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Untersuchungen zur Analytik und zum Einfluss technologischer ...

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Zusammenfassung 97<br />

Entwicklung einer Quantifizierungsmethode für Penicilline, unter Einsatz einer<br />

innovativen „wall jet“-Messzelle, <strong>zur</strong> elektrochemischen Detektion verwendet.<br />

Das Penicillin Nafcillin ist im April 2001 für die intramammäre Anwendung in der<br />

Veterinärmedizin bei Rindern mit einer Höchstmenge von 30 µg/kg in Milch zugelassen<br />

worden. Daher wurde eine einfache <strong>und</strong> schnelle HPLC-Methode <strong>zur</strong> Bestimmung von<br />

Nafcillin neben den Isoxazolylpenicillinen Cloxacillin, Oxacillin <strong>und</strong> Dicloxacillin in Milch<br />

entwickelt <strong>und</strong> validiert. In die <strong>Analytik</strong> wurde zusätzlich Flucloxacillin, ein in der<br />

Humanmedizin in den letzten Jahren <strong>zur</strong> Behandlung von Brustentzündungen<br />

eingesetztes Isoxazolylpenicillin, integriert. Das Verfahren könnte somit auch für<br />

Studien zu Flucloxacillin in Humanmilch eingesetzt werden.<br />

Die Codex Alimentarius Kommission der FAO <strong>und</strong> der WHO der Vereinten Nationen<br />

hat in ihrem Bericht aus dem Jahre 2001 festgestellt, dass die Verarbeitung von<br />

Nahrungsmitteln <strong>Einfluss</strong> auf Tierarzneimittelrückstände haben kann, der bisher kaum<br />

untersucht worden sei. Am Beispiel der Joghurtherstellung wurde gezeigt, wie<br />

Penicilline einerseits auf die Fermentation <strong>Einfluss</strong> nehmen <strong>und</strong> andererseits, welche<br />

Veränderungen die Penicillinrückstände während des Herstellungsprozesses erfahren.<br />

Dazu wurde Milch mit Cloxacillin <strong>und</strong> Benzylpenicillin versetzt, so dass<br />

Rückstandskonzentrationen im Bereich der Höchstmengen resultierten. Mit dieser<br />

Milch wurde dann der üblichen industriellen Praxis folgend Joghurt unter<br />

Laborbedingungen hergestellt. Zu einer Abnahme von Penicillinen kommt es durch den<br />

Faktor Temperatur bei der Heißhaltephase (90 °C, 15 min) der Milch vor der Zugabe<br />

der Joghurtkulturen, durch die Starterkulturen <strong>und</strong> durch den Säureeinfluss aufgr<strong>und</strong><br />

der bakteriellen Milchsäureproduktion.<br />

Durch den technologischen Herstellungsprozess bei Joghurtprodukten wird die<br />

Reduzierung von Penicillinrückständen in Milch unter die gesetzliche Höchstmenge,<br />

wenngleich auch im Umfang eingeschränkt, bei niedrigen Ausgangskonzentrationen,<br />

ermöglicht. Innerhalb der EU ist diese Reduktion im Gegensatz <strong>zur</strong> internationalen<br />

Gesetzgebung (Codex Alimentarius) jedoch nicht erlaubt. Für die Milchindustrie würde<br />

der Herstellungsprozess mit Penicillinrückständen in der Milch zu technologischen <strong>und</strong><br />

finanziellen Nachteilen führen, da eine Fermentationsverzögerung <strong>und</strong> schlechte<br />

Textureigenschaften zu erwarten wären.

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