Jahresbericht 2011 - Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft ...
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Projekte und Daueraufgaben 77<br />
minen ausgebracht. Ihre Wirkung wurde anhand der visuell eingeschätzten Befallsreduzierung,<br />
am Ertragseffekt und an der Verminderung der Toxinbildung im Erntegut gemessen.<br />
Witterungsverlauf und Sporenfänge – Standort Frankendorf<br />
Niederschlag (mm) bzw. Temperatur (°C)<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Witterungsverlauf und Askosporenflug von Fusarium am Standort Frankendorf <strong>2011</strong><br />
Ergebnisse<br />
20.5<br />
22.5<br />
Niederschlag<br />
Temperatur<br />
Summe Sporen<br />
24.5<br />
26.5<br />
28.5<br />
Ährenschieben Blüte<br />
53 55 61 65 71<br />
55 59 65<br />
69 71<br />
Ährenschieben Blüte<br />
30.5<br />
1.6<br />
3.6<br />
5.6<br />
7.6<br />
9.6<br />
0<br />
Datum<br />
Nach der langen Frühjahrstrockenheit folgten ab Ende Mai, im relevanten Untersuchungszeitraum<br />
vom Ährenschieben des Triticales bis zum Ende der Blüte des Weizens, häufige<br />
Niederschläge. Jeweils kurz nach einer Regenphase findet in der Regel eine stärkere Freisetzung<br />
der flugfähigen Ascosporen von Fusarium graminearum statt, so auch <strong>2011</strong> nach<br />
dem Regen vom 26./27. Mai, 31.Mai/1. Juni und besonders ausgeprägt nach den Schauern<br />
vom 5./6. Juni. Bei ausreichender Feuchtigkeit und Sporenflug begrenzten vor allem die<br />
teils sehr niedrigen Temperaturen die Fusariuminfektionen. Der im Vergleich zu den Vorjahren<br />
geringere Befall deutete sich bereits bei den Ährenbonituren an und wurde durch<br />
die spätere Bestimmung des Leittoxins Deoxynivalenol (DON) im Erntegut bestätigt. Die<br />
DON-Gehalte erreichten ohne Fusariumbehandlung bei Winterweizen (Sorte JB Asano)<br />
1,14 mg/kg, bei Triticale (Sorte SW Talentro) 1,53 mg/kg und lagen damit geringfügig unter<br />
bzw. über dem EU-Rohwaren-Grenzwert von 1,25 mg/kg.<br />
Die unterschiedlichen Infektionsbedingungen belegen die parallel durchgeführten Fungizidversuche<br />
mit zeitlich gestaffelten Anwendungsterminen. Im Weizen zeigte die späteste<br />
Applikation am 7. Juni (BBCH 71), bei deutlich höheren Temperaturen und einem ausgeprägten<br />
Sporenmaximum, in der Tendenz die beste Wirkung und reduzierte den DON-<br />
Gehalt um 83 %, während eine Woche zuvor, zu Beginn der Blüte, mit 69 % eine geringere<br />
Toxinminderung erreicht wurde. Bei Triticale ergab sich aufgrund der vorauslaufenden<br />
Entwicklung ein anderes Bild. Die infektionsnahen Spritzungen um die Mitte der Blüte,<br />
am 26. und 31. Mai waren hier mit 81 % bzw. 84 % wesentlich effektiver als die letzte<br />
Applikation am 3. Juni (BBCH 71) mit nur 66 % Toxinminderung.<br />
11.6<br />
13.6<br />
15.6<br />
*mit Burkard-Sporenfalle<br />
17.6<br />
19.6<br />
21.6<br />
23.6<br />
25.6<br />
27.6<br />
5000<br />
4000<br />
3000<br />
2000<br />
1000<br />
Entwicklung<br />
Winterweizen<br />
Triticale<br />
Anzahl Sporen