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Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 71 – Drucksache 15/5028<br />
nisse (aus jüngerer Zeit) vor. Gleichwohl gibt es Hinweise, dass zum Beispiel<br />
die Entwicklung im Bankenbereich zur Verunsicherung von ausbildungsinteressierten<br />
Studienberechtigten beiträgt, deren Entscheidung für eine duale Ausbildung<br />
in der Vergangenheit insbesondere von Aspekten der beruflichen<br />
Sicherheit beeinflusst war. Trotzdem fällt es der Branche jetzt teilweise schwer,<br />
geeignete Bewerberinnen und Bewerber zu finden. So ging – den strukturellen<br />
Prozessen der Branche und erheblichen Personalreduktionen folgend – das<br />
Ausbildungsplatzangebot seit 1992 auf nur mehr die Hälfte des ursprünglichen<br />
Angebots zurück.<br />
Es fällt schwer, geeignete Bewerberinnen und Bewerber zu finden, da frühere<br />
Vorteile (und Berufswahlkriterien) wie hohe Sicherheit vor dem Hintergrund<br />
der Branchenentwicklung nicht mehr gewährleistet scheinen. Der Entwicklung<br />
im Bankensektor steht aber der dynamische Prozess der Schaffung neuer und<br />
modernisierter Berufe seit 1998 entgegen, die häufig interessante Berufs- und<br />
Karriereperspektiven (neue Medien-/IT-Berufe etc.) eröffnen und somit gerade<br />
auch für potenzielle Bewerbende mit Studierneigung von hohem Interesse sind.<br />
85. Wie hat sich in den vergangenen fünf Jahren die Zahl der Studienbewerber<br />
entwickelt, die bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen<br />
können?<br />
Wie hat sich in diesem Zusammenhang das Durchschnittsalter der Studienbewerber<br />
entwickelt?<br />
Wie lange sind Jugendliche mit abgeschlossener Berufsausbildung durchschnittlich<br />
berufstätig, bevor sie eine akademische Ausbildung beginnen?<br />
Hinsichtlich der Studienbewerberinnen und -bewerber mit abgeschlossener<br />
Berufsausbildung liegen der Bundesregierung keine Informationen vor. Aus den<br />
– in Abständen von drei Jahren durchgeführten – Studienanfängerbefragungen<br />
des Hochschul-Informations-Systems wird ersichtlich, dass sich der seit Mitte<br />
der neunziger Jahre abzeichnende Abwärtstrend des Anteils der Studienanfängerinnen<br />
und -anfänger, die vor Studienaufnahme bereits eine Berufsausbildung<br />
abgeschlossen haben, bis 2003 fortgesetzt hat. Eine erste Vorauswertung<br />
der Studienanfängerbefragung 2003/2004 verzeichnet allerdings einen geringen<br />
Anstieg der Studienanfängerinnen und -anfänger mit abgeschlossener Berufsausbildung.<br />
Die „17. Sozialerhebung zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Studierenden<br />
in der Bundesrepublik Deutschland 2003“ zeigt, dass die Wartezeit bis zur<br />
Studienaufnahme stark von einer eventuellen Berufsausbildung vor dem Studium<br />
abhängt. Die mittlere Verzögerungsdauer beträgt bei Studierenden, die ihr<br />
Studium verzögert aufnehmen und keine Berufsausbildung vor der Studienaufnahme<br />
absolvieren, rd. 10 Monate. Bei Studierenden, die vor Erlangen der<br />
Hochschulreife einen Beruf erlernt haben, steigt diese Verzögerungsdauer auf<br />
rd. 15 Monate. Der Bundesregierung liegen keine Erkenntnisse darüber vor,<br />
wie lange Jugendliche mit abgeschlossener Berufsausbildung durchschnittlich<br />
berufstätig sind, bevor sie eine akademische Ausbildung beginnen.<br />
86. Welche Studienabbrecherquote weisen Studierende mit und ohne abgeschlossener<br />
Berufsausbildung auf (prozentual und absolut)?<br />
Konkrete Vergleichszahlen zur Studienabbrecherquote von Studierenden mit<br />
und ohne abgeschlossener Berufsausbildung liegen der Bundesregierung nicht<br />
vor (siehe auch <strong>Antwort</strong> auf Frage 75). Gleichwohl zeigen die Ergebnisse zu<br />
den Bedingungsfaktoren des Studienabbruchs aus einer Analyse (Daten des<br />
Jahres 2002) der Hochschul-Informations-System-Studie „Ursachen des Stu-