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Individualisierung und mobile Dienste am Beispiel der Medienbranche

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22<br />

2 Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Wirtschaftsinformatik diskutiert werden, um dem <strong>Individualisierung</strong>strend in Gesellschaft<br />

<strong>und</strong> Märkten zu begegnen. 74<br />

Soziologie: Gesellschaftlicher<br />

Wertewandel (Kap. 2.2.1.1)<br />

Individuelles Marketing<br />

(Kap. 2.2.2.1)<br />

Ökonomie: Segmentierung<br />

des Angebots (Kap. 2.2.1.2)<br />

<strong>Individualisierung</strong><br />

Individuelle Fertigung<br />

(Kap. 2.2.2.2)<br />

Abbildung 2-5: Betrachtungsdimensionen zur <strong>Individualisierung</strong><br />

2.2.1 <strong>Individualisierung</strong> als sozialer Trend<br />

Psychologie: Rationalisierung<br />

<strong>der</strong> Nachfrage (Kap. 2.2.1.3)<br />

Beratungs- <strong>und</strong> Empfehlungssysteme<br />

(Kap. 2.2.2.3)<br />

Der folgende Abschnitt skizziert Beiträge, die <strong>Individualisierung</strong> als einen sozialen<br />

Trend in <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen abendländischen Gesellschaft beschreiben. Dieser<br />

Trend wird anhand von drei Dimensionen charakterisiert: als Ausprägungsform<br />

des allgemeinen gesellschaftlichen Wertewandels, beschrieben anhand von<br />

soziologischen Forschungsbeiträgen (vgl. Abschnitt 2.2.1.1); als ökonomischer<br />

Trend <strong>der</strong> voranschreitenden Segmentierung des Marktangebots (vgl. Abschnitt<br />

2.2.1.2) <strong>und</strong> als sozialpsychologischer Trend <strong>der</strong> Rationalisierung des Verhaltens<br />

von Marktnachfragern (vgl. Abschnitt 2.2.1.3). Diese drei Aspekte sind<br />

nicht als unabhängige Entwicklungen zu verstehen. Vielmehr existieren vielschichtige<br />

Verflechtungen, die Gegenstand aktueller Wissenschaftsdebatten<br />

sind. Die Diskussion dieser Verflechtungen wird umfangsbedingt verkürzt in einer<br />

abschließenden Zus<strong>am</strong>menfassung wie<strong>der</strong>gegeben (vgl. Abschnitt 2.2.1.4).<br />

2.2.1.1 <strong>Individualisierung</strong> als gesellschaftlicher Wertewandel<br />

Die Thematik <strong>der</strong> <strong>Individualisierung</strong> beschäftigt die soziologische Forschung<br />

bereits seit Beginn des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts, in erster Linie als Forschungsgegenstand<br />

im Zuge <strong>der</strong> Untersuchung sozialer Ungleichheit im Rahmen gesellschaftlicher<br />

Klassenstrukturen. 75 Erstmalig formulierte Ulrich Beck in den 1980er Jahren<br />

die vergleichsweise radikale These eines Trends <strong>der</strong> gesellschaftsweiten<br />

<strong>Individualisierung</strong> im Sinne <strong>der</strong> Auflösung etablierter gesellschaftlicher Strukturmuster.<br />

76 Unter <strong>Individualisierung</strong> versteht Beck den gesellschaftlichen Prozess<br />

des Herauslösens des Individuums einerseits aus Schicht- <strong>und</strong> Klassen-<br />

74 Es ist anzumerken, dass die hier vorgenommene Klassifikation bestehen<strong>der</strong> Vorarbeiten in (aus Sicht<br />

einer Einzelunternehmung) exogene <strong>und</strong> endogene <strong>Individualisierung</strong>sformen nicht vollkommen überschneidungsfrei<br />

ist. So ist bspw. zum einen davon auszugehen, dass (exogene) Entwicklungen <strong>der</strong><br />

Produktionstechnik, wie flexiblere <strong>und</strong> dennoch stärker automatisierte Fertigungsanlagen, erst (hier<br />

als endogen eingeordnete) Handlungsmöglichkeiten wie eine k<strong>und</strong>enindividuelle Güterfertigung ermöglichen.<br />

Zum an<strong>der</strong>en kommt die (hier als exogen beschriebene) Fragmentierung <strong>der</strong> Märkte z.T.<br />

erst durch eine (endogene) Angebotsdifferenzierung von Unternehmen zustande.<br />

75 Vgl. bspw. Simmel (1900). Einen Überblick bieten Kron (2000), S. 7 f. <strong>und</strong> Kippele (1998).<br />

76 Vgl. Beck (1983); Beck (1986); Beck (1990).<br />

Exogen<br />

Endogen

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