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Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 147 – Drucksache 15/5028<br />
● die Erarbeitung von Modulen für den Unterricht in Schulen, die die Themen<br />
Fürsorge und Erziehung von Säuglingen und Kleinkindern unter entwicklungspsychologischen<br />
Aspekten behandeln,<br />
● die Entwicklung von Schulungsprogrammen, die in Zusammenarbeit mit<br />
Krankenhäusern, Hebammenvereinigungen, Familienbildungseinrichtungen<br />
und Kinder- und Jugendärzten entstehen und werdenden Eltern angeboten<br />
werden,<br />
● bereits vorhandene niederschwellige Angebote für Familien mit Säuglingen<br />
und Kleinkindern und besondere Hilfestellungen wie etwa Schreiambulanzen<br />
und Familienhebammen sollen mit Unterstützung der Bundesregierung<br />
evaluiert und in einer Form dokumentiert werden, dass sie für die Praxis als<br />
Leitfaden dienen können,<br />
● die Entwicklung von Programmen, die sich speziell an Väter richten und<br />
diese stärker in die Kinderbetreuung und -erziehung einbeziehen,<br />
● Untersuchungen, die das Problemfeld der Kindesvernachlässigung erhellen,<br />
● ferner beteiligt sich die Bundesregierung an einer umfassenden Studie zum<br />
Thema „Gewalt gegen Kinder“, deren Durchführung die Generalversammlung<br />
der Vereinten Nationen im November 2001 auf Vorschlag des UN-Kinderrechtsausschusses<br />
dem UN-Generalsekretär empfohlen hatte. Zweck der<br />
Studie ist es, Verbreitung, Natur, Ausmaß, Ursachen und Konsequenzen<br />
aller Formen von Gewalt gegen Kinder aufzuzeigen, insbesondere im Hinblick<br />
auf Gewalt in der Familie, Schule, Unterbringungsanstalten (Heime,<br />
Gefängnisse etc.) und auf der Straße.<br />
Die Bundesregierung unterstützt darüber hinaus die nachfolgend genannten<br />
Projekte und Maßnahmen:<br />
● Seit Mai 1998 wird der Ausbau des bundesweiten Kinder- und Jugendtelefons<br />
der Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendtelefon im Deutschen<br />
Kinderschutzbund (DKSB) gefördert. Unter der bundesweit einheitlichen<br />
Rufnummer 0800-1110333 können Kinder und Jugendliche kostenlos<br />
Hilfe und Unterstützung in Problemsituationen finden. Inzwischen existiert<br />
das Kinder- und Jugendtelefon an 94 Standorten in Deutschland.<br />
● Ebenfalls seit Mai 1998 wird auch der Aufbau des bundesweiten Elterntelefons<br />
gefördert. Wie beim Kinder- und Jugendtelefon können sich Eltern<br />
an derzeit 41 Standorten unter der bundesweiten kostenlosen Rufnummer<br />
0800-1110550 beraten lassen.<br />
● Die gesetzliche Krankenversicherung bietet im Rahmen ihrer Leistungen ein<br />
bundesweites Früherkennungsprogramm an, um frühzeitig Entwicklungsund<br />
Gesundheitsstörungen bei Kindern durch Kinderärztinnen und Kinderärzte<br />
zu entdecken. Das Programm umfasst neun Untersuchungen während<br />
des Zeitraums kurz nach der Geburt bis zum fünften Lebensjahr des Kindes.<br />
● Der Bund Deutscher Hebammen hat in seinen „Empfehlungen für Schwangerenvorsorge<br />
durch Hebammen“ folgenden für den Bereich der Frühprävention<br />
besonders relevanten Punkt aufgenommen: In den ersten Vorsorgeuntersuchungen<br />
mit den Schwangeren sollen Hebammen besonders aufmerksam<br />
gegenüber Anzeichen möglicher häuslicher Gewalteinwirkung sein, insbesondere<br />
was die Problematik des sexuellen Missbrauchs betrifft.<br />
● In den bislang allerdings noch wenig bekannten Schreibaby-Ambulanzen<br />
stehen speziell zur Behandlung von Schreibabys sowie von deren Müttern<br />
und Vätern Therapeutinnen und Therapeuten für Krisensituationen zur Verfügung.<br />
Körpertherapeutisch ausgerichtete Schreibaby-Ambulanzen gibt es<br />
bislang in Berlin, Bremen, Dortmund, Frankfurt, Hamburg und München.