11.01.2013 Aufrufe

Individualisierung und mobile Dienste am Beispiel der Medienbranche

Individualisierung und mobile Dienste am Beispiel der Medienbranche

Individualisierung und mobile Dienste am Beispiel der Medienbranche

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

5 Inhalteverwertung im <strong>mobile</strong>n Internet 183<br />

Trotz seiner engen Verb<strong>und</strong>enheit mit <strong>der</strong> Beschreibung kommerzieller Aktivitäten<br />

im Internet st<strong>am</strong>mt <strong>der</strong> Begriff des Geschäftsmodells ursprünglich aus<br />

dem Bereich des Informationsmanagements, wo Geschäftsmodelle als Referenzmodelle<br />

für die Geschäftsprozesse, Funktions- o<strong>der</strong> Datenstrukturen von<br />

Unternehmen verstanden werden. 532 Diese ursprünglich eng mit <strong>der</strong> Beschreibung<br />

<strong>der</strong> Architektur <strong>der</strong> Informationssysteme eines Unternehmens verknüpfte<br />

Begriffskonotation hat seit Ende <strong>der</strong> 1990er Jahre eine deutliche Erweiterung<br />

erfahren. Anstelle einer Beschreibung des Informationssystems des bestehenden<br />

Unternehmens werden Geschäftsmodelle vermehrt dafür verwendet, darzustellen,<br />

wie das Unternehmen zukünftig auszusehen hat, um gewisse K<strong>und</strong>enbedürfnisse<br />

zu befriedigen. 533 Abbildung 5-1 zeigt einige <strong>Beispiel</strong>e von<br />

Geschäftsmodelldefinitionen neueren Datums in chronologischer Abfolge.<br />

Autor<br />

Timmers (1998), S. 4;<br />

Ähnlich: Selz (1999), S. 106<br />

Venkatr<strong>am</strong>an/Hen<strong>der</strong>son<br />

(1998)<br />

Tomczak/Schögel/Birkhofer<br />

(1999)<br />

Amit/Zott (2000)<br />

H<strong>am</strong>el (2000), S. 65 f.<br />

Mahedevan (2000)<br />

Rüegg-Stürm (2000)<br />

Stähler (2001), S. 41<br />

Hass (2002), S. 90 f.<br />

Das Geschäftsmodell beschreibt ein Geschäftsvorhaben anhand…<br />

… <strong>der</strong> Architektur für Produkt, Service <strong>und</strong> Informationsfluss, einschließlich <strong>der</strong> involvierten Akteure <strong>und</strong><br />

ihrer Rollen<br />

… seinem Nutzen für die verschiedenen involvierten Akteure<br />

… seinen Erlösquellen<br />

… <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen K<strong>und</strong>eninteraktion<br />

… <strong>der</strong> zugr<strong>und</strong>e liegenden Ressourcenkonfiguration<br />

… dem zu erzielenden Gewinn an Wissen<br />

… <strong>der</strong> involvierten Akteure<br />

… <strong>der</strong> Konzeption <strong>der</strong> Mehrwertaktivitäten<br />

… <strong>der</strong> Verbindungen dieser Aktivitäten<br />

… <strong>der</strong> Koordination <strong>der</strong> Wertkette<br />

… <strong>der</strong> Konfiguration einer Architektur von Transaktionskomponenten, wobei<br />

… als "Transaktionskomponenten" Informationen, <strong>Dienste</strong> o<strong>der</strong> Produkte zu verstehen sind, die an einer<br />

Transaktion ebteiligt sind <strong>und</strong><br />

… eine "Konfiguration <strong>der</strong> Architektur" die Verbindung zwischen Transaktionskomponenten <strong>und</strong> <strong>der</strong>en<br />

Abfolge repräsentiert<br />

… seiner Kernstrategie (d.h. die Geschäftsvision, die Produkt/Markt-Kombination <strong>und</strong> die<br />

Differentierungsgr<strong>und</strong>lage)<br />

… kritischer strategischer Ressourcen (Kernkompetenzen <strong>und</strong> strategische Vermögenswerte)<br />

… <strong>der</strong> K<strong>und</strong>enschnittstelle (Preisstruktur, Untersützungsleistungen, Erkenntnisse <strong>und</strong> Beziehungsdyn<strong>am</strong>ik)<br />

… des zugr<strong>und</strong>e liegenden Werschöpfungsnetzwerks (Zulieferer, Partner <strong>und</strong> Koalitionen)<br />

… des Prozesses <strong>der</strong> Wertgenerierung (value stre<strong>am</strong>) für die Geschäftspartner <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en<br />

… des Prozesses <strong>der</strong> Umsatzgenerierung (revenue stre<strong>am</strong>)<br />

… des zugr<strong>und</strong>e liegenden logistischen Prozesses (logistical stre<strong>am</strong>)<br />

… <strong>der</strong> relativen Anspruchsgruppen<br />

… des Leistungsangebots<br />

… des dafür verantwortlichen Wertschöpfungsbereich<br />

… denkbarer Kooperationsfel<strong>der</strong><br />

… dafür notwendiger Kernkompetenzen<br />

… seiner Value Proposition<br />

… <strong>der</strong> Architektur seiner Wertschöpfung<br />

… seines Ertragsmodell<br />

… seiner Produktarchitektur<br />

… seiner Wertschöpfungsstruktur<br />

… seines Erlösmodells<br />

Abbildung 5-1: Literaturbeispiele für Analysekriterien von Geschäftsmodellen<br />

Einen ersten Schritt in Richtung <strong>der</strong> Erweiterung des Verständnisses gegenüber<br />

dem Konzept des Geschäftsmodells im Informationsmanagement unter-<br />

532 Vgl. Stähler (2001), S 38; Penker/Eriksson (2000), S. 3.<br />

533 Vgl. Stähler (2001), S. 39.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!