Jahresbericht 2011 - Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft ...
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80 Projekte und Daueraufgaben<br />
seneszenten Blättern nachgewiesen werden. Dennoch war der Nachweis über PCR bis auf<br />
2 Standorte von Beginn an positiv. Bei einem insgesamt geringen Krankheitsdruck anderer<br />
Pathogene zeigte Rcc jedoch an allen Standorten zur Abreife hin eine Epidemie mit<br />
mittlerer bis hoher Sporulation.<br />
Auch im Jahr <strong>2011</strong> wurde in den beiden Versuchsserien 811 (Wintergerste) und 812<br />
(Sommergerste) zur gezielten Schadpilzbekämpfung eine modifizierte Variante des Gerstenmodells<br />
Bayern einschließlich der Erfassung des Blattfleckenkomplexes geprüft. Die<br />
guten Ergebnisse aus dem Einführungsjahr 2010 wurden im Versuchsjahr <strong>2011</strong> bestätigt.<br />
Im Mittel aller Versuche lag das neue Versuchsglied in der Wintergerste an der Spitze und<br />
dies sowohl im absoluten Ertrag, als auch kostenbereinigt, nach Abzug von Mittel- und<br />
Überfahrtkosten. Auch in der Sommergerste erreichte diese Variante, bei der in Abhängigkeit<br />
der Schwellenüberschreitung klassischer Schadpilze eine Zumischung oder getrennte<br />
Spätapplikation einer Teilmenge des Fungizides Aviator Xpro erfolgt, sowohl im<br />
Ertrag als auch in der Ökonomik sehr gute Ergebnisse. Diese Prüfung soll in den Folgejahren<br />
weitergeführt werden. Aus Gründen der Resistenzvorbeugung wird allerdings zukünftig<br />
bei einer frühen Bekämpfungsschwellenüberschreitung auf eine Zweifachanwendung<br />
von Carboxamidpräparaten verzichtet.<br />
Durch positive Nachweise von Rcc auf Saatgut erlangt auch dieser mögliche Übertragungsweg<br />
weiter an Bedeutung. Eine erste qualitative Untersuchung von Archivproben<br />
der LfL zeigte, dass bereits ab den ersten Proben aus dem Jahr 1958 eine Kontamination<br />
mit dem Erreger nachweisbar war. Bei quantifizierenden PCR-Untersuchungen konnten<br />
nun vor allem bei Proben ab dem Jahr 1982 immer wieder deutlich erhöhte DNA-Gehalte<br />
festgestellt werden. Weitere Analysen historischer Proben des Standortes Frankendorf<br />
zeigten zudem, dass aufgrund des DNA-Gehaltes auf dem Erntegut nicht unbedingt auf<br />
eine Epidemie während der Saison geschlossen werden kann. Hierzu sind weitere Untersuchungen<br />
nötig.<br />
Projektleitung: S. Weigand (IPS 3a)<br />
Projektbearbeitung: Dr. M. Heß, M. Nyman (TU München-Weihenstephan); S. Scheuring,<br />
A. Bechtel, S. Weigand (IPS 3a)<br />
Kooperation: Dr. H. Hausladen (TU München-Weihenstephan)<br />
Finanzierung: StMELF<br />
Laufzeit: 2009 – <strong>2011</strong>