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Jahresbericht 2011 - Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft ...

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Projekte und Daueraufgaben 53<br />

führen. Vektor <strong>für</strong> WDV ist die Zwergzikade Psammotettix alienus, während BYDV von<br />

unterschiedlichen Blattlausarten übertragen werden kann. Eine Verschärfung der Virussituation<br />

wird durch den früheren Aussaattermin des Wintergetreides und den sich vollziehenden<br />

Klimawandel mit häufig längeren warm-trockenen Perioden im Herbst herbeigeführt.<br />

Die Folge sind aktivere Virusvektoren, die vermehrt Infektionen im neu angesäten<br />

Getreide setzen können. Die Vektoren sollten nur bekämpft werden, wenn Schadschwellen<br />

überschritten werden. Allerdings gibt es derzeit nur Schadschwellen <strong>für</strong> den Befall<br />

mit Blattläusen; das Virusbefallsniveau bleibt unberücksichtigt. Im Rahmen des Projekts<br />

soll eine Monitoringstrategie erarbeitet werden, welche die aktuelle Befallssituation im<br />

Bestand und die Virusbeladung der Vektoren möglichst exakt abbildet. Die Basis <strong>für</strong> ein<br />

effizientes Monitoring sind zu erarbeitende hoch sensitive und spezifische Verfahren <strong>für</strong><br />

den Virusnachweis in den Pflanzen und Vektoren wie auch die Bereitstellung geeigneter<br />

Monitoringinstrumente.<br />

Methode<br />

Zur Feststellung der aktuellen Befallssitutation wurde im Frühjahr und Herbst <strong>2011</strong> in<br />

Kooperation mit den ÄELF ein bayernweites Virus-Monitoring an Pflanzen- und Insektenproben<br />

durchgeführt. Außerdem wurden Untersuchungen an dem von den ÄELF<br />

Augsburg, Bayreuth, Regensburg, Würzburg und der Höheren Landbauschule (HLS)<br />

Rotthalmünster angelegten Rahmenplanversuch (RPL) 840 durchgeführt. Die Pflanzenproben<br />

wurden mit DAS-ELISA auf verschiedene Serotypen des BYDV und auf WDV<br />

untersucht. Die Testung der Insekten erfolgte mit Polymerase-Kettenreaktion (PCR) auf<br />

WDV und mit Reverse Transkriptase Polymerase-Kettenreaktion (RT-PCR) auf BYDV.<br />

Ergebnisse<br />

Frühjahrsmonitoring <strong>2011</strong>: Im Frühjahr wurden von 46 Gerstenschlägen bayernweit in der<br />

Regel jeweils zehn Einzelpflanzen eingesandt. 0,4 % der Pflanzen waren mit BYDV infiziert<br />

und 8,4 % der Pflanzen mit WDV. Beide Werte sind nicht besonders kritisch zu sehen.<br />

Es gab Schläge mit massivem WDV-Befall und andere gänzlich ohne nachzuweisenden<br />

Befall. Um sicherere Aussagen treffen zu können, soll künftig die Anzahl untersuchter<br />

Proben pro Schlag erhöht werden.<br />

Rahmenplanversuch (RPL) 840, Frühjahr: Mit diesem Versuch sollen die Wirkung einer<br />

Vektorenbekämpfung durch Beizung oder 1- bzw. 2-malige Spritzung sowie der Einfluss<br />

des Saattermins (Frühsaat, Spätsaat) auf den Ertrag geprüft werden. In allen (maximal 5)<br />

angelegten Varianten (jeweils 4-fach wiederholt) wurden Beprobungen durchgeführt, pro<br />

Variante wurden insgesamt 20 Pflanzen getestet. BYDV (Serotyp RPV) wurde nur in einer<br />

einzigen Probe gefunden (Oberhaunstadt, AELF Augsburg) und zwar in der Variante<br />

„Frühsaat mit einmaliger Insektizidbehandlung“. WDV konnte auf vier der fünf Standorte<br />

gefunden werden (Ausnahme AELF Würzburg), mit Befallshäufigkeiten von 0 bis 25 %.<br />

Die höchsten Befallshäufigkeiten wurden in Oberhaunstadt (AELF Augsburg) und<br />

Wolfsdorf (AELF Bayreuth) in der Früh- bzw. Normalsaat festgestellt. Die Erwartung,<br />

dass der geringste Virusbefall in den „Spätsaat-Varianten“ auftreten würde, wurde jedoch<br />

nicht in jedem Fall bestätigt. Ein Einfluss der Insektizidbehandung auf den WDV-Befall<br />

war erwartungsgemäß nicht nachzuweisen.<br />

Zusätzlich zu den Beprobungen der ÄELF wurden zur Beobachtung der Befallsentwicklung<br />

an zwei Terminen in einem Abstand von 12 bis 15 Tagen auf jeweils drei Schlägen<br />

des RPL 840 an den Standorten Oberhaunstadt (AELF Augsburg), Pettendorf (AELF<br />

Regensburg) und Arnstein/Dattensoll (AELF Würzburg) durch IPS 2c Proben genommen.<br />

Je Standort, Variante und Beprobungstermin wurden insgesamt 50 Pflanzen untersucht.

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