strong>für</strong> Modellrechnungen/Simulationen<br />
- Einführen von automatisierten Sicherheitsbenchmarks („checks“)<br />
- Ggf. online-Hilfestellung (fachlich, Prozess-orientiert)<br />
- Vernetztes Arbeiten (Telemedizin)<br />
PODO2-2<br />
Erfolgreiche Therapie einer Patientin mit progredienter<br />
Rheumatoidarthritis mit Rituximab und Lefl unomid<br />
Knau B., Herold M., Schmidt U.<br />
2. Medizinische Klinik, Helios-Klinikum Erfurt<br />
Wir berichten über eine 51-jährige Patientin mit schwerer seropositiver<br />
Rheumatoidarthritis. Die Diagnose wurde im September 2004<br />
gestellt und die Th erapie mit Prednisolon, Methotrexat und Ibuprofen<br />
begonnen. Nach kurzzeitiger Verbesserung kam es im Oktober<br />
<strong>Zeitschrift</strong> <strong>für</strong> <strong>Rheumatologie</strong> · <strong>Supplement</strong> 1 · 2006 | S27