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Individualisierung und mobile Dienste am Beispiel der Medienbranche

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3 Strategische Herausfor<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> <strong>Medienbranche</strong> 99<br />

In <strong>der</strong> Praxis nehmen nicht nur unabhängige Intermediäre, son<strong>der</strong>n zunehmend<br />

insbeson<strong>der</strong>e Inhalteersteller <strong>und</strong> -vertreiber die Rolle eines Syndikators ein. 350<br />

Ein <strong>Beispiel</strong> für Syndizierungsangebote von deutschen Inhalteerstellern bildet das<br />

Angebot <strong>der</strong> Tomorrow-Focus AG als Syndikator <strong>der</strong> Verlagsgruppen Milchstraße<br />

<strong>und</strong> Hubert Burda. Nach einer Reihe von Unternehmenskonkursen unabhängiger<br />

Syndikatoren wie des <strong>am</strong>erikanischen Unternehmens iSyndicate o<strong>der</strong> <strong>der</strong> deutschen<br />

Unternehmen 4Content <strong>und</strong> Contonomy zeichnet sich <strong>der</strong>zeit eine zunehmende<br />

Rollenverschmelzung von Urhebern <strong>und</strong> Syndikatoren ab.<br />

Aus technischer Sicht ist <strong>der</strong> Wert syndizierter Inhalte in erster Linie abhängig<br />

von ihrer Integrierbarkeit in fremde Angebote. Der Erfolg einer Fremdverwertung<br />

von Inhalten ist daher abhängig vom Standardisierungsgrad des Formats<br />

syndizierter Inhalte. Das Standardisierungsproblem besteht nicht nur auf<br />

syntaktischer Ebene, wofür sich entsprechend <strong>der</strong> in Abschnitt 3.3.1.3.1 angestellten<br />

Vorüberlegungen die Auszeichnungssprache XML etabliert hat, son<strong>der</strong>n<br />

insbeson<strong>der</strong>e in Bezug auf die verwendete Formattypdefinition. Derzeit<br />

existieren eine Reihe unterschiedlicher Formattypdefinitionen für die Syndizierung<br />

von Inhalten auf <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>lage von XML, wie bspw. das News Industry<br />

Text Format (NITF) 351 , NewsML 352 o<strong>der</strong> Rich Site Summary (RSS) 353 .<br />

3.3.1.3.2.2 Cross-Media Management<br />

Cross-Media Strategien umfassen alle Vermarktungskonzepte eines Unternehmens,<br />

die sich auf mindestens zwei Medienformen beziehen. 354 Die Vorteilhaftigkeit<br />

von Cross-Media Strategien beruht auf zwei Annahmen: 355 Durch die<br />

350 Vgl. Werbach (1999).<br />

351 Vgl. IPTC (2004a): NITF ist ein Formatstandard für vor allem textbasierte Nachrichten, <strong>der</strong> bereits<br />

Anfang <strong>der</strong> 1990er Jahre von <strong>der</strong> Newspaper Association of America (APA) <strong>und</strong> dem International<br />

Press Telecommunications Council (IPTC), einem weltweiten Verband von Nachrichtenagenturen,<br />

entwickelt wurde. NTIF ist seit <strong>der</strong> Verabschiedung des XML Standards 1998 vollständig XMLkompatibel<br />

<strong>und</strong> besitzt unter an<strong>der</strong>em Datentypen zur Beschreibung des Textaufbaus sowie für Metainformationen<br />

bspw. zum thematischen Bezug o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Versionshistorie einer Textnachricht. NITF ist<br />

<strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit <strong>am</strong> meisten verwendete Standard für die Syndizierung von Textnachrichten.<br />

352 Vgl. IPTC (2004b): NewsML wurde im Oktober 2000 ebenfalls vom IPTC verabschiedet. Im Unterschied<br />

zu NITF dient NewsML neben texbasierten Nachrichten auch zur Beschreibung von Inhalten<br />

verschiedener Medienformate. NewsML wird vor allem von den deutschen Nachrichtenagenturen unterstützt.<br />

Alle NTIF konformen Inhalte besitzen auch ein gültiges NewsML Format.<br />

353 Vgl. H<strong>am</strong>mersley (2003): RSS, auch unter <strong>der</strong> Definition „Really Simple Syndication“ bekannt, wurde<br />

1999 in <strong>der</strong> Version 0.9 von Netscape zur Synchronisation von Portalen für den Portaldienst „My Netscape<br />

Service“ entwickelt. Nach einer z.T. parallelen Weiterentwicklung <strong>der</strong> Firmen Netscape <strong>und</strong><br />

UseLand liegt RSS <strong>der</strong>zeit in <strong>der</strong> Version 2.0 vor. Die wachsende Popularität von RSS rührt vor allem<br />

von dessen einfachem Metadatenformat her, das sich beson<strong>der</strong>s für kleine Endgeräte o<strong>der</strong> Email<br />

Newsletter eignet. RSS Formate können von speziellen RSS Rea<strong>der</strong>n, sog. „Aggregatoren“ gelesen<br />

<strong>und</strong> ausgegeben werden. Durch die Integration eines RSS Aggregators in <strong>der</strong> ersten offiziellen Version<br />

des Opensource Browsers Firefox in Form sog. „Life Bookmarks“ ist darüber hinaus eine wachsende<br />

Bedeutung von RSS für die Endnutzerdistribution von Inhalten absehbar.<br />

354 Vgl. Sjurts (2002a), S. 346; Sjurts (2002b), S. 4 f.; Müller-Kalthoff (2002), S. 20.; Hess/Schulze (2003).<br />

355 Vgl. Hess (2004).

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