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Individualisierung und mobile Dienste am Beispiel der Medienbranche

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5 Inhalteverwertung im <strong>mobile</strong>n Internet 201<br />

� Beim sog. Provi<strong>der</strong>modell besteht eine direkte Abrechnungsbeziehung<br />

lediglich zwischen K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Mobilfunkbetreibern. Die Abrechnung <strong>der</strong><br />

Inhaltenutzung erfolgt durch den Mobilfunkbetreiber entwe<strong>der</strong> direkt in<br />

Abhängigkeit <strong>der</strong> Dienstnutzung o<strong>der</strong> indirekt in Abhängigkeit von Einnahmen<br />

aus dem Datenverkehr. Der Einzug des Rechnungsbetrags beim<br />

K<strong>und</strong>en kann dabei über die Mobiltelefonrechnung erfolgen. Als Pionier<br />

für die Entwicklung eines erfolgreichen Provi<strong>der</strong>modells für die Abrechnung<br />

von Nutzungsgebühren inhalteorientierter <strong>mobile</strong>r <strong>Dienste</strong> mit Drittanbietern<br />

gilt <strong>der</strong> japanische Mobilfunkanbieter NTT Docomo für seine<br />

Dienstplattform i-mode. 581<br />

5.2.2.4 Zus<strong>am</strong>menfassung<br />

In Abschnitt 5.2.2.1 wurde festgestellt, dass die Bedingung eines erfolgversprechenden<br />

Produkt- <strong>und</strong> Nutzenmodells inhalteorientierter <strong>mobile</strong>r <strong>Dienste</strong> darin<br />

besteht, einen k<strong>und</strong>enseitigen Mehrwert zu erzeugen. Es wurden zwei Möglichkeiten<br />

zur Erzeugung eines solchen Mehrwerts identifiziert: die Inhaltebereitstellung<br />

in mobilitätsgerechten <strong>und</strong> ortspezifischen Dienstformaten sowie<br />

die Schaffung nachfrageseitiger Netzeffekte durch die Bündelung von Inhalten<br />

<strong>und</strong> kommunikationsorientierten Dienstformaten. Im Zus<strong>am</strong>menhang mit <strong>der</strong><br />

netzeffektbezogenen Mehrwertgenerierung wurde ein gr<strong>und</strong>sätzliches K<strong>und</strong>enadoptionsproblem<br />

angesprochen, das dadurch gemin<strong>der</strong>t werden kann, indem<br />

in einer frühen Marktentwicklungsphase in erster Linie Bedürfnisse technikaffiner<br />

<strong>und</strong> mobilfunkinteressierter Nutzergruppen angesprochen werden. Des<br />

Weiteren zeigte die Untersuchung <strong>der</strong> Rahmenbedingungen <strong>der</strong> Wertschöpfung<br />

im <strong>mobile</strong>n Internet in Abschnitt 5.2.2.2, dass Inhalteangebote im <strong>mobile</strong>n<br />

Internet zusätzlicher Wertschöpfungsaktivitäten im Bereich des sog. Wireless<br />

Application Service Providing bedürfen, um eine mobilitätsgerechte Inhaltekodierung<br />

vorzunehmen. Neben <strong>der</strong> Kooperation mit <strong>Dienste</strong>ntwicklern ergeben<br />

sich für Inhalteanbieter Möglichkeiten einer Einbindung in die Wertschöpfungskette<br />

des <strong>mobile</strong>n Internet durch die Zus<strong>am</strong>menarbeit mit solchen Partnern, wie<br />

bspw. Mobilfunkbetreibern <strong>und</strong> virtuellen Mobilfunkbetreibern, die über eine eigene<br />

Dienstplattform verfügen. In Abschnitt 5.2.2.3 wurde schließlich gezeigt,<br />

dass für Inhalteanbieter zusätzliche Erlösquellen in erster Linie im Bereich <strong>der</strong><br />

Inhaltevermarktung bestehen. Eine solche Inhaltevermarktung kann entwe<strong>der</strong><br />

gegenüber Endk<strong>und</strong>en, gegenüber <strong>Dienste</strong>ntwicklern o<strong>der</strong> gegenüber Mobilfunkbetreibern<br />

<strong>und</strong> virtuellen Mobilfunkbetreibern, die über eine eigene Dienstplattform<br />

verfügen, erfolgen.<br />

In einer Studie <strong>der</strong> Handlungsmöglichkeiten von Medienunternehmen im<br />

Bereich des <strong>mobile</strong>n Internet identifizierten Ziegler/Ad<strong>am</strong> (2001) drei gr<strong>und</strong>sätzliche<br />

Strategieoptionen: die Syndizierung von Inhalten an Drittanbieter<br />

<strong>mobile</strong>r <strong>Dienste</strong> ohne eigenes Dienstangebot, das eigene o<strong>der</strong> zumindest<br />

partnerschaftlich entwickelte Angebot <strong>mobile</strong>r Mehrwertdienste o<strong>der</strong> das Angebot<br />

einer eigenen <strong>Dienste</strong>plattform in Form eines <strong>mobile</strong>n Portals. 582 Die<br />

581 Vgl. Funk (2000) <strong>und</strong> NTT (2004).<br />

582 Vgl. Ziegler/Ad<strong>am</strong> (2001), S. 104 f.; Ähnlich auch Feldmann (2002).

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