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Untersuchungen zur Analytik und zum Einfluss technologischer ...

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30 Theoretischer Teil<br />

Die Wirkung der Antibiotika auf die Starterkulturen ist konzentrationsabhängig. Bei<br />

Rückstandsmengen am MRL-Wert verzögert sich die Koagulation zunächst nur. Bei<br />

höheren Antibiotikakonzentrationen findet kein Wachstum mehr statt [Kondratenko et<br />

al., 1978]. Je nach Penicillin kann bei niedrigen Konzentrationen noch eine Zunahme<br />

der Kokken <strong>und</strong> ein Längenwachstum der Stäbchen beobachtet werden, jedoch<br />

verzögert sich die Säurebildung <strong>und</strong> die Koagulation. Ab Konzentrationen von ca.<br />

4 µg/kg verformen sich die Kokken <strong>und</strong> die Stäbchen bilden Hohlräume aus. Oberhalb<br />

von 120 µg/kg findet kein Wachstum mehr statt [Kondratenko et al., 1978]. Bei<br />

Cloxacillin zeigen sich erst bei höheren Konzentrationen Wirkungen. Auch der <strong>Einfluss</strong><br />

auf die Kulturen ist unterschiedlich. Streptococcus salivarius subsp. thermophilus<br />

reagiert gegenüber Penicillin G empfindlicher (ab ca. 2 µg/kg) als Lactobacillus<br />

delbrueckii subsp. bulgaricus (ab ca. 26 µg/kg), bei den Isoxazolylpenicillinen sind die<br />

Unterschiede zwischen den Kulturen geringer.<br />

Schon längere Zeit wurde vermutet, dass einige Milchsäurebakterien auch selbst<br />

befähigt sind, antibiotisch wirksame Stoffwechselprodukte zu bilden [Emanuiloff, 1956;<br />

Yazicioglu <strong>und</strong> Yilmaz, 1966]. In der neueren Literatur wurden vielfach<br />

Milchsäurebakterienstämme isoliert <strong>und</strong> auf ihre Fähigkeit <strong>zur</strong> Produktion von<br />

Antibiotika getestet. So wurde schon Anfang der siebziger Jahre eine antibakterielle<br />

Aktivität in einer Mischung aus Streptococcus salivarius subsp. thermophilus <strong>und</strong><br />

Lactobacillus delbrueckii subsp. bulgaricus festgestellt [Singh et al. 1973]. Letztere<br />

Species zeigt eine größere antibakterielle Aktivität. Die Ursache liegt <strong>zum</strong>eist in<br />

antibakteriell wirksamen Peptiden, die das Wachstum des Produzenten aber nicht<br />

beeinflussen. In der jüngsten Literatur sind folgende Bacteriocine detailliert untersucht<br />

worden: Streptococcus salivarius subsp. thermophilus [Aktypis et al., 1998; De Vuyst<br />

<strong>und</strong> Vandamme, 1994; De Vuyst, 1994; Ivanova et al., 1998; Pulusani et al., 1979;<br />

Villani et al., 1995; Ward <strong>und</strong> Somkuti, 1995] Lactobacillus delbrueckii subsp.<br />

bulgaricus [Abdel-Bae et al., 1987; Shahani et al., 1976; Balasubramanyam <strong>und</strong><br />

Varadaraj, 1998] <strong>und</strong> andere Milchsäurebakterien wie Lactobacillus lactis subsp.<br />

cremoris oder Lactobacillus acidophilus [Barefoot <strong>und</strong> Nettles, 1993; Bogovic-Matijasic<br />

et al., 1998; Dave <strong>und</strong> Shah, 1997; Huot et al., 1996; Oh et al., 2000; Sánchez et al.,<br />

2000; Sablon et al., 2000].

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