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Untersuchungen zur Analytik und zum Einfluss technologischer ...

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56 Experimenteller Teil<br />

2.4 <strong>Einfluss</strong> von technologischen Prozessen auf<br />

Penicillinrückstände in Milch <strong>und</strong> Joghurt<br />

2.4.1 Stabilität von Oxacillin, Cloxacillin, Dicloxacillin <strong>und</strong> Nafcillin<br />

bei Erhitzung in Milch<br />

Bei der Verarbeitung von Milch werden verschiedene Erhitzungsverfahren angewandt.<br />

Auch bei der Joghurtproduktion ist eine Erhitzung der Milch vorgesehen, jedoch mit<br />

längeren Zeiten als bei den sonstigen Kurzzeiterhitzungen. Die Milch wird in vielen<br />

Betrieben für 15 Minuten bei 90 °C gehalten, um die Molkenproteine zu denaturieren,<br />

was sich auf die spätere Textur des Joghurts positiv auswirkt. Diese Erhitzung der<br />

Milch wirkt sich auch auf evtl. vorhandene Penicillinrückstände aus. In einem Versuch<br />

wurden die Unterschiede beim Abbau von Cloxacillin, Oxacillin, Dicloxacillin <strong>und</strong><br />

Nafcillin in Milch sowie in wässrigen Lösungen untersucht. Hierzu wurden 20 ml<br />

fassende Messkolben mit dotierter Milch bzw. Standardlösung 15 Minuten in ein<br />

Wasserbad von 90 °C getaucht; nach zügigem Abkühlen wurde die Konzentration an<br />

noch intaktem Penicillin per HPLC (Punkt 5.2) bestimmt. Die Dotierungen lagen in<br />

einem Bereich von 30-6.000 µg/kg. Der obere Bereich orientierte sich daran, dass in<br />

einzelnen Gemolken diese Konzentrationen in der Praxis durchaus vorkommen<br />

können. In Milch aus Molkereien sind selbst bei Eintrag kontaminierter Milch durch die<br />

Verdünnung mit nicht-kontaminierter Milch messbare Rückstände eher<br />

unwahrscheinlich. Der Abbau sollte abhängig von der Konzentration untersucht <strong>und</strong><br />

charakterisiert werden. Tabelle 14 zeigt die verbleibenden Konzentrationen für die<br />

Penicilline in den bearbeiteten Lösungen.<br />

Die Tabelle zeigt einen unterschiedlichen Abbau der Penicilline je nach Matrix. In Milch<br />

wird im Vergleich zu einer rein wässrigen Lösung vor allem bei niedrigen<br />

Konzentrationen ein protektiver Effekt deutlich. Bei höheren Konzentrationen ist er<br />

prozentual weniger ausgeprägt, wenngleich die absolut abgebauten Mengen<br />

zwangsläufig höher sind. Der Abbau der Penicilline ist sowohl in Wasser als auch in<br />

der Milch konzentrationsabhängig.<br />

Abbildung 29 zeigt den protektiven Effekt am Beispiel des Nafcillins.

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