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Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 63 – Drucksache 15/5028<br />
Studierendenquote eines Altersjahrgangs ist seit 1998 um rd. 8 Prozentpunkte<br />
auf jetzt über 36 Prozent gestiegen. Dazu hat die BAföG-Reform der Bundesregierung<br />
einen entscheidenden Beitrag geleistet. Dies alles eröffnet Perspektiven<br />
und Chancen. Vor diesem Hintergrund fallen die Maßnahmen, die Neugier für<br />
Innovation wecken, auf fruchtbaren Boden (siehe auch <strong>Antwort</strong> auf Frage 62).<br />
75. Wie hoch ist im internationalen Vergleich der Anteil deutscher Studentinnen<br />
und Studenten, aufgegliedert nach Fächern bzw. Fachgruppen, die ihr<br />
Studium vorzeitig abbrechen, und in welchem Semester geschieht dies im<br />
Durchschnitt am häufigsten?<br />
Die Bundesregierung misst dem Umfang des Studienabbruchs große Bedeutung<br />
bei. Quoten für den Studienabbruch können durch die amtliche Statistik<br />
jedoch nicht ausgewiesen werden, weil aus datenschutzrechtlichen Gründen<br />
eine Studienverlaufsstatistik nicht realisiert werden kann.<br />
Für deutsche Studierende im Erststudium wird mit Bezug auf den Absolventenjahrgang<br />
1999 eine Studienabbruchquote von insgesamt 23 Prozent ermittelt<br />
(25 Prozent für männliche, 20 Prozent für weibliche Studierende). Die Quote<br />
für deutsche und ausländische Studierende im Erststudium liegt mit 27 Prozent<br />
(28 Prozent für männliche, 26 Prozent für weibliche Studierende) etwas höher.<br />
Die Studienabbruchquote deutscher Studierender liegt für universitäre Studiengänge<br />
im Durchschnitt bei 24 Prozent, an Fachhochschulen im Durchschnitt bei<br />
20 Prozent. Nach Fächern reicht die Bandbreite von einer Studienabbruchsquote<br />
von 8 Prozent in der Medizin über 14 Prozent bei Lehramtsstudiengängen,<br />
21 Prozent in Agrar-/Forst-/Ernährungswissenschaften, 23 Prozent bei Mathematik/Naturwissenschaften,<br />
26 Prozent bei Ingenieurwissenschaften, 30 Prozent<br />
bei Rechts-/Wirtschafts-/Sozialwissenschaften bis zu 33 Prozent in Sprach- und<br />
Kulturwissenschaften.<br />
Nähere Angaben zum Zeitpunkt des Studienabbruchs, zum Beispiel in welchem<br />
Semester im Durchschnitt am häufigsten der Studienabbruch erfolgt,<br />
liegen nicht vor.<br />
76. Wie hoch ist der Anteil deutscher Studentinnen und Studenten, die innerhalb<br />
der ersten vier Semester einen Studiengangwechsel durchführen?<br />
Worin liegen hierfür die Gründe?<br />
Zum Anteil deutscher Studentinnen und Studenten, die innerhalb der ersten vier<br />
Semester einen Studiengangwechsel durchführen, liegen der Bundesregierung<br />
keine Informationen vor. Aus der Studienabbrecherstudie 2002 des Hochschul-<br />
Informations-Systems (siehe auch <strong>Antwort</strong> auf Frage 75) ergibt sich im Rahmen<br />
der Berechnung von Schwundquoten für deutsche Studierende an Universitäten<br />
über alle Fächergruppen, dass durchschnittlich 16 Prozent der Studierenden<br />
einen Fächergruppen- bzw. Studienfachwechsel durchführen. Die Variationsbreite<br />
reicht hier von 4 Prozent Studienfachwechsel in der Medizin bis zu<br />
45 Prozent in der Mathematik.<br />
Exakte Informationen zu den Ursachen des Studienfachwechsels liegen nicht<br />
vor. Es ist zu vermuten, dass nachlassendes Interesse am Fach und falsche<br />
Erwartungen zum Studienbeginn ebenso eine Rolle spielen wie Berufsperspektiven<br />
und die Lage am Arbeitsmarkt.