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Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 187 – Drucksache 15/5028<br />
XIX. Jugend und Demographie<br />
Kernziel der Reformpolitik der Bundesregierung ist die Modernisierung der<br />
sozialen Sicherungssysteme, um sie für die nachfolgenden Generationen zu<br />
erhalten. Sie erfordert dabei eine neue gerechte Verteilung von Lasten und Leistungen<br />
zwischen den Generationen. Gerechtigkeit zwischen den Generationen<br />
bedeutet dabei, die mittlere Generation nicht durch zu hohe Beiträge zu überfordern,<br />
das Vertrauen der Älteren in das Funktionieren des sozialen Sicherungssystems<br />
nicht zu enttäuschen und darüber hinaus auch an den Wohlstand<br />
der Kinder zu denken.<br />
221. Von welcher Definition des Begriffs „Generationengerechtigkeit“ geht<br />
die Bundesregierung aus?<br />
Inwieweit kommt diese Definition in ihrer Renten-, Gesundheits-,<br />
Pflege- und Finanzpolitik zum Tragen?<br />
Generationengerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Tragfähigkeit sind zentrale<br />
Leitbilder, an denen sich eine zukunftsorientierte Politik messen lassen muss.<br />
Generationengerechtigkeit hat die Gerechtigkeit der Verteilung von materiellen<br />
Ressourcen, Lebenschancen und -qualität unter den Generationen zum Ziel.<br />
Generationengerechtigkeit ist ein zentrales Leitbild der Agenda 2010. Mit der<br />
Agenda verfolgt die Bundesregierung die Politik einer neuen Balance zwischen<br />
Eigenverantwortung, Kreativität und Risikobereitschaft einerseits, Solidarität<br />
und sozialer Gerechtigkeit – auch zwischen den Generationen – andererseits.<br />
Soziale Gerechtigkeit wird in engem Zusammenhang mit der wirtschaftlichen<br />
Leistungsfähigkeit der Gesellschaft wie auch des Einzelnen zeitgemäß definiert.<br />
Nicht sozial gerecht ist es, den nachfolgenden Generationen erhebliche<br />
finanzielle Lasten aufzubürden, die die heutige Generation in nicht unerheblichem<br />
Umfang mit verursacht, aber nicht bereit ist zu tragen.<br />
Kernziel der Reformpolitik der Bundesregierung ist die Modernisierung der<br />
sozialen Sicherungssysteme, um sie für die nachfolgenden Generationen zu erhalten.<br />
Sie erfordert eine neue gerechte Verteilung von Lasten und Leistungen.<br />
Dies erfolgt z. B. in der gesetzlichen Krankenversicherung durch sozial ausgewogene<br />
Zuzahlungsregelungen.<br />
In der Sozialen Pflegeversicherung tragen die heutigen Rentnerinnen und Rentner<br />
nunmehr den vollen Beitrag. Dies ist sozial gerecht, da ihre Generation unmittelbar<br />
von den Leistungen der Sozialen Pflegeversicherung profitiert, ohne<br />
dass diesen Leistungen in der Vergangenheit entsprechende Beitragszahlungen<br />
gegenüber standen.<br />
Die Herausforderungen des demographischen Wandels betreffen insbesondere<br />
auch die Altersvorsorge. Die Reform der Altersvorsorge gewichtet die Verantwortung<br />
zwischen den Generationen neu, indem sie mit der staatlich geförderten<br />
Zusatzvorsorge die Eigenverantwortung stärkt. Mit der Einführung einer<br />
ergänzenden kapitalgedeckten Altersvorsorge, der so genannten Riester-Rente,<br />
hat die Bundesregierung bereits in der vergangenen Legislaturperiode einen<br />
wichtigen Schritt zu einer nachhaltigen Alterssicherung vollzogen. Der Nachhaltigkeitsfaktor<br />
in der Rentenanpassungsformel berücksichtigt zukünftig das<br />
sich verändernde Zahlenverhältnis zwischen Rentnerinnen und Rentnern und<br />
Beitragszahlenden. Dies führt zu einer gerechteren Verteilung der Lasten und<br />
Leistungen zwischen den Generationen.<br />
Die langfristige Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen ist zentral für die Zukunftsfähigkeit<br />
Deutschlands. Nur ein dauerhafter Schuldenabbau kann dem<br />
Staat wieder größere Handlungsspielräume eröffnen, um Wachstum und<br />
Beschäftigung in Deutschland zu unterstützen. Auch der Abbau von Subven-