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Drucksache 15/5028 – 90 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode<br />
Förderung der Kinder gewährleistet werden. Bis 2010 soll das west- und<br />
nordeuropäische Niveau erreicht werden. Das Gesetz zum bedarfsgerechten<br />
Ausbau der Kinderbetreuung für unter Dreijährige (Tagesbetreuungsausbaugesetz<br />
– TAG) ist zum 1. Januar 2005 in Kraft getreten. Bis zum Jahr 2010<br />
können damit 230 000 Kinder zusätzlich in Krippen oder von Tagesmüttern<br />
betreut werden. Dafür entlastet die Bundesregierung ab 2005 Länder und<br />
Kommunen um jährlich 1,5 Mrd. Euro.<br />
● Starke Partner für bessere Balance von Familie und Arbeitswelt: Mit strategisch<br />
angelegten Initiativen bündelt die Bundesregierung Kräfte und bildet<br />
Netzwerke relevanter gesellschaftlicher Akteure, um möglichst viele Menschen<br />
zu erreichen. Unter dem Dach der „Allianz für die Familie“ sind erfolgreiche<br />
Initiativen für eine bessere Balance von Familie und Arbeitswelt<br />
gebündelt. Starke Partner aus Wirtschaft, Verbänden und Politik haben vereinbart,<br />
sich für eine familienfreundliche Arbeitswelt und Unternehmenskultur<br />
einzusetzen. Die Umsetzung hin zu mehr Familienfreundlichkeit muss in<br />
erster Linie vor Ort erfolgen. In der groß angelegten Initiative „Lokale<br />
Bündnisse für Familie“, die die Bundesregierung Anfang 2004 bundesweit<br />
gestartet hat, engagieren sich deshalb Unternehmen, Kommunen, Kammern,<br />
Verbände, Kirchen und Wohlfahrtsverbände. Die lokalen Bündnispartner<br />
setzen sich für Verbesserungen von Lebensbedingungen in den Städten und<br />
Gemeinden ein. Eine gute örtliche Infrastruktur erleichtert die Entscheidung<br />
für Kinder (vgl. Ausführungen in der Vorbemerkung der Bundesregierung).<br />
● Finanzielle Leistungen neu zentrieren: In der Familienförderung setzt die<br />
Bundesregierung neue Akzente und gestaltet sie zielgenauer aus, um die tatsächlich<br />
Bedürftigen zu unterstützen. Die Möglichkeit erwerbstätig zu sein,<br />
ist der wirksamste Weg, um Familienarmut zu vermeiden. Darüber hinaus<br />
sind gezielte Maßnahmen für Familien in prekären Einkommensverhältnissen,<br />
kinderreiche Familien sowie für Alleinerziehende notwendig. So hat die<br />
Bundesregierung mit dem Vierten Gesetz für moderne Dienstleistungen am<br />
Arbeitsmarkt zum 1. Januar 2005 für Familien mit geringem Einkommen<br />
einen Kinderzuschlag eingeführt. Der Kinderzuschlag verstärkt auch die<br />
Anreize, eigenes Einkommen zu erzielen und verringert Familienarmut.<br />
Eine Weiterentwicklung wird geprüft. Erziehungsgeld und Elternzeit sind<br />
auf Bundesebene das zentrale Instrument, den Wunsch von Eltern nach einer<br />
Balance zwischen Familie und Arbeitswelt zu unterstützen. Die Bundesregierung<br />
prüft anhand des schwedischen Beispiels in haushaltsverträglicher<br />
Weise, Erziehungsgeld zeitlich als Elterngeld zu konzentrieren und als<br />
Lohnersatzleistung auszubauen.<br />
121. Gibt es im Bildungsbereich Programme, die jungen Menschen das<br />
Thema Familie und Kinder näher bringen?<br />
Wenn ja, nach welchen Grundsätzen verfahren diese Programme?<br />
Der Bundesregierung und dem Sekretariat der Kultusministerkonferenz sind<br />
keine konkreten Länder-Programme mit dieser Thematik bekannt. Allerdings<br />
ist das Thema Familie und Kinder in verschiedenen Zusammenhängen Bestandteil<br />
von Lehrplänen, beispielsweise der Fächer Deutsch oder Ethik.<br />
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unterstützt mit ihren Medien<br />
und Maßnahmen die Auseinandersetzung mit den Themen Familie und Kinder.<br />
Das von der Bundeszentrale auf der Grundlage des gesetzlichen Auftrags gemäß<br />
§ 1 Schwangerschaftskonfliktgesetz geförderte Projekt „Partnerschaftlich handeln“<br />
spricht Jugendliche und junge Erwachsene in der betrieblichen Ausbildung<br />
gezielt an, um sie für eine frühzeitige Auseinandersetzung mit der<br />
Thematik der Vereinbarkeit beruflicher und privater Ziele zu sensibilisieren.