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Drucksache 15/5028 – 62 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode<br />
liegt Deutschland beim Anteil der Studierenden in den Ingenieur- und Naturwissenschaften<br />
sowohl bei den Studienanfängerinnen und -anfängern als auch<br />
bei den Studienabsolventinnen und -absolventen an der Spitze.<br />
Mit Verzögerung wirken sich die in den neunziger Jahren rückläufigen Zahlen<br />
der Studienanfängerinnen und -anfänger auf die Zahl der Studienabsolventinnen<br />
und -absolventen in den Ingenieur- und Naturwissenschaften aus: die Zahl<br />
der Absolventinnen und Absolventen ingenieurwissenschaftlicher Studiengänge<br />
ist von 45 555 in 1997 auf 32 414 in 2002 gesunken, die Zahl in den<br />
naturwissenschaftlichen Studiengängen verringerte sich im o. g. Zeitraum von<br />
27 853 auf 21 594. Seit 1997 ist die Zahl der das Studium im ersten Fachsemester<br />
Aufnehmenden in den beiden Fächergruppen wieder erfreulich gestiegen: in<br />
den Ingenieurwissenschaften (die Angaben umfassen nur die ingenieurwissenschaftlichen<br />
„Kernfächer“ Maschinenbau, Elektrotechnik, Bauingenieurwesen<br />
und Architektur) von 57 888 in 1997 auf 75 791 in 2002 und in den Naturwissenschaften<br />
(die Angaben umfassen nur die naturwissenschaftlichen „Kernfächer“<br />
Informatik, Mathematik, Physik/Astronomie, Chemie sowie Biologie)<br />
von 60 000 in 1997 auf 92 317 in 2002.<br />
Die Studienfachwahl wird von vielen Faktoren beeinflusst. Dazu gehören beispielsweise<br />
Arbeitsmarktperspektiven, aber auch fachliche Interessen. Die<br />
Grundlage für die Wahl eines ingenieur- oder naturwissenschaftlichen Studiengangs<br />
wird häufig in der Schule gelegt. Hier sind vor allem die Bildungsverantwortlichen<br />
in den Schulen und in den Ländern aufgerufen, das Interesse der<br />
Schülerinnen und Schüler an Naturwissenschaften und Technik zu fördern. Die<br />
Bundesregierung unterstützt dies mit Initiativen wie dem „Jahr der Technik“<br />
oder der Förderung der Chancengleichheit in Naturwissenschaften und Technik.<br />
74. Was unternimmt die Bundesregierung um der jungen Generation, die mit<br />
sinkendem Wohlstand, steigender Arbeitslosigkeit und gestiegenem Rentenaufkommen<br />
konfrontiert ist, ein positives Klima von Innovation und<br />
Neugierde zu vermitteln?<br />
Es geht nicht darum, ein „positives Klima“ zu „vermitteln“, sondern der jungen<br />
Generation echte Chancen zu eröffnen. Die Bundesregierung hat hier gehandelt<br />
und Maßnahmen eingeleitet, die die gesamte Bildungskette im Blick haben. Sie<br />
hat mit dem 4-Milliarden-Euro-Programm „Zukunft Bildung und Betreuung“<br />
das größte Schulprogramm gestartet, das es je gab. Mit Programmen wie<br />
„Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben“ erleichtert die Bundesregierung den Eintritt<br />
junger Menschen ins Berufsleben. Im Nationalen Pakt für Ausbildung und<br />
Fachkräftenachwuchs hat sich die Wirtschaft freiwillig verpflichtet, in den<br />
nächsten drei Jahren jährlich 30 000 neue Ausbildungsplätze und pro Jahr<br />
25 000 Einstiegsqualifikationen zu schaffen. Die Bundesregierung erhöht die<br />
Zahl der Ausbildungsplätze in der Bundesverwaltung in 2004 um 20 Prozent.<br />
Der Ausbildungspakt im Jahre 2004 hat zu einer positiven Trendwende am<br />
Ausbildungsmarkt geführt. Zudem hat die Bundesregierung seit 1998 über 160<br />
Ausbildungsberufe modernisiert bzw. neu geschaffen, in denen heute die Hälfte<br />
aller Auszubildenden tätig sind. Für eher praktisch begabte Jugendliche hat die<br />
Bundesregierung in den letzten Jahren vermehrt die Neuordnung zweijähriger<br />
Berufe forciert. Die Berufsausbildungsvorbereitung wurde um die Möglichkeit<br />
betrieblicher Qualifizierungsbausteine ergänzt, um Jugendlichen den Einstieg<br />
in eine duale Ausbildung zu ermöglichen. Mit der Reform des Berufsbildungsgesetzes<br />
wird das duale System u. a. durch die Stärkung der Verantwortung der<br />
regionalen Berufsbildungsakteure, durch die Erweiterung der Anrechnungsfähigkeit<br />
verschiedener Qualifizierungswege und die Internationalisierung für<br />
Jugendliche und Betriebe attraktiver werden. Noch nie haben so viele junge<br />
Menschen in Deutschland ein Hochschulstudium aufgenommen wie heute. Die