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4-2015

Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement

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Produktion<br />

Effektiver Korrosionsschutz für die<br />

Elektronik von medizinischen Geräten<br />

Die kompakte Beschichtungsanlage SL-980E<br />

Autor:<br />

Gerd Schulze,<br />

Nordson-Asymtek<br />

Vor nicht allzu langer Zeit wurde<br />

die Schutzlackierung vielfach<br />

noch als relativ exotische Anwendung<br />

betrachtet. Inzwischen hat<br />

sich dieses Verfahren gerade im<br />

Bereich der Medizintechnik mit<br />

gutem Grund als Standard fest<br />

etabliert: gestiegene Qualitätsanforderungen,<br />

höhere Zuverlässigkeit<br />

und immer neue Einsatzbereiche<br />

der elektronischen Schaltungen<br />

lassen sich ohne eine<br />

schützende Beschichtung der<br />

Baugruppen kaum noch realisieren.<br />

Um eine möglichst produktionssichere,<br />

flexible und dennoch<br />

rationelle Anwendung zu ermöglichen,<br />

müssen die für diesen Prozess<br />

spezifischen Rahmenbedingungen<br />

berücksichtigt werden. Die<br />

durch Reparatur, Nacharbeit oder<br />

im schlimmsten Fall durch den<br />

Ausfall von fehlerhaft beschichteten<br />

Baugruppen verursachten<br />

Kosten können enorm sein. Aus<br />

diesem Grund ist es von großer<br />

Bedeutung die zur Verfügung stehenden<br />

Technologien eingehend<br />

zu prüfen, denn das am besten<br />

geeignete Verfahren kann die<br />

laufenden Kosten deutlich reduzieren,<br />

eine höhere Produktionssicherheit<br />

bieten und ganz erheblich<br />

zur Qualitätsverbesserung<br />

beitragen.<br />

Höhere Zuverlässigkeit<br />

durch Beschichtung<br />

Die immer weiter fortschreitende<br />

Miniaturisierung erfordert<br />

zwangsläufig eine höhere<br />

Packungsdichte der bestückten<br />

Leiterplatte. Dadurch ergeben<br />

sich geringere Abstände zwischen<br />

den Bauteilen, Leiterbahnen und<br />

den Potentialen, wodurch die Baugruppe<br />

insgesamt wesentlich empfindlicher<br />

gegenüber äußeren Einflüssen<br />

reagieren kann. Fehlfunktionen<br />

oder Ausfälle können die<br />

direkte Folge der Miniaturisierung<br />

sein. Durch die Beschichtung mit<br />

Schutzlacken kann die Zuverlässigkeit<br />

verbessert und ein vorzeitiger<br />

Ausfall durch Feuchtigkeit,<br />

Betauung, Migration und Verunreinigungen<br />

wirkungsvoll verhindert<br />

werden. Eine praxisgerechte<br />

Anwendung ist allerdings<br />

nicht ganz einfach zu erreichen,<br />

denn in den meisten Fällen ist es<br />

erforderlich neben gleichmäßigen<br />

Schichtstärken und reproduzierbaren<br />

Beschichtungsergebnissen<br />

auch einen selektiven Lackauftrag<br />

zu ermöglichen. Kontaktbereiche,<br />

Steckerleisten oder mechanische<br />

Bauteile dürfen nicht vom Schutzlack<br />

benetzt werden, da ansonsten<br />

deren Funktion negativ beeinflusst<br />

werden würde. Mit konventionellen<br />

Verfahren wie beispielsweise Tauchen<br />

oder luftunterstütztem Sprühen<br />

können diese Anforderungen<br />

nicht oder nur unzureichend erfüllt<br />

werden. Um die aktuellen Anforderungen<br />

der Medizintechnik zu<br />

berücksichtigen, hat Asymtek die<br />

Spectrum Beschichtungsanlage<br />

für exakt diese Anwendung entwickelt,<br />

um einen möglichst produktionssicheren<br />

und rationellen<br />

Einsatz in der normalen Produktionsumgebung<br />

zu ermöglichen.<br />

Die maßgeschneiderte<br />

Systemlösung für<br />

diese besondere<br />

Aufgabenstellung<br />

Die kompakte Beschichtungsanlage<br />

beinhaltet folgende, exakt<br />

aufeinander abgestimmte Komponenten:<br />

• Leistungsfähiger Roboter<br />

• SelectCoat Beschichtungskopf<br />

• PreciseCoat Jet-Ventil<br />

• Beheizte, zirkulierende Lackversorgung<br />

• Kamerasystem mit Bildverarbeitung<br />

• Integrierte Systemsteuerungen<br />

• EasyCoat Software mit funktioneller<br />

Offline-Programmierung<br />

• Prozessregelungen und Überwachung<br />

• Datenerfassung für Traceability<br />

Das patentierte SelectCoat-<br />

Verfahren erlaubt dem Anwender<br />

den gesamten Beschichtungsprozess<br />

in höchster Qualität<br />

und Präzision innerhalb der<br />

normalen Fertigungsumgebung<br />

durchzuführen. Die hohe Verfahrgeschwindigkeit<br />

und Positioniergenauigkeit<br />

des Roboters ermöglicht<br />

einen wesentlich höheren<br />

Durchsatz und eine äußerst rationelle<br />

Fertigung. Die Anlage kann<br />

als eigenständige Fertigungsinsel,<br />

oder aber komplett verkettet mit<br />

zusätzlichem Handling, Lacktrocknung<br />

und automatischer optischer<br />

Inspektion in einer vollautomatischen<br />

Produktionslinie betrieben<br />

werden.<br />

94 meditronic-journal 4/<strong>2015</strong>

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