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Jahresbericht 2011 - Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft ...

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Projekte und Daueraufgaben 51<br />

Übersicht über die untersuchten Viroide/Viren (alphabetisch) und die verwendeten Nachweismethoden<br />

Viroid/Virus – englische<br />

Bezeichnung<br />

American hop latent carlavirus<br />

Viroid/Virus – deutsche<br />

Bezeichnung<br />

Latentes Amerikanisches<br />

Hopfen-Carlavirus<br />

Abkürzung Nachweismethode<br />

AHLV RT-PCR<br />

Apple mosaic ilarvirus Apfelmosaik-Ilarvirus ApMV DAS-ELISA<br />

Arabismosaik nepovirus Arabis Mosaik-Nepovirus ArMV DAS-ELISA<br />

Hop latent carlavirus Latentes Hopfen-Carlavirus HLV RT-PCR<br />

Hop mosaic carlavirus Hopfenmosaik-CarlaVirus HMV DAS-ELISA<br />

Hop stunt viroid Hopfenstauche-Viroid HSVd RT-PCR<br />

Ergebnisse<br />

In Vorbereitung auf das Monitoring wurden zunächst - in Ergänzung zum bereits seit einigen<br />

Jahren eingesetzten RT-PCR-Test <strong>für</strong> HSVd - hochspezifische und sensitive RT-PCR-<br />

Verfahren <strong>für</strong> den Nachweis des HMV, HLV und AHLV unter Verwendung bereits bekannter<br />

Primer und Thermocycler-Protokolle (K. Eastwell, Washington State University,<br />

pers. Mitt.) erarbeitet. Diese Arbeiten erfolgten ebenso wie die umfangreichen Untersuchungen<br />

an den Monitoringproben im Rahmen einer von Vanessa Auzinger angefertigten<br />

Bachelorarbeit, die von Prof. Dr. Ralph Hückelhoven, Lehrstuhl <strong>für</strong> Phytopathologie der<br />

Technischen Universität München, und Dr. Luitgardis Seigner, IPS 2c, betreut wurde.<br />

In keiner der auf HSVd untersuchten 280 Hopfenproben wurde das ge<strong>für</strong>chtete Viroid<br />

nachgewiesen. Wenn auch bei ca. 4 % der Proben wegen der fehlgeschlagenen Internen<br />

RT-PCR-Kontrolle das negative Ergebnis nicht aussagekräftig ist, so wird doch deutlich,<br />

dass HSVd, das in anderen Ländern wie Japan, Korea, China und den USA bereits relativ<br />

häufig vorkommt und zu wirtschaftlichen Verlusten führt, trotz des weltweiten Austausches<br />

von Hopfenpflanzgut im deutschen Hopfenanbau noch nicht verbreitet ist. Ein anderes<br />

Bild ergibt sich <strong>für</strong> den Großteil der getesteten Hopfenviren, obgleich durch die bevorzugte<br />

Beprobung symptomzeigender Hopfenpflanzen die tatsächliche Befallssituation<br />

möglicherweise überschätzt wird: HLV wurde in 55 % von insgesamt 250 mit RT-PCR<br />

auf HLV untersuchten Proben detektiert, HMV in 66 % und ApMV in 36 % der 246 mit<br />

ELISA analysierten Proben; lediglich ArMV fand sich in weniger als 1 %. Da in 6 von 10<br />

stichprobenartig untersuchten Proben das AHLV mit der RT-PCR gefunden wurde, ist davon<br />

auszugehen, dass auch dieses Virus in der Praxis weit verbreitet ist. Hervorzuheben ist<br />

ferner, dass häufig Mischinfektionen mit verschiedenen Viren vorlagen; in 50 Proben waren<br />

Carlaviren und ApMV gleichzeitig anzutreffen, jeweils nur ca. 10 % waren mit HLV<br />

oder HMV alleine und nur ca. 3 % ausschließlich mit ApMV infiziert. Der relativ hohe<br />

Anteil an Pflanzen, der mit den Carlaviren HMV und HLV infiziert ist, ist sehr wahrscheinlich<br />

in der nicht-persistenten Blattlausübertragung dieser Viren begründet: sind<br />

Pflanzen in einem Hopfengarten mit diesen Viren infiziert, so breitet sich die Infektion<br />

über die Blattläuse im Bestand sukzessive aus; bereits kurze Probestiche der Blattlaus reichen<br />

<strong>für</strong> die Virusabgabe an die Pflanze bzw. <strong>für</strong> die Virusaufnahme aus der Pflanze. Eine<br />

Bekämpfung dieser Viren durch Pflanzenschutzmaßnahmen ist folglich insbesondere bei<br />

hohem Aufkommen von Blattläusen als Virusvektoren in der Praxis nahezu unmöglich.<br />

Die Verwendung von Carlavirus-freiem Pflanzgut, wie es an der LfL durch Meristem-

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