Regionales Entwicklungskonzept Pongau - Regionalverband Pongau
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Trends, Fakten, Stärken/Schwächen, Meinungen<br />
6.4. Alter und Pflege<br />
Allgemeiner Trend<br />
Das Land Salzburg liegt bei der Versorgung mit Heimplätzen und mobilen Diensten<br />
an der Spitze der Österreich-Statistik. Einzelzimmer in Heimen sind mitlerweile<br />
Standard und nur noch fünf Prozent des Personals sind ungelernte Kräfte. Gleichzeitig<br />
wird derzeit in ganz Österreich heftig über die Finanzierung der Hauskrankenpflege<br />
diskutiert.<br />
„<strong>Pongau</strong>er Ehepaar steht vor Ruin,<br />
„... 87-jährige Frau Pflegestufe 5 – „illegale“ Nonstop-Kräfte<br />
kosten 2000 Euro im Monat, österr. Pflegerin sogar 6000 Euro …“<br />
Salzburger Fenster, Mi., 21.03.2007<br />
In Zukunft werden die Herausforderungen an die Gesellschaft im Bereich der Altenversorgung<br />
und -pflege noch größer. Bis 2030 wird jeder dritte <strong>Pongau</strong>er über 60<br />
Jahre alt sein. Im Jahr 2020 werden doppelt so viele über 85 Jahre alt sein wie heute.<br />
Wir steuern auf eine Altersgesellschaft mit zwei Dritteln Frauen zu, bei über 75<br />
jährigen sogar Drei-Viertel-Frauengesellschaft 22 .<br />
Die Lebenserwartung der Männer wird im Jahr 2030 über 80 Jahren liegen, die der<br />
Frauen über 86 Jahren.<br />
Damit verbunden ist ein rasanter Anstieg,<br />
� der Anzahl pflegebedürftiger Menschen,<br />
� des Anteils chronisch Kranker und Demenz-Kranker und<br />
� des Bedarfs nach wissenschaftlich ausgebildetem Pflegepersonal.<br />
Das bedeutet eine „Explosion“ der Kosten für die Pflege, enorme Anforderungen an<br />
Pflegeheime und die Hauskrankenpflege aber auch Chancen am Arbeitsmarkt für<br />
„Gesundheitsberufe“ und wissenschaftlich ausgebildetem Pflegepersonal.<br />
Gleichzeitig werden ältere Menschen immer mobiler und bleiben länger unabhängig<br />
und legen mehr Wert auf Mitbestimmung.<br />
Neue Modelle sind gefragt<br />
Es wird notwendig, in den kommenden Jahren neue Modelle der Pflege, des Wohnens<br />
und des Zusammenlebens zu entwickeln, um den Bedarf und die Ansprüche<br />
zu decken. Einerseits wäre eine Spezialisierung in der Altenbetreuung (nach Krankheitstypen)<br />
vernünftig, andererseits werden ehrenamtliche HelferInnen immer begehrter.<br />
22 Vgl. ORF, „Sozialdialog <strong>Pongau</strong>“, 27.04.2006<br />
KDZ Zentrum für Verwaltungsforschung, 22. Mai 2006<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong>.<br />
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