Regionales Entwicklungskonzept Pongau - Regionalverband Pongau
Regionales Entwicklungskonzept Pongau - Regionalverband Pongau
Regionales Entwicklungskonzept Pongau - Regionalverband Pongau
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
6.2. Kinderbetreuung<br />
Die Lebenswirklichkeit von Kindern hat sich verändert. Die Zahl allein erziehender<br />
Eltern wächst stetig, freier Raum zum Spielen wird immer seltener, immer mehr Kinder<br />
sind Einzelkinder, die Berufstätigkeit beider Eltern ist nicht die Ausnahme sondern<br />
der Regelfall.<br />
In den letzten Jahren konnten zahlreiche zusätzliche Kinderbetreuungsgruppen im<br />
Land Salzburg geschaffen werden. Trotz sinkender Geburtenzahlen werden in Salzburg<br />
heute mehr Kinder betreut. Der Schwerpunkt ist dabei auf flexible Betreuungsmodelle<br />
gelegt worden, die auch Klein- und Schulkindern zugänglich sind: Den größten<br />
Zuwachs hat es bei Krabbelgruppen und Schulkindgruppen gegeben.<br />
Nach einer Studie der Arbeiterkammer über die institutionelle Kinderbetreuung im<br />
Bundesland Salzburg aus dem Jahr 2006 wurden im <strong>Pongau</strong> Verbesserungen in der<br />
Versorgung im Vergleich zu den vergangenen Jahren festgestellt.<br />
Verbesserungen bei der Versorgung aber immer noch Defizite<br />
Der <strong>Pongau</strong> nimmt mit einer Versorgungsdichte von 17,4% Platz 3 in Salzburg ein.<br />
Die Versorgungsdichte ist das Verhältnis von Kindern in der Wohngemeinde zu betreuten<br />
Kindern (Flachgau 21,5%).<br />
Im <strong>Pongau</strong> wurde besonders bei der Betreuung der Krabbel- und Schulkinder noch<br />
Mängel in der Versorgung festgestellt. Hier gibt große Angebotsunterschiede bei den<br />
Gemeinden.<br />
<strong>Pongau</strong> einsamer Spitzenreiter bei zur Arbeitswelt passenden Schließzeiten<br />
30% der Einrichtungen haben bis 18:00 Uhr offen. Weitere 10% sogar bis 19:00 Uhr.<br />
Es gibt aber immer noch 20%, die nur bis 16:00 oder 16:30 Uhr offen halten.<br />
Die Öffnungszeiten halten mit Erwerbsbeteiligung der <strong>Pongau</strong>er Mütter kaum Schritt.<br />
75,6% aller Mütter mit Kindern unter 15 Jahren und 90% der <strong>Pongau</strong>er Alleinerzieherinnen<br />
mit betreuungspflichtigen Kindern sind erwerbstätig.<br />
Ohne eigenes Auto wird der Weg zur Arbeit schwierig<br />
Der Öffentliche Verkehr kann die unregelmäßigen Arbeitszeiterfordernisse seitens<br />
der Betriebe und seitens der Eltern von betreuungspflichtigen Kindern nicht abdecken.<br />
Hinsichtlich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist also die Verkehrsinfrastruktur<br />
denkbar unbefriedigend.<br />
„Wer also Mutter kleinerer Kinder ist, Arbeit sucht und kein Auto hat, hat deutlich weniger<br />
Chancen, den Fuß in den Arbeitsmarkt zu bekommen – insbesondere wenn es<br />
darum geht, in kleinere Tourismusgemeinden während der Saison auszupendeln.“<br />
In den Regionsinterviews kam deshalb auch mehrmals der Wunsch:<br />
“Die Gemeinden des <strong>Pongau</strong>s mögen sich vernetzen um damit Entscheidungen für<br />
spezielle Einrichtungen im Sozialbereich ohne größere Bürokratie zu ermöglichen,<br />
dazu zählen auch gemeindeübergreifende Möglichkeiten für Kinderbetreuung.“<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
Seite 40