Antwort
Antwort
Antwort
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Drucksache 15/5028 – 14 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode<br />
Die Bundesregierung begrüßt die Entwicklung zunehmender Freizeitgestaltung<br />
in Jugendverbänden insbesondere in den neuen Bundesländern und führt diesen<br />
Zuwachs auf die gezielte Förderung der Jugendverbandsstrukturen und Jugend<br />
in den neuen Bundesländern zurück, die erst mit der Vereinigung der beiden<br />
deutschen Staaten begonnen wurde.<br />
Seit Beginn der neunziger Jahre gibt es in den neuen und den alten Bundesländern<br />
deutliche Veränderungen hinsichtlich der Auswahl der Verbände und Organisationen.<br />
Neben einer durchgehend hohen Mitgliedschaft in Sportvereinen<br />
im gesamten Bundesgebiet (rd. 62 Prozent), hat sich die Mitgliedschaft in den<br />
alten Bundesländern dahin gehend verändert, dass kirchliche Organisationen<br />
seit 1993 mit 19 Prozent und 12 Prozent in 2003 deutlich an Beliebtheit verloren<br />
haben. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk, sowie Musikvereine haben<br />
seit 1993 einen leichten Anstieg von 6 Prozent auf 8 Prozent erfahren. In den<br />
neuen Bundesländern kann festgestellt werden, dass die Mitgliedschaft in<br />
kirchlichen Organisationen seit 1993 von 12 Prozent auf 8 Prozent in 2003<br />
gesunken ist, während die Zugehörigkeit zu Feuerwehr und Technischen Hilfswerk<br />
mit 6 Prozent in 1993 und 8 Prozent in 2003 an Beliebtheit zugenommen<br />
hat. Aufwertung haben auch Musikvereine erfahren, die 1993 lediglich von<br />
5 Prozent, 2002 dagegen von 7 Prozent aufgesucht werden.<br />
Die größten Veränderungen im Freizeitverhalten von Jugendlichen und jungen<br />
Erwachsenen in Deutschland liegen in der Nutzung Neuer Medien wie Computer,<br />
Internet und Handys. Aus der ipos-Studie (2002) geht hervor, dass circa<br />
90 Prozent der Jugendlichen zwischen 14 und 27 Jahren zu Hause Zugang zu<br />
einem PC haben. Circa 60 Prozent haben einen persönlichen Internetzugang.<br />
Circa 90 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen besitzen ein eigenes<br />
Handy.<br />
Bei den Motiven der privaten Nutzung des Internets stehen Informationsbeschaffung<br />
und Kommunikation durch E-Mails an vorderster Stelle. Der heimische PC<br />
wird von vielen Jugendlichen auch für Computerspiele genutzt. In diesen genannten<br />
Feldern gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern.<br />
Trotz hoher Insgesamtnutzung durch Jungen und Mädchen, weisen Computernutzung<br />
und Internet bei 14- bis 27-Jährigen bei den männlichen Befragten eher<br />
höhere Häufigkeiten auf – Jungen und junge Männer haben häufiger einen eigenen<br />
Internetanschluss, spielen länger Computerspiele und sind im Durchschnitt<br />
bereits einen längeren Zeitraum ihres Lebens mit diesen Medien vertraut. Betrachtet<br />
man diesen Aspekt in Abhängigkeit des Alters der Befragten, wird<br />
jedoch deutlich, dass die Differenzen im Nutzungsverhalten von Computer und<br />
Internet zwischen Jungen und Mädchen umso kleiner sind, je jünger sie sind.<br />
In künstlerischen Freizeitpräferenzen haben ebenfalls Veränderungen in Richtung<br />
Neuer Medien stattgefunden. Dies zeigt eine Erhebung zur Akzeptanz von<br />
Angeboten der kulturellen Bildung und der Künste bei Jugendlichen im Alter<br />
von 14 bis 25 Jahren, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
(BMBF) gemeinsam mit der Kunststiftung Nordrhein-Westfalen, der Stiftung<br />
Niedersachsen und dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband in Auftrag<br />
gegeben hat. Hatte vor 10 Jahren bei den eigenen künstlerischen Betätigungen<br />
das Musizieren den Vorrang, so hat offenbar die Hinwendung zu den visuellen<br />
Künsten, insbesondere auch zur Medienkunst in den letzten Jahren zugenommen<br />
und findet in 2003 annähernd das gleiche Interesse wie die Musik. Zugenommen<br />
hat offenbar auch die Anzahl der Jugendlichen, die sich gleichzeitig<br />
für mehrere Kunstsparten interessieren.<br />
Die Bundesregierung sieht in Neuen Medien eine große Entwicklungschance<br />
und begrüßt und unterstützt die Nutzung von Neuen Medien durch Kinder- und<br />
Jugendliche. Die Bundesregierung gestaltet die Nutzung Neuer Medien aktiv<br />
mit (siehe auch <strong>Antwort</strong>en auf die Fragen 56 bis 62).