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Individualisierung und mobile Dienste am Beispiel der Medienbranche

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4 <strong>Individualisierung</strong> von Mediengütern 163<br />

(1) Anhand von Ausdruck 4.3.3-1 wurde ausgeführt, dass ein individuelles<br />

Empfehlungssystem zwar die nachfrageseitigen Suchkosten (pINF,I) reduzieren<br />

kann, jedoch zu einem höheren Lernaufwand (pADP,I) führt. Die Vorteilhaftigkeitsbedingung<br />

in Ungleichung 4.3.3-2 ist ceteris paribus immer dann erfüllt,<br />

wenn die nutzungsunabhängigen Kosten eines individuellen Bündels (pI) geringer<br />

ausfallen als die des Massenmarktprodukts (pB). Dies ist immer dann <strong>der</strong><br />

Fall, wenn die Differenz <strong>der</strong> Suchkosten von individuellem <strong>und</strong> Massenmarktbündel<br />

höher ist als die Differenz <strong>der</strong> Lernkosten (vgl. Ausdruck 4.3.3-3).<br />

p +<br />

INF B + pADP<br />

B > pINF<br />

I pADP<br />

I pINF B − pINF<br />

I > pADP<br />

I − pADP<br />

B<br />

Differenz <strong>der</strong><br />

Suchkosten<br />

Differenz des<br />

Lernaufwands (4.3.3-3)<br />

(2) Der nutzungsbezogene Bruttowert eines Inhaltebündels ist abhängig vom<br />

Präferenzpar<strong>am</strong>eter (α) eines Nutzers <strong>und</strong> den Opportunitätskosten (qUSE) des<br />

Konsums <strong>der</strong> im Bündel enthaltenen Inhalte. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> <strong>der</strong> vereinfachenden<br />

Annahme normalverteilter Konsumpräferenzen kann <strong>der</strong> Präferenzpar<strong>am</strong>eter<br />

als nutzerinvariant <strong>und</strong> dadurch sowohl im Falle individualisierter als<br />

auch nichtindividualisierter Bündelung vereinfachend als gleichförmig verteilt<br />

angenommen werden. Insofern Konsumenten in <strong>der</strong> Regel nur einen kleinen<br />

Teil ihres Budgets in den Medienkonsum investieren, kann <strong>der</strong> Erwartungswert<br />

für das Präferenzmaß als klein angenommen werden. Ebenso bilden die Opportunitätskosten<br />

<strong>der</strong> Inhalterezeption eines Inhalteaggregats unabhängig von<br />

dessen <strong>Individualisierung</strong>sgrad üblicherweise lediglich einen kleinen Aufwand<br />

im Cent-Bereich. Somit ergibt die anhand von Ausdruck 4.3.3-1 gezogene<br />

Schlussfolgerung einer Reduzierung <strong>der</strong> Opportunitätskosten <strong>der</strong> Inhalterezeption<br />

durch <strong>Individualisierung</strong> <strong>der</strong> Aggregation einzelner Elemente eines Inhaltebündels<br />

vor dem Hintergr<strong>und</strong> <strong>der</strong> getroffenen Annahmen ein zwingendes Vorteils-<br />

kriterium. Abbildung 4-23 veranschaulicht den Verlauf <strong>der</strong> Bruttonutzenfunktion für<br />

ein individualisiertes Inhaltebündel ( S I ) mit n=8 enthaltenen Elementen bzw. für<br />

br<br />

ein nichtindividualisiertes Inhaltebündel ( S B ) mit n=10 Elementen. br<br />

499<br />

499 Die Abbildung dient zur Veranschaulichung des Verlaufs <strong>der</strong> zuvor im Modell verwendeten logarithmischen<br />

Funktionen. Als Zahlenbeispiel wurden angenommen: E(α) = 0,1; qUSE,B = 0,3; qUSE,I = 0,2.

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