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Sensors and Actuators - Fachbereich Physik der Universität ...

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5.7.1 Richtungen von Reaktionsabläufen<br />

Ein System strebt in <strong>der</strong> Regel eine Gleichgewichtseinstellung an (z.B. durch<br />

Temperaturausgleich, gleichmäßige Wärmeverteilung, Gleichverteilung von Teilchen über<br />

Durchmischung, ...).<br />

Bei Gasreaktionen gibt die Differenz zwischen Ausgangs- und Endwert <strong>der</strong> Freien Enthalpie G<br />

Auskunft über die Richtung und Spontaneität <strong>der</strong> zu erwartenden Reaktion Auskunft.<br />

Wenn ∆G = GEndzust<strong>and</strong>=2 – GAusgangszust<strong>and</strong>=1 < 0, dann läuft die Reaktion von System 1 zu System 2<br />

spontan ab. Für ∆G = 0 befinden sich Ausgangs und Endzust<strong>and</strong> im (thermodynamischen)<br />

Gleichgewicht.<br />

5.8 Chemisches Potential µ<br />

Da sich bei chemischen Reaktionen häufig auch die Stoffmengen (also Molzahlen n) än<strong>der</strong>n,<br />

bedarf es eines Energieausdrucks, <strong>der</strong> die dadurch verursachten Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Inneren<br />

Energie beschreibt. Dazu wird das chemische Potential µ eingeführt; es wird als die Energie<br />

definiert, die zur Erzeugung von einem Mol eines Stoffes i bei konstanter Entropie und<br />

konstantem Volumen erfor<strong>der</strong>lich ist.<br />

dU = TdS – pdV + µdn<br />

Das chemische Potential µi einer das System aufbauenden Komponente i wird meist über die<br />

Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> freien Enthalpie bei Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Stoffmenge ni dieser Komponente bei<br />

konstanter Temperatur T, konstantem Druck p und unverän<strong>der</strong>ten Mengen aller <strong>and</strong>eren<br />

Best<strong>and</strong>teile des Systems formuliert:<br />

µi = (δG/δni)T,p,nj≠i<br />

Analog dazu lässt sich das chemische Potential auch über die Freie Energie A beschreiben,<br />

wenn bei konstanter Temperatur und unverän<strong>der</strong>ten Mengen aller <strong>and</strong>eren Best<strong>and</strong>teile des<br />

Systems nicht <strong>der</strong> Druck, son<strong>der</strong>n das Volumen zusätzlich konstant gehalten werden:<br />

µi = (δA/δni)T,V,nj≠i<br />

Die Bezeichnung „Potential“ ist in Analogie zu mechanischen Systemen gewählt worden, in<br />

denen Körper in <strong>der</strong> Richtung abnehmenden Potentials w<strong>and</strong>ern. So ist es das Bestreben<br />

thermodynamischer Systeme, sich in Richtung abnehmen<strong>der</strong> Freier Enthalpie zu verän<strong>der</strong>n.<br />

Sind in einem System zusätzlich geladene Teilchen vorh<strong>and</strong>en (z.B. Ionen), dann wird das<br />

chemische Potential um den Feldterm µel = -|q|·φ additiv ergänzt. Es h<strong>and</strong>elt sich nun um das<br />

elektrochemische Potential (an einer Schlangenlinie zu erkennen):<br />

µ ~ = µ + µel = µ -|q|·φ<br />

Das elektrochemische Potential µ ~ beim absoluten Temperaturnullpunkt (T = 0 K) wird<br />

Fermienergie genannt; sie entspricht dem Energieniveau, auf dem das Elektron mit <strong>der</strong><br />

höchsten Energie bei T = 0 K zu finden wäre. Bei Temperaturen T > 0 ist die Fermienergie in<br />

<strong>der</strong> Mitte (bei elektrischen Halbleitern in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> B<strong>and</strong>lücke) zwischen Valenz- und<br />

Leitungsb<strong>and</strong> zu finden: EF ~ ½ · (EL + EV).<br />

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