Jahresbericht 2011 - Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft ...

Projekte und Daueraufgaben 109
Gemüsebau
Versuche zur Sclerotinia-Bekämpfung im Gewächshaus
Zielsetzung
Zu den Erregern der pilzlichen Salatfäulen zählen neben Botrytis cinerea und Rhizoctonia
solani auch Sclerotinia sclerotiorum und S. minor. Die durch sie bedingte Sclerotinia-
Fäule tritt vor allem auf Flächen auf, die schon lange Zeit in gärtnerischer Kultur sind.
Typische Anzeichen sind eine schnell voranschreitende Welke, die die Außenblätter zuerst
erfasst. Fäulnis erfolgt meist erst, wenn der ganze Kopf welkt und in sich zusammengefallen
ist. Symptomatisch ist zusätzlich ein rein weißes Pilzgeflecht, in dem sich schwarze
Dauerkörper (Sklerotien) entwickeln. Der Pilz kann mittels der Sklerotien mehrere Jahre
im Boden überdauern und neben Salat viele Kulturen stark schädigen.
Auf Grund einer starken Verseuchung eines Versuchsgewächshauses mit Sclerotinia wurde
im Frühjahr 2011 eine Serie von Bekämpfungsversuchen gestartet. In einem ersten
Versuch sollte die vorbeugende Behandlung mit verschiedenen Fungiziden und zusätzlich
der Einfluss der Bewässerungsart untersucht werden. In noch folgenden Versuchen geht es
um die Wirkung beim Einsatz von Kalkstickstoff und Mulchfolie und um die Bekämpfungsmöglichkeiten
mit Contans WG in Kombination mit Fungiziden.
Methode
Nach Aussaat der Kopfsalatsorte `Veronique´ am 15.03.2011 wurden die Pflanzen am
19.04.2011 (BBCH 16) im Gewächshaus in einem Abstand von 25 cm ausgepflanzt. Die
Parzellengröße betrug 3,5 m², entsprechend einer Pflanzenanzahl von 56 Pflanzen pro Parzelle.
Versuchsplan zur Bekämpfung der Sclerotinia-Fäule am Kopfsalat
VG Mittel Aufwandmenge Wirkstoff Behandlungstermin
1 Kontrolle
2 Signum 1,5 kg/ha Boscalid, Pyraclostrobin 21.04. + 29.04.2011
3 Rovral WG 0,7 kg/ha Iprodion 21.04. + 29.04.2011
4 Prüfmittel A 1 kg/ha 21.04. + 29.04.2011
5 Prüfmittel B 0,8 kg/ha 21.04. + 29.04.2011
6 Prüfmittel C 1 kg/ha 21.04. + 29.04.2011
Da eine effektive Bekämpfung nur durch einen protektiven Fungizideinsatz möglich ist,
um die Übertragung der bodenbürtigen Sporen auf das untere Pflanzengewebe durch einen
Fungizidfilm zu unterbinden, erfolgten die Behandlungen in den einzelnen Versuchsgliedern
(VG) bereits am 21.04. und am 29.04.2011.
Neben den in Salat gegen Sclerotinia im Gewächshaus zugelassenen oder nach § 18a
Pflanzenschutzgesetz genehmigten Pflanzenschutzmitteln Signum und Rovral WG wurden
auch die Prüfmittel A, B und C in den Versuchsplan mit aufgenommen. Zudem sollte bei
sonst gleicher Behandlung die Wirkung unterschiedlicher Bewässerungsarten getestet
werden. Auf Grund der gegebenen Situation wurden die genannten Versuchsglieder in