Jahresbericht 2011 - Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft ...
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34 Projekte und Daueraufgaben<br />
Aufbau eines akkreditierten Qualitätssicherungssystems an der LfL<br />
Eine Reihe von Laboren an der LfL ist in den Hoheitsvollzug eingebunden. Dies gilt insbesondere<br />
auch <strong>für</strong> die Diagnoselabore des IPS im Rahmen des Vollzugs von Hoheitsaufgaben<br />
bei der Kontrolle geregelter Schadorganismen. Durch die Bereitstellung von Untersuchungsergebnissen<br />
liefern die Diagnoselabore die Basis <strong>für</strong> die Vollzugsentscheidungen<br />
und -maßnahmen. <strong>Landwirtschaft</strong>liche und gärtnerische Unternehmen können davon in<br />
hohem Maße wirtschaftlich betroffen sein. Höchste Bedeutung kommt deshalb der Qualitätssicherung<br />
in diesen Laboren bei der Erarbeitung der Untersuchungsergebnisse zu. Diese<br />
hat nach den Vorgaben der international anerkannten Norm DIN EN ISO 17025 zu geschehen.<br />
Eine Akkreditierung nach dieser Norm zeigt den Auftraggebern und externen<br />
Partnern der LfL, dass die Labore das geforderte und etablierte Qualitätssicherungssystem<br />
einhalten und dass sie kompetent sind, die Analysen korrekt durchzuführen und verlässliche<br />
Ergebnisse zu erzielen. Akkreditierung ist deshalb ein Werkzeug zur Erhöhung der<br />
Akzeptanz der Analysenergebnisse durch Dritte und der Rechtssicherheit. Eine Akkreditierung<br />
nach DIN EN ISO 17025 durch die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) besteht<br />
an der LfL derzeit nur <strong>für</strong> die Düngemittelanalytik bei AQU. Das mykologische Labor<br />
des IPS ist seit 2006 <strong>für</strong> die Untersuchung von Erbsen-Saatgut auf Befall mit<br />
Ascochyta pisi (Erreger der Brennflecken-Krankheit) durch die ISTA (International Seed<br />
Testing Association), ebenfalls auf Basis der DIN EN ISO 17025, akkreditiert; die Saatgutprüfstelle<br />
am IPZ der LfL besitzt seit 1999 eine ISTA-Akkreditierung. Derzeit wird an<br />
der LfL in den Diagnoselaboren des Arbeitsbereichs IPS 2, in den Laboren von AQU und<br />
im Labor der Kartoffelvirustestung von IPZ 3a intensiv an einer Erweiterung der Akkreditierung<br />
gearbeitet. Mit Unterstützung unserer Qualitätsmanagementbeauftragten (QMB),<br />
Marion Berndt, wird ein breit angelegtes Qualitätssicherungssystem, basierend auf genannter<br />
Norm, etabliert und implementiert. Im Berichtsjahr wurden unter Verwendung<br />
von „roXtra“, einer Qualitätsmanagement (QM)-Software zur Dokumentenlenkung, eine<br />
große Anzahl von QM-Dokumenten, wie z. B. Verfahrensanweisungen, Arbeitsanweisungen<br />
und Formblätter, entwickelt. Insbesondere bei IPS wurde auch die Validierung und<br />
Verifizierung von Methoden vorangetrieben. Zu betonen ist dabei das große Engagement<br />
aller beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Als Meilensteine sind die erste Auditorenschulung<br />
durch die QMB Ende <strong>2011</strong> hervorzuheben und die in der Folge u. a. auch<br />
bei IPS 2c abgehaltenen ersten Internen Audits zur Überprüfung der Einhaltung definierter<br />
Kapitel der Norm DIN EN ISO 17025. In Internen Audits, die Pflichtbestandteile eines<br />
akkreditierten QM-Systems sind, müssen jährlich alle Normkapitel in allen akkreditierten<br />
Bereichen überprüft werden.<br />
Ziel unserer Bestrebungen ist die Akkreditierung ausgewählter, insbesondere im Hoheitsvollzug<br />
als prioritär eingestufter Verfahren im letzten Quartal des kommenden Jahres<br />
2012; im IPS sind zunächst die Untersuchungen auf die Quarantänekrankheiten „Bakterielle<br />
Ringfäule“ und „Schleimkrankheit der Kartoffel“ bei IPS 2b und IPS 2c <strong>für</strong> die Akkreditierung<br />
vorgesehen. Mittel- und langfristig sollen noch weitere Diagnosebereiche dazukommen.<br />
Zur Koordinierung und Abstimmung der bundesweiten Aktivitäten im Bereich der Qualitätssicherung<br />
sowie zur Herstellung und Pflege des Kontakts mit der DAkkS wurde 2010<br />
der Länderarbeitskreis „Qualitätsmanagement in der pflanzengesundheitlichen Diagnostik“<br />
ins Leben gerufen. Schwerpunktmäßig geht es um den Austausch bereits vorhandener<br />
Qualitätsmanagement-Dokumente wie auch um die Sammlung, Harmonisierung und Validierung<br />
der verwendeten Nachweismethoden. IPS 2 wirkt an diesem Länderarbeitskreis<br />
und den angegliederten Unterarbeitskreisen zur Mykologie, Bakteriologie, Virologie und