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Drucksache 15/5028 – 118 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode<br />

151. Wie bewertet die Bundesregierung den Abwanderungsprozess Jugendlicher<br />

aus den neuen Bundesländern, vor allem in den südlichen Raum<br />

Deutschlands, hinsichtlich der Familiengründung und der Konsequenzen<br />

für die Infrastruktur in diesen Ab- und Zuwanderungsgebieten?<br />

Nach Ansicht der Bundesregierung wird die Abwanderung von Jugendlichen<br />

im Alter von 18 bis 25 Jahren aus den neuen in die alten Bundesländer auf der<br />

Suche nach Ausbildungs- und Arbeitsplätzen Deutschland in spätestens 5 Jahren<br />

vor massive ökonomische und soziale Probleme stellen. Da vor allem junge<br />

Frauen in den Westen ziehen (55 bis 60 Prozent der Abwandernden), droht den<br />

neuen Bundesländern langfristig eine Abwärtsspirale aus Abwanderung, anhaltendem<br />

Geburtenrückgang, Schließung von Schulen, Mangel an qualifiziertem<br />

Personal und eine weitere Schwächung des Investitionsstandortes Ost. Neben<br />

der Arbeitslosigkeit führen auch Wohnungsleerstand, Verödung der Innenstädte,<br />

Ausdünnung des Nah- und Fernverkehrsangebots, der Verlust des Stadtlebens<br />

und die Schwäche des öffentlichen Raums ebenso wie die Entleerung<br />

der ländlichen Räume zu einem regionalen Identitätsverlust, zu einer Schwächung<br />

der Wirtschaft und letztlich auch der Zivilgesellschaft.<br />

152. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Ausbildungsgrad und der<br />

Abwanderung von Jugendlichen aus den neuen Ländern?<br />

Es wird auf die <strong>Antwort</strong> auf Frage 150 verwiesen.<br />

153. Wie hoch sind die Pro-Kopf-Kosten der Bildungsinfrastruktur in den<br />

neuen im Vergleich zu den alten Bundesländern?<br />

Inwiefern unterstützt die Bundesregierung Kommunen beim Aufrechterhalt<br />

ihrer Bildungsinfrastruktur in Regionen mit starker Abwanderung<br />

junger Menschen?<br />

Nach dem Bildungsfinanzbericht 2002/2003 der Bund-Länder-Kommission<br />

lagen die Soll-Ausgaben der öffentlichen Haushalte für Bildung, Wissenschaft,<br />

Forschung und Kultur insgesamt (einschließlich Jugendarbeit und Tageseinrichtungen<br />

für Kinder) im Jahr 2003 in den alten Flächenländern bei 1 067,89<br />

Euro, in den neuen Flächenländern bei 1 139,76 Euro sowie in den Stadtstaaten<br />

bei 1 447,04 Euro je Einwohner.<br />

Die Bundesregierung stellt den Ländern mit dem Investitionsprogramm „Zukunft<br />

Bildung und Betreuung“ von 2003 bis 2007 insgesamt 4 Mrd. Euro für<br />

den Auf- und Ausbau von Ganztagsschulen zur Verfügung. Hiermit unterstützt<br />

die Bundesregierung die Kommunen nachhaltig bei der Einrichtung einer<br />

attraktiven Infrastruktur der Schulen und wirkt einer weiteren Abwanderung<br />

junger Menschen entgegen.<br />

154. Hat die Bundesregierung Erkenntnisse darüber, wie viele junge Universitäts-<br />

und Fachhochschulabsolventen aus Deutschland abwandern, um<br />

im Ausland ein Arbeitsverhältnis einzugehen?<br />

Der Bundesregierung liegen keine gesicherten Erkenntnisse über den Umfang<br />

dauerhafter oder zeitweiliger Berufstätigkeit junger Universitäts- und Fachhochschulabsolventen<br />

aus Deutschland im Ausland vor. Es gibt keine Institution<br />

in Deutschland, die Daten zum Austausch von Wissenschaftlerinnen und<br />

Wissenschaftlern zentral, d. h. auf Bundes- oder einzelner Länderebene nach<br />

einheitlichen Kriterien und Merkmalen erfasst und aufbereitet. Das Gleiche gilt<br />

für Daten zur zeitweiligen oder dauerhaften Abwanderung.

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