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Untersuchungen zur Analytik und zum Einfluss technologischer ...

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Theoretischer Teil 13<br />

Auch Verunreinigungen der Arzneimittel sind Sensibilisatoren. Sie können Allergien<br />

hervorrufen. Als Verunreinigungen bezeichnet man in diesem Zusammenhang<br />

niedermolekulare Chemikalien, die mit Proteinen reagieren, Polymerisationsprodukte<br />

des Arzneimittels, z.B. Penicillinpolymere, durch chemische Reaktionen mit sich selbst<br />

oder Hilfsstoffen sowie durch Zusätze oder Verunreinigungen entstandene Allergene<br />

[B<strong>und</strong>gaard, 1983; Jäger <strong>und</strong> Ambrosius, 1989].<br />

Penicilline <strong>und</strong> Penicillinpolymere können mit Kohlenhydraten (z.B. Lactose aus der<br />

Milch) reagieren, daraus kann ebenfalls ein allergenes Potential entstehen<br />

(Kohlenhydrat-Penicilloyl-Konjugat) [Schneider <strong>und</strong> de Weck, 1967; Molinari et al.,<br />

1973; B<strong>und</strong>gaard <strong>und</strong> Larsen, 1978].<br />

Durch die enzymatische Herstellungsweise der Penicilline finden sich Protein-<br />

Penicilloyl-Derivate im semisynthetischen Produkt [Batchelor et al.,1967; Butcher <strong>und</strong><br />

Stewart, 1970].<br />

1.2.6 Reaktion mit Proteinen<br />

Zwischen Proteinen <strong>und</strong> Penicillin bzw. -derivaten bilden sich adsorptive <strong>und</strong> kovalente<br />

Bindungen aus [B<strong>und</strong>gaard, 1983; Markovich et al., 1977]. Als adsorptiven Bindungen<br />

bilden sich über hydrophobe Wechselwirkungen micellartige Strukturen der Penicilline<br />

[Taboada et al., 2000a; Ruso et al., 2001]. Auch kovalente Bindungsstellen werden in<br />

der Literatur näher beschrieben [DiPiro et al., 1993; LaFaye <strong>und</strong> Lapresle, 1988; Yvon<br />

et al., 1990]. Zwischen 50 <strong>und</strong> 95 % von Penicillin G bzw. Cloxacillin binden in<br />

Versuchen an Plasma- (oder Serum-) Protein von Kühen bzw. Menschen [Baggot,<br />

1977]. Bei dieser Bindung öffnet sich der β-Lactam-Ring, wobei ein Teil der Bindungen<br />

über die Amino-Gruppe des Lysins reagieren; dies ist auch die bestimmende Größe für<br />

die Antigen-Antikörper-Reaktion [Weltzien <strong>und</strong> Padovan, 1998] <strong>und</strong> spielt eine Rolle in<br />

75 % der IgE vermittelten allergischen Reaktionen [Sullivan, 1993]. Durch die<br />

kovalente Bindung von β-Lactamen an Aminogruppen sind die Penicilline<br />

immunogener als andere Antibiotika wie z.B. wenig reaktive Sulfonamide [Batchelor et<br />

al., 1965; Park et al., 1987]. Andere Bindungen zwischen Penicillin <strong>und</strong> Proteinen<br />

entstehen durch Abbauprodukte des Penicillins wie Penicillensäure oder<br />

Penicillosäure, die Disulfidbrücken mit SH-Gruppen vom Cystein ausbilden. Die<br />

Reaktion zwischen Penicillin <strong>und</strong> Protein erfolgt schneller <strong>und</strong> weitgehender im<br />

alkalischen als im physiologischen pH-Bereich [Kitteringham et al., 1987]. Die

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