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Individualisierung und mobile Dienste am Beispiel der Medienbranche

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26<br />

2 Gr<strong>und</strong>lagen<br />

lingen kann, positive Gewinne zu realisieren, wenn sich seine Produkte von denen<br />

<strong>der</strong> Konkurrenz unterscheiden. Diese Erfolgsbedingung wird auch als „Differenzierung“<br />

bezeichnet <strong>und</strong> beruht auf <strong>der</strong> Annahme, dass K<strong>und</strong>en heterogene<br />

Präferenzen hinsichtlich bestimmter Merkmale von Güterangeboten<br />

besitzen. Die Präferenzen <strong>der</strong> K<strong>und</strong>en können sich in sachlicher, persönlicher,<br />

räumlicher o<strong>der</strong> zeitlicher Hinsicht unterscheiden. 99 Ein Unternehmen kann diese<br />

Präferenzheterogenität zu seinem Vorteil nutzen, indem es die Merkmale<br />

seines Güterangebots in Bezug auf unterschiedliche Präferenzdimensionen variiert.<br />

Dadurch kann das Unternehmen künstlich Marktsegmente erzeugen, innerhalb<br />

<strong>der</strong>er es einen gewissen monopolistischen Spielraum zu Preisgestaltung<br />

(bspw. durch Setzung <strong>der</strong> Preise P 1 <strong>und</strong> P 2 ) besitzt. Ein positiver Gewinn<br />

entsteht deshalb, weil ein Unternehmen mit differenziertem Angebot nicht, wie<br />

im neoklassischen Modellfall, als Preisnehmer auftreten muss, son<strong>der</strong>n gewinnoptimale<br />

Preise setzen kann (vgl. Abbildung 2-6).<br />

p<br />

P²<br />

P¹<br />

Prod.rente¹<br />

x¹<br />

Prod.rente²<br />

Abbildung 2-6: Produzentenrente bei Differenzierung<br />

x²<br />

GK<br />

Nachfrage<br />

Diese industrieökonomischen Erkenntnisse wurden im Bereich <strong>der</strong> Managementlehre<br />

in Form des sog. „Market-Based-View“ (MBV) aufgegriffen. 100 Gemäß<br />

dem MBV muss ein Unternehmen für seine langfristige Strategiewahl zum<br />

einen die Struktur- <strong>und</strong> Wettbewerbsbedingungen <strong>der</strong> Branche berücksichtigen,<br />

in die es eintreten will, zum an<strong>der</strong>en kann das Unternehmen die Wettbewerbsstruktur<br />

<strong>der</strong> Branche durch gezielte strategische Manöver beeinflussen. Der<br />

prominenteste Vertreter des MBV, Michael Porter, identifizierte zwei gr<strong>und</strong>legende<br />

Wettbewerbsstrategien, mittels <strong>der</strong>er ein Unternehmen Vorteile gegenüber<br />

Konkurrenten im Branchenwettbewerb erzielen kann: 101 die Optimierung<br />

<strong>der</strong> betrieblichen Kostenstrukturen zur Erzielung eines Kosten- <strong>und</strong> Preisvorteils<br />

gegenüber Konkurrenten <strong>und</strong> die bedürfnisgerechte Bedienung von K<strong>und</strong>engruppen<br />

durch ein differenziertes Produktangebot. Dabei muss nach Porter<br />

zwischen den beiden Strategiealternativen eine strenge Auswahlentscheidung<br />

getroffen werden. Hintergr<strong>und</strong> bilden <strong>der</strong> zwangsläufige Anstieg <strong>der</strong> Komplexität<br />

in <strong>der</strong> Produktion bei Erhöhung <strong>der</strong> Variantenvielfalt <strong>und</strong> dadurch <strong>der</strong> Anstieg<br />

<strong>der</strong> direkten Kosten <strong>der</strong> Produktion, <strong>der</strong> Anstieg <strong>der</strong> Transaktionskosten<br />

99 Vgl. Wied-Nebbeling (2004), S. 5.<br />

100 Vgl. u.a. Mintzberg (1999), S. 101 ff.; Bea/Hass (1995), S. 24 f.<br />

101 Vgl. Porter (1980).<br />

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