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Drucksache 15/5028 – 114 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode<br />
jungenspezifische Maßnahmen besonders gefördert und durch die Programmbegleitung<br />
evaluiert.<br />
Allgemein ist bei der Betrachtung der Projektaktivitäten im Bereich dieses Förderschwerpunkts<br />
eine deutliche Professionalisierung der Arbeit festzustellen,<br />
welche nicht zuletzt auch auf die Erarbeitung gemeinsamer Standards für die<br />
Arbeit in interkulturellen und interreligiösen Projekten im Rahmen des Modellprogramms<br />
entimon zurückzuführen ist.<br />
XI. Jugend und Migration<br />
Nach Ansicht der Bundesregierung muss den Ursachen der Abwanderung von<br />
Jugendlichen im Alter von 18 bis 25 Jahren aus den neuen in die alten Bundesländer<br />
entgegengetreten werden, weil ansonsten in den neuen Bundesländern<br />
massive ökonomische und soziale Probleme auftreten werden. Da vor allem<br />
junge Frauen in den Westen ziehen, droht den neuen Bundesländern langfristig<br />
eine Abwärtsspirale aus Abwanderung, Geburtenrückgang sowie Mangel an<br />
qualifiziertem Personal. Mit der Bundesinitiative „wir … hier und jetzt“<br />
ergänzt die Bundesregierung ihre arbeitsmarkt- und bildungspolitischen Aktivitäten<br />
um die Förderung weiterer Faktoren, die eine selbstbewusste und positive<br />
Grundeinstellung junger Menschen in den neuen Bundesländern bewirken soll.<br />
145. Ist der Bundesregierung bekannt, ob sich grundsätzlich Erfolge bzw.<br />
Effekte des zweijährigen Programms „Jugend bleibt“ feststellen lassen?<br />
Die Bundesregierung geht davon aus, dass hier die Bundesinitiative „wir …<br />
hier und jetzt“ gemeint ist. Mit der Bundesinitiative „wir … hier und jetzt“ ergänzt<br />
die Bundesregierung ihre arbeitsmarkt- und bildungspolitischen Aktivitäten<br />
um die Förderung weiterer Faktoren, die eine selbstbewusste und positive<br />
Grundeinstellung junger Menschen in den neuen Bundesländern bewirken sollen.<br />
Im Verbund mit bereits erfolgreich arbeitenden Bundesprogrammen wie<br />
„Die soziale Stadt“, „Regiokom“, „TeamArbeit für Deutschland“ und „Lokales<br />
Kapital für soziale Zwecke“ will „wir … hier und jetzt“ ostdeutschen Jugendlichen<br />
Perspektiven und Möglichkeiten in ihrer Heimat aufzeigen und Mut<br />
machen für mehr Eigeninitiative. Das Programm wurde unter Einbeziehung<br />
lokaler Akteure – Kommunen, Jugendhilfe, Schule, Arbeitsämter, Kirchen und<br />
Vereine, lokaler Wirtschaft und anderen – umgesetzt. Die Bundesinitiative<br />
wurde von Politikerinnen und Politikern aller Parteien unterstützt wie z. B. Ministerin<br />
Helma Orosz, Minister Prof. Dr. Jens Goebel, Minister Prof. Dr. Wolfgang<br />
Methling, Parlamentarische Staatssekretärin Iris Gleicke sowie vielen<br />
Staatssekretären und Abgeordneten. Große Zustimmung kam darüber hinaus<br />
von den Landesbischöfen Herman Beste und Dr. Christoph Kähler sowie von<br />
Ministerpräsident a. D. Dr. Lothar Späth.<br />
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hatte die<br />
Bundesinitiative „wir … hier und jetzt“ im September 2003 mit Wettbewerbsund<br />
Programmausschreibungen in den vier Handlungsfeldern Arbeit, Sinn,<br />
Heimatverbundenheit und Perspektive gestartet. Sie verfügte insgesamt über<br />
eine Laufzeit von 16 Monaten. Erfolge zeigen sich in der großen Akzeptanz der<br />
angebotenen Maßnahmen in den Ländern und in einer positiven Medienpräsenz.<br />
Innerhalb kürzester Zeit wurden 416 Projekte initiiert und gefördert, in<br />
denen vor Ort Aktivitäten entwickelt wurden, die geeignet sind, das eigene Umfeld<br />
zu erobern, regionale Verbundenheit zu entwickeln und darüber hinaus<br />
Perspektiven zum Bleiben aufzuzeigen. Die vorliegenden Projektergebnisse<br />
weisen hohe kreative Potenziale und ein starkes Engagement der beteiligten<br />
jungen Menschen nach. In zahlreichen Projekten hat die Bundesinitiative eine<br />
identitätsstiftende Wirkung gehabt. Die Bundesinitiative hat Entwicklungen