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Untersuchungen zur Analytik und zum Einfluss technologischer ...

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90 Diskussion<br />

diesem Artikel wird frisch gemolkene Milch (Rohmilch) untersucht, nicht wie in der<br />

eigenen Arbeit gelagerte oder verarbeitete.<br />

Beide <strong>Untersuchungen</strong> zeigen, dass das Allergierisiko für den Verbraucher gering ist.<br />

Die eigenen Versuche konnten zeigen, dass sich bei der Verarbeitung von Milch<br />

verschiedene Abbauprodukte bilden <strong>und</strong> Anteile des Penicillin G an Proteine binden,<br />

dass intaktes Penicillin G jedoch immer im Überschuss vorliegt. Da der größte Teil des<br />

applizierten Wirkstoffs über die Milch <strong>und</strong> den Urin (Punkt 1.2.4) wieder ausgeschieden<br />

wird, ist ein Allergierisiko nur bei nicht Einhalten der vorgeschriebenen Wartezeit für<br />

das jeweilige Präparat, z.B. bei „Ab-Hof-Milch“ aufgr<strong>und</strong> des fehlenden<br />

Verdünnungseffektes, zu erwarten.<br />

Eine Reduktion von Penicillinrückständen in Milch unter den gesetzlich<br />

vorgeschriebenen Höchstwert mit Hilfe der beschriebenen technologischen Prozesse<br />

ist prinzipiell möglich. Durch den Fermentationsprozess kann bspw. der Penicillin G -<br />

Gehalt unter den nach Codex Alimentarius festgelegten MRL-Wert von 4 µg/kg [Codex<br />

Alimentarius, 1995] gesenkt werden. Für die Milchindustrie würde dies jedoch zu<br />

technologischen <strong>und</strong> finanziellen Nachteilen führen, da eine Fermentationsverzögerung<br />

die Folge wäre. Ebenso sind zusätzliche Probleme wie schlechte Textureigenschaften<br />

zu erwarten. In afrikanischen Ländern mit wenig Milchproduktion, kann diese<br />

technologische Reduktion, auch aufgr<strong>und</strong> der fehlenden Verdünnungsmöglichkeit,<br />

durchaus sinnvoll sein, wobei eine geringe Penicillinkonzentration in der Milch bekannt<br />

sein muss. Innerhalb der EU ist die Verwendung penicillinhaltiger Milch nicht<br />

zugelassen (Punkt 3.4.1).<br />

3.4.4 Entstehung von Abbauprodukten von Penicillinrückständen in<br />

Milch durch technologische Prozesse<br />

Die Codex Alimentarius Kommission hat, wie bereits beschrieben, die Untersuchung<br />

<strong>zur</strong> Veränderung der Tierarzneimittelrückstände in Milch angemahnt. Für die Penicilline<br />

sind aus der Literatur die Reaktionswege gegenüber nucleophilem <strong>und</strong> elektrophilem<br />

Angriff (Punkt 1.2.2.3), die Reaktionen mit Proteinen (Punkt 1.2.6) sowie die<br />

Reaktionen zu Dimeren <strong>und</strong> Polymeren (Punkt 1.2.7) bekannt. Es wurden also

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