4-2015
Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement
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Produktion<br />
Laser-Kunststoffschweißen für sichere<br />
Verbindungen<br />
LPKF Laser & Electronics präsentiert eine breite Palette an Lösungen<br />
Sauber, sicher, wirtschaftlich – das Laser-Durchstrahlschweißen<br />
zeigt sich in der Medizintechnik von seiner besten Seite<br />
Das Laser-Kunststoffschweißen<br />
hat sich in der Medizintechnik<br />
längst einen guten Namen<br />
gemacht. Der Laser schweißt Bauteile<br />
ohne mechanischen Stress,<br />
reduziert die Kosten für die Bauteilaufnahmen<br />
drastisch und steht<br />
für einen besonders sicheren Prozess.<br />
Dabei dringt der Laserstrahl<br />
durch den oberen, lasertransparenten<br />
Fügepartner und schmilzt<br />
die Schweißnaht im unteren Bauteil.<br />
Ein geringer Anpressdruck<br />
bewirkt einen Wärmetransfer in<br />
das obere Bauteil, so dass die<br />
Schweißnaht auf beiden Seiten<br />
plastifiziert. Bei geschickter<br />
Prozessauslegung werden nach<br />
dem Abkühlen Schweißfaktoren<br />
nahe 1 erzielt.<br />
Die LPKF Laser & Electronics<br />
AG ist mit seinem Geschäftsbereich<br />
Laser Welding seit 2000<br />
mit dieser Technologie vertreten.<br />
Die Lasersysteme beherrschen<br />
zum Beispiel Kontur- und<br />
Quasisimultanschweißen, aber<br />
auch komplexe Fügeverfahren<br />
wie das Schweißen großer Bauteile<br />
in einem zusätzlich aufgebauten<br />
Wärmefeld.<br />
Qualitätssicherung<br />
integriert<br />
Der Laserprozess ist nicht nur<br />
besonders effizient, sondern auch<br />
besonders sicher – eine Kernforderung<br />
in der Medizintechnik.<br />
Eine zuverlässige Aussage über<br />
das Schweißergebnis lässt sich<br />
bereits im Prozess treffen:<br />
• Die Fügewegüberwachung<br />
nutzt einen integrierten Wege-<br />
Sensor: Wenn die Schweißung<br />
nicht erfolgreich ist, unterscheidet<br />
sich das erfasste Zeit-Wege-Diagramm<br />
erkennbar von den qualifizierten<br />
Schweißverläufen. Mit dieser<br />
Technik lassen sich Produkte<br />
auch präzise auf Maß schweißen.<br />
Das LPKF TMG 3 kann Stand-Alone oder integriert in das<br />
Schweißsystem die Materialeigenschaften der Bauteile prüfen<br />
und dem Bediener gegebenenfalls Hinweise auf Abweichungen<br />
geben.<br />
• Bei der Pyrometerkontrolle<br />
detektiert ein Sensor die Wärmeentwicklung<br />
in der Schweißnaht.<br />
Der Temperaturverlauf darf einen<br />
definierten Korridor nicht verlassen,<br />
sonst erhält der Bediener<br />
einen Hinweis.<br />
• Die optische Bauteilkontrolle<br />
erkennt kleinste Verbrennungen<br />
an der Oberfläche, die zum Beispiel<br />
durch Verschmutzungen des<br />
lasertransparenten Bauteils entstehen<br />
können.<br />
Die Bauteilkontrolle im Prozess<br />
erlaubt zuverlässige Aussagen<br />
über das Schweißergebnis. Aber<br />
besser noch: Veränderte Bauteileigenschaften<br />
(z.B. Absorption-<br />
oder Transmissionswerte)<br />
fallen auf und können durch die<br />
Anpassung der Laserparameter<br />
aufgefangen werden. Ein wichtiges<br />
Werkzeug – schon vor der<br />
Schweißung – ist das Transmissionstestgerät<br />
LPKF TMG 3: Es<br />
erfasst die Transmissionsdaten<br />
für den Laserstrahl und hilft dabei,<br />
diese Werkstoffeigenschaften mit<br />
den Vorgaben in der Prozessauslegung<br />
zu vergleichen. So fallen<br />
Fehler in Vorprozessen auf, lassen<br />
sich gezielt analysieren und<br />
abstellen.<br />
Laser-Kunststoffschweißen<br />
in der Praxis<br />
Ein anschauliches Beispiel für<br />
diese Fügetechnologien stellt das<br />
abgebildete Messgerät für Blutzuckerwerte<br />
dar: Die Leiterplatte wird<br />
im Laserabsorbierenden Unterteil<br />
fixiert. Das lasertransparente<br />
(weiße) Oberteil wird eingelegt<br />
und aufgeschweißt, ohne dass<br />
ein Werkzeug mit dem empfindlichen<br />
Inhalt in Berührung kommt.<br />
Das Ergebnis ist eine präzise,<br />
spielfreie Lagerung. Beim Quasisimultanschweißen<br />
überfährt<br />
der Laserstrahl die Schweißkontur<br />
mehrfach hintereinander, bis<br />
84 meditronic-journal 4/<strong>2015</strong>