Jahresbericht 2011 - Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft ...

Projekte und Daueraufgaben 121
Ergebnisse
Bakterielle Ringfäule und Schleimkrankheit
Der Befall mit Quarantänebakteriosen hat sich seit einigen Jahren sowohl in Bayern als
auch im übrigen Bundesgebiet auf einem geringen Niveau eingependelt. Rs ist in Bayern
seit 2003 in Kartoffeln nicht mehr aufgetreten. Allerdings wird der Erreger in jedem Jahr
wieder in den mit Rs kontaminierten Fließgewässerabschnitten nachgewiesen. Im Jahr
2011 wurden 52 Wasserproben und 20 Wildkrautproben untersucht, zumeist aus Gewässerabschnitten,
für die bereits eine Allgemeinverfügung (Bewässerungsverbot) besteht.
Davon waren 26 Wasserproben und 3 Wildkrautproben kontaminiert.
Cms trat in den Kartoffeln des Erntejahres 2010 (s. Tabelle) mit bayerischer Herkunft nur
in einer für den Export untersuchten Speisekartoffelpartie auf. Desweiteren wurde im
Frühjahr 2011 an zwei Zufuhren Basispflanzgut aus Tschechien Bakterielle Ringfäule
festgestellt. Es erfolgte eine offizielle Beanstandung, und das Pflanzgut wurde zur Vernichtung
ins Herkunftsland zurück geschickt.
Untersuchungen von Kartoffelproben der Ernte 2010 (16.05.10 – 15.05.11) in Bayern auf Bakterielle
Ringfäule (Cms) und Schleimkrankheit (Rs)
untersuchte
Proben
befallene Partien
Cms/Rs
Bayer. Pflanzkartoffeln 1.563 0/0
Pflanzkartoffeln aus EU-Mitgliedstaaten und anderen
Bundesländern
286 2/0
Bayer. Speise- und Wirtschaftskartoffeln 420 1/0
sonstige Kartoffeln z.B. Landessortenversuche,
Zuchtmaterial u.a. 127 0/0
Gesamt 2.396 3/0
Kartoffelkrebs
Im Jahr 2011 wurde ein Neubefall mit Kartoffelkrebs in Bayern festgestellt. Anhand eines
Sortiments an Kartoffelsorten unterschiedlicher Anfälligkeit bzw. Resistenz (Testpflanzensortiment)
wurde im Labor von IPS 2a die Rasse 18 bestimmt. In Bayern kommen zurzeit
die Rassen 2, 6, 8 und 18 vor. Wie bei den Kartoffelzystennematoden besteht auch
hier das Problem, dass zu wenig resistente Sorten mit Speiseeignung für den Anbau in der
Sicherheitszone zur Verfügung stehen. Ansonsten wurde in 2011 eine systematische bayernweite
Untersuchung aller Krebsherde, welche seit mehr als 20 Jahren bestehen, begonnen.
Die Probeziehung ist erst in drei Regierungsbezirken abgeschlossen, so dass die Untersuchung
in 2012 fortgeführt wird. Ergebnisse dazu sind im Bericht von IPS 2a zu finden.
Erstaunlich war, dass auf vielen Flächen auch nach bis zu 40 Jahren nach
Befallsfeststellung z.T. erhebliche Anzahlen an leeren Überdauerungsorganen (Dauersori)
von Se festgestellt werden konnten.