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4-2015

Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement

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dies mit einer Kontur Genauigkeit<br />

von ±1 µm möglich.<br />

Die Faserlaser arbeiten meist<br />

im infraroten Spektralbereich IR<br />

von typischerweise 1070 nm und<br />

mit Leistungen von 50 bis 100 W.<br />

Als FEMTO Laser bietet swisstec<br />

neu Laser mit 5 – 20 W Leistung<br />

und im Wellenlängenbereich von<br />

Infrarotbereich IR sowie auch VS<br />

und UV an. Die Pulsrate liegt im<br />

Bereich von 400 fs, die Repetitionsrate<br />

ist von 1 bis 500 kHz frei<br />

programmierbar und die max. Puls<br />

Energy beträgt max. 100 yJ. Je<br />

nach Material, Dimensionen und<br />

Design werden dabei Schnitt -<br />

breiten von 10 bis 50 µm und<br />

darunter erzielt.<br />

In der Systemlösung ›Multi<br />

Flexi Tube‹ (MFT), die für das<br />

Schneiden von Rohren für beispielsweise<br />

Nadeln, Kanülen und<br />

Stents konzipiert ist, wird das<br />

Rohr mit einer mit Linear Motoren<br />

betriebenen X-Achse hori - zontal<br />

bewegt (Bild 3). Gleichzeitig<br />

dreht die hochdynamische<br />

A-Achse (Rundachse mit 1500<br />

bzw. 6000 u/min.) das in hochpräzisen<br />

Führungen gelagerte Rohr.<br />

Bei Anwendungen für Stents bleibt<br />

also der Laserkopf auf seiner Position<br />

= Zentrum Schnitt (Bild 8). Nur<br />

für Anwendungen, bei denen ein<br />

Offset-Schnitt (Schnitt zeigt nicht<br />

zum Zentrum - Bild 9) gewünscht<br />

ist, werden zwei zusätzliche, voll<br />

NC-gesteuerte Achsen angeboten,<br />

die den Laserkopf auch horizontal<br />

und / oder vertikal bewegen. Mit<br />

dieser Maschinenauslegung lässt<br />

sich die vertikale Achse mit dem<br />

Laserspot hochdynamisch zum<br />

Rohrradius nachführen und somit<br />

zu jedem Zeitpunkt ein optimaler<br />

Schnitt zur Materialdicke erzielen.<br />

Ein besonderes Highlight der<br />

MFT-Baureihe von swisstec ist<br />

die leicht zu bedienende Funktion<br />

des Nassschneidens / WET cutting,<br />

bei dem das Rohr mit Wasser<br />

gespült wird. Der Vorteil hierbei<br />

ist nicht nur der Kühleffekt, sondern<br />

auch der Schutz der gegenüberliegenden<br />

Wand (Beschädigung<br />

durch den Laserstrahl).<br />

Meist wird fürs Laserschneiden<br />

ein an das Material angepasstes<br />

Bild 4: Komponente für ein<br />

Endoskop: Rohrförmige<br />

Bauteile auch größeren<br />

Durchmessers können auf<br />

einer MFT hergestellt werden.<br />

Die max. Schneidlänge in<br />

einer Aufspannung kann bis<br />

1000 mm betragen.<br />

Bild 5: Polymer-Stent im<br />

swisstec Design: Zukünftig<br />

werden viele Stents<br />

aus bioresorbierbaren<br />

Materialien bestehen.<br />

Dieses Exemplar wurde<br />

mit einem Pico Laser im<br />

UV-Wellenlängenbereich<br />

geschnitten<br />

Prozessgas wie Argon, Stickstoff<br />

oder Sauerstoff verwendet. So<br />

sind Schnittgeschwindigkeiten<br />

von über 3000 mm/min und dies<br />

bei einer Konturgenauigkeit von<br />

± 1 µm möglich.<br />

Entwicklung von<br />

Prototypen und<br />

Massenproduktion<br />

Sobald das Design eines Stents<br />

festgelegt ist, kann dieses von der<br />

2D/3D-Zeichnung einfach mittels<br />

CAM-Programm in einen NC-<br />

Code (ISO / DIN 66025 mit Unterprogramm<br />

Technologie) umgewandelt<br />

werden. Dieser steuert den<br />

Bild 6: Schneidflanke eines mittels FEMTO Laser<br />

geschnittenen Nitinol Rohrs unter 200-facher Vergrößerung:<br />

Solch saubere Schnittflächen ohne Grat und Schlacke<br />

vermindern die teure Nachbearbeitungszeit drastisch.<br />

Laut Kundeninformationen können die Kosten für die<br />

Nachbearbeitung der Teile bis ca. 70 – 80% reduzieren. Das<br />

gleiche gilt mehr oder weniger auch für die Durchlaufzeit der<br />

verschiedenen Nachbearbeitungsschritte.<br />

Bild 7: Reinigungsprozess entfällt: Kante eines Titanbauteils,<br />

geschnitten mit einem FEMTO Laser<br />

Schneideprozess mit allen Parametern<br />

wie Schnittgeschwindigkeit,<br />

Gasdruck und Wasserdurchfluss.<br />

Im NC Programm befinden<br />

sich sämtliche Maschinen und<br />

Prozessparameter, welche für<br />

das zu bearbeitende Teil benötigt<br />

werden. Diese Parameter können<br />

je nach Operator-Zugangsstufe,<br />

leicht modifiziert werden.<br />

Sämtliche Parameter sind auf der<br />

neuen Benutzeroberfläche swiss<br />

NC des Bedienterminals in verschiedenen<br />

Windows graphisch<br />

ersichtlich. Als Betriebssysteme<br />

für die swisstec CNC-Steuerung<br />

werden WIN XP bis WIN10 angeboten.<br />

Sämtliche Prozessparameter<br />

und Maschinenfunktionen lassen<br />

sich auch durch eine optionale<br />

FDA konforme Schnittstellen<br />

Software via LAN auf einen<br />

externen Server für die Produktions-<br />

Überwachung / Steuerung<br />

übertragen. Für den FIRST Level<br />

Service bietet swisstec micromachining<br />

ag die moderne Möglichkeit<br />

von Fernwirken / Fernwartung<br />

der Maschine / Anlage via Internet<br />

an. Aufgrund ihrer Kompaktheit<br />

– die kleinste Ausführung<br />

„MFT 80“ mit einer Schnittlänge<br />

von max. 150 mm kommt gerade<br />

auf einen Platzbedarf von 0,8 x<br />

meditronic-journal 4/<strong>2015</strong><br />

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